6. Tag auf See

Ein anstrengender Tag liegt hinter uns. Es fing so schoen an, zwar mit viel Wind, aber erst recht moderatem Seegang. Die GFS Wetterdaten versprachen 17 kn Wind aus SE, aber bekanntlich kann man bei GFS auch gerne noch 5-10 kn zugeben. Heute waren es zur Abwechslung noch mehr. 25 kn Grundwind und Boeen von 35 kn und darueber. Unser Windgenerator schaltet bei 35 kn automatisch ab, und das macht er alle Nase lang. Die Wellen kommen von schraeg achtern angebraust und je nach Einfallwinkel heben sie Meerbaer fahrstuhlmaessig hinten hoch und lassen ihn auf der anderen Seite wieder runter rutschen oder aber sie hauen uns brutal aus dem Kurs. Alles unter Deck, was nicht richtig verzurrt oder durch Lappen oder leeren Klorollen gesichert oder verkeilt ist, rutscht und kloetert rum. Zum Glueck nur ganz selten besucht uns auch mal eine Welle im Cockpit. Sie donnert gegen die Seite, steigt hoch und den Rest erledigt der Wind und transportiert das Wasser ueber die Kante ins Cockpit. Das Niedergangsluk ist vorsichtshalber geschlossen und wir haben dicke Lenzrohre im Cockpitboden. Sollte mal was Groesseres einsteigen, ist die Wanne auch schnell wieder leer gelaufen. Gegessen wurde heute nur, was aus der Schale geloeffelt oder gegabelt werden konnte. Die 2. Hand stand zum vornehmen Essen mit Messer und Gabel nicht zur Verfuegung. Und beim Trinken muss man aufpassen, dass man das Glas oder den Becher nicht gerade ansetzt, wenn das Schiff ueberholt, sonst kippt man sich das ganze Zeug ueber die Klamotten. Segeln kann auch schoen sein 😉
Der Strom schiebt uebrigens immer noch, teilweise mit 1,5 bis 2 kn. Brauchen wir gerade nicht. Wir haben die Segelflaeche schon maximal reduziert. Es steht nur noch das Vorsegel mit 25 qm und wir sind immer noch mit ueber 7 kn ueber Grund unterwegs.

Position am 04.11.2022 um 20:00 Uhr UTC: 24 09 S, 155 22 E
Speed: 5,5 kn
Kurs:260 Grad
Etmal: 147 sm

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