Saumlaki – Wangi Wangi

Tag 1

Um 9 Uhr am Morgen ging der Anker aus dem Schlammgrund hoch. Schon nach 15 Minuten konnten wir Mr. Perkins zur Ruhe schicken und mit Genua und Besan segeln. Wider Erwarten hatten wir mehr Wind als vorhergesagt. Es lief wunderbar mit 5-6 kn. Selbst vor dem Wind, was normalerweise nicht Meerbaers Lieblingskurs ist, lief es wie auf Schienen. Lange Zeit konnten wir in der Schwell-Abdeckung der Inseln fahren und hatten so trotz 15 kn Wind kaum Welle. Zuerst mussten wir noch weiträumig an einer Untiefe vorbei, dann konnten wir so ziemlich auf direkten Kurs gehen. Wir halten lieber etwas zu viel Abstand von den eingezeichneten Untiefen, denn es ist bekannt, dass die Seekarten in Südostasien nicht wirklich stimmen. Nach der Kursänderung um 25 Grad ging es dann mit raumem Wind weiter. Kaffeesegeln vom Feinsten! Leider ließ uns das Windglück schon am Nachmittag im Stich. Der Wind wurde immer weniger und die Genua wurde durch den Gennaker getauscht. Aber auch der brachte uns nicht wirklich viel schneller voran. Zuerst noch hatten wir 4 kn auf der Uhr, dann immer weniger. Zur Nacht war dann fast nichts mehr vom Wind übrig. Ein kleiner Windhauch brachte Meerbaer auf 1,5 bis 2 kn. Der Kurs konnte auch nicht gehalten werden. Der Wind kam immer achterlicher. Aber was machen schon 30 Grad Kursabweichung bei dem Tempo? So drömelten wir durch die Nacht.

Von 9 – 24 Uhr: 65 sm

Tag 2

Den ganzen Vormittag über ging es so langsam weiter. Erst gegen 15 Uhr kam etwas mehr Wind auf und wir konnten tatsächlich für einige Zeit mit 5 kn dahin „sausen“. Der Gennaker blieb auch diesmal auch über Nacht stehen.

Unser „mobiler Sonnenschutz“. Ohne den kann man es im Cockpit nicht aushalten

Etmal: 72 sm

Tag 3

Der schlappe Wind blieb uns erhalten. Bis auf ein paar Male die Segel von einer Seite auf die andere bringen, weil der Wind kleine Dreher vollzog, blieb es ereignislos. Auch in dieser Nacht blieb der Gennaker stehen, damit wir überhaupt von der Stelle kamen.

Etmal: 78 sm

Tag 4

Oh Wunder, wir hatten für ein paar wenige Stunden etwas mehr Wind und kamen tatsächlich auch mal auf 5 kn. Leider nur kurz, aber der Mensch freut sich. Sonst keine weiteren Vorkommnisse. Gennaker und Besan taten brav ihren Dienst.

Etmal: 92 sm

Tag 5

Wie gehabt: wenig Wind. Zum Glück aus der richtigen Richtung und der Strom schob  mit 0,5 bis 2 kn mit. So langsam kamen wir unserem Ziel näher.

Der Gennaker hing lustlos rum. Kein Windhauch, um ihn zur Arbeit zu bewegen

Etmal: 86 sm

Tag 6

Der Wind wurde immer schlapper. Teilweise fiel sogar der Gennaker zusammen und hing lustlos rum. Nur durch die glücklicherweise mit uns laufende Strömung konnten wir überhaupt voran kommen. Die letzten Stunden musste dann doch Mr. Perkins ran. Wir hatten gerade mal 8 sm in 4 Stunden geschafft. Mit Motor ging es dann endlich mit den gewünschten 5 kn vorwärts und Wangi Wangi kam bald in Sicht. Nach einem Slalom im Morgengrauen um die vielen Fischfallen herum konnten wir nach insgesamt 517 sm und 6 Tagen und einer Stunde in der Lagune von Wangi Wangi den Anker fallen lassen.

Die schwimmenden Fischfallen, teilweise beleuchtet, teilweise sogar auf dem Radar zu sehen

Etmal: 72 sm und 46 vom letzten Tag

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