Der geplante Besuch des Ortes fiel ins Wasser bzw. es gab zu wenig Wasser, um mit dem Boot nahe genug ran zu kommen. Deshalb entschlossen wir uns, dann doch die nächsten Meilen bis zum Kumai River anzugehen, auch auf die Gefahr hin, dass der Motor die überwiegende Zeit für Vortrieb sorgen musste. Und so war es dann auch. Lediglich 12 Segelstunden innerhalb von 4 Tagen bzw. 47 sm von insgesamt 170 sm.
Die Nächte waren recht ungemütlich. Wegen der geringen Wassertiefe und aufgrund der Tatsache, dass wir die Ankerplätze erst in der Dunkelheit erreichen konnten, haben wir uns ziemlich weit vom Ufer einen Platz gesucht. Es waren immer Fischerboote in der Nähe zum Ufer zu sehen und da wir nicht wussten, ob und wenn ja, wo sie ihre Netze oder Fischfallen im Wasser liegen hatten, haben wir uns sicherheitshalber fern gehalten. Und so war der Ankerplatz recht unruhig. Der Schwell kam ungebremst bei uns an und Meerbaer schaukelte und platschte ohne Pause. Schlaf war da eher Mangelware.
Am Dienstag Nachmittag fiel der Anker für die Nacht kurz hinter der Einfahrt zum Kumai River, wo wir dann endlich mal wieder eine ruhige Nacht verbringen konnten und am Mittwoch gegen Mittag ging es mit auflaufendem Wasser die letzten 11 sm flußaufwärts bis vor die Stadt Kumai. Hier ist richtig was los auf dem Fluß. Schlepper zerren große Bargen hin und her, Frachtschiffe wuseln dazwischen durch und mittendrin kleine Fischerboote.
Meerbaer liegt direkt gegenüber der Stelle, wo die Klotoks Richtung Orang Utan-Reservat starten. Momentan ist so gut wie nichts los, keine Saison. Die Klotos liegen aufgereiht und arbeitslos am Ufer.
Bei Ankunft wurden wir gleich von Majid begrüßt. Majid gehört das Hotel Majid direkt gegenüber und er ist gleichzeitig Anbieter für Flußtouren. Mit dem Hintergedanken, uns eine solche Tour verkaufen zu können, bot er uns gleich allerlei Hilfe an. Wäsche waschen, Müll entsorgen, Diesel besorgen, Fahrten zur nahegelegenen Stadt Pankalan Bun, wo wir wegen des unschlagbaren Preises beide einen medical Check gebucht haben usw., usw.
Seine Begleitung zur Hospital war für uns eine Riesenhilfe. Kaum jemand dort war der englischen Sprache mächtig (bis auf das medizinische Personal) und da unsere Indonesisch-Kenntnisse gleich Null sind, wären wir doch ohne ihn recht hilflos gewesen. Die Arztgeschichte ist nun erledigt und für Mittwoch haben wir Majids Angebot angenommen und einen Ausflug mit dem Klotok zu den Affen gebucht. Wir lassen uns überraschen.
Schön wieder von euch zu lesen! Tolle Fotos ⛵️Julo&Crew