Pech oder Glück im Unglück?

Da denkt man, jetzt ist genug mit Reparaturen, da geht es schon wieder weiter. Diesmal ist es ein Loch im Mischer vom Motor zum Wassersammler. Es roch im Boot nach Auspuffgasen, das sollte eigentlich nicht sein. Am Anschluß zum Wassersammler hatte sich eine Salzkruste gebildet und als Rainer diese wegmachen wollte, kam ein ca. 1 cm im Durchmesser großes Loch zum Vorschein. Gar nicht gut!

Ein Loch ist im Eimer 🙂

Der erste Reparaturversuch mit Stahl-Epoxy-Knete schlug fehl. Das Zeug hat nicht abgebunden und nach 2 Minuten Motorlauf pustete es schon wieder raus aus dem Loch. Die Stelle ist aber auch doof zu reparieren. Alles krumm und schief und auf der einen Seite dazu noch kein Platz. Warum sollte es auch mal einfach gehen?

Von Les und Marc bekamen wir dann die beiden richtigen Tipps. Wir haben beide miteinander kombiniert und hoffen jetzt, dass das zumindest bis Port Douglas hält. Dorthin lassen wir das Ersatzteil aus England schicken.

Bierdosenblech mit Epoxy aufgeklebt und Rescuetape drumherum, zusätzlich gesichert mit einem Kabelbinder, das sollte erstmal halten.

Es ist gar nicht so einfach, sich etwas herschicken zu lassen. Die Marina in Cairns z.B. ist nicht bereit, ein Paket anzunehmen, wenn man nicht in der Marina liegt. Dort sind wir aber nicht erwünscht, weil wir nur eine Haftpflichtversicherung haben und keine Vollkasko. Auch der Hinweis, dass es sich um einen Notfall handelt, konnte die Dame in der Rezeption nicht umstimmen. Zum Glück ist die Marina in Port Douglas nicht so pingelig. Sie sind zwar ausgebucht, haben also keinen Platz für uns, aber das Pakete werden sie für uns annehmen. Geht doch!!

Ab Airlie Beach hatten wir, wie vorhergesagt, eine paar wunderschöne Segeltage. Zuerst kam der Wind etwas zögerlich, aber gegen Mittag am Freitag nahm er beständig zu und blies mit 20 kn schräg von achtern. Nur mit Genua und Besan haben wir die 43 sm in 7 Stunden geschafft. Die Nacht haben wir in der Queens Bay verbracht. Am nächsten Tag weitere 36 sm nur unter gereffter Genua in gut 6 Stunden bis zum Shark Bay. Angeblich ein rolliger Ankerplatz, der sich uns aber von seiner ruhigen Seite zeigte. Kein Schwell, kein Geschaukel, total entspannt. Weiter ging es, diesmal 38 sm in 7 Stunden bis Cape Bowling Green. Diesmal hat und der Seegang dann doch ordentlich durchgeschaukeln. Meerbaer wurde von den schräg von achtern anrollenden Wellen von einer Seite auf die andere geschubst – und wir ebenfalls. Der Ankerplatz ist durch eine lange, ziemlich flache Sandzunge geschützt und wir haben trotz Wind super ruhig auf 3 m Wassertiefe geankert.

Ankerplatz Cape Bowling Green – das sind keine Kamele, das sind Bäume, die von den vorherrschenden Winden nach Lee gebogen wurden.

Die bis jetzt letzte Etappe brachte uns nach weiteren 37 sm bis Magnetic Island. Die Insel liegt direkt vor Townsville und dort konnten wir mal schnell 100 l Diesel nachtanken. Tja, und hier passierte es dann, dass wir das Loch entdeckten. Eigentlich können wir froh sein, dass das hier passiert ist und nicht weiter im Norden. Denn nach Port Douglas, das ist ca. 150 sm entfernt, kommt nicht wirklich mehr eine Ortschaft, wo man Ersatzteile bekommen kann. Also nicht jammern, sondern sich freuen 🙂

Bis Freitag ist hier noch totale Flaute angesagt, aber ab Samstag soll der Passat wieder einsetzen. Dann geht es weiter. Schließlich müssen wir ja unser Paket in Port Douglas einfangen.

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