Nun hocken wir hier schon seit einer Woche in Lauerstellung. Wir warten auf das Ersatzteil aus England, damit wir endlich den Auspuff ordentlich reparieren können. Das Teil lassen wir nach Port Douglas schicken, weil hier in Cairns die Marina nicht bereit ist, ein Paket für jemanden anzunehmen, der nicht in der Marina liegt. Und in die Marina „dürfen“ wir nicht, weil wir keine Vollkaskoversicherung haben. Da ist man in Port Douglas viel entgegenkommender. Dort ist zwar kein Platz in der Marina – alles voll – aber das Paket nehmen sie gerne für uns entgegen. Die Ankermöglichkeiten im Fluß vor Port Douglas sind nicht wirklich gut, also hatten wir uns entschlossen, solange hier in Cairns vor Anker abzuwarten. Avisiert wurde die Lieferung für kommenden Montag. Wir hatten schon viel früher damit gerechnet, zumal wir extra die höheren Transportgebühren gewählt hatten und mit vorherigen Lieferungen über FedEx gute Erfahrungen gemacht hatten. Diesmal leider nicht. Nach einer telefonischen Beschwerde gestern Nachmittag kam dann heute auf einmal wieder Bewegung rein. Plötzlich soll es noch heute ausgeliefert werden. Tolle Wurst! Wenn wir das gewußt hätten, wären wir schon heute Richtung Port Douglas aufgebrochen. Egal, dann eben morgen ganz früh.
Aber zum Thema Cairns: Cairns ist in unseren Augen eine reine Touristen-Stadt. Ein Klamotten-Shop reiht sich an den nächsten, unterbrochen von Restaurants und Fastfood-Lokalen. Der einzigen fußläufige Supermarkt ist nicht wirklich gut. Also haben wir uns entschlossen, uns für 2 Tage ein Auto zu mieten. Wir sind auch zu einem akzeptablen Preis fündig geworden und wurden sogar an der Marina abgeholt bzw. nach Ende der Mietdauer auch wieder zurückgebracht (allerdings gegen Gebühr – nichts ist umsonst).
Wir müssen Proviant für die kommenden 3 Wochen bunkern. Ab Port Douglas (30 sm nördlich von hier) gibt es kaum noch Möglichkeiten zum Einkaufen. Zwei Tage Einkaufs-Marathon liegen jetzt hinter uns. Beide Kühlschränke quellen über, die Konserven-Bilge ist gut gefüllt, verhungern werden wir sicherlich nicht.
Ein dickes Problem hatten wir gar nicht erwartet. Wohin mit dem Auto zwischen den Einkäufen und über Nacht? Alles, in der Nähe vom Wasser wird stundenweise zu horrenden Preisen abgerechnet. Und die Parkzeit ist sowieso begrenzt. Weiter weg gibt es zwischen den Fahrspuren Parkmöglichkeiten zu diversen Konditionen. Je weiter weg von Wasser, umso günstiger. Wir haben mit viel Glück für die Nacht einen Platz gefunden. Von 18 Uhr abends bis morgens um 8.30 Uhr ist dort das Parken frei. Über die EasyPark-App kann man die Parkdauer recht einfach steuern und bezahlen. Also einkaufen, an der Marina ausladen, einer wartet im Dinghi und bewacht die Einkäufe, der (die) andere fährt los mit der Hoffnung, einen Parkplatz nicht allzu weit weg zu ergattern. Und dann wieder zurück latschen. Und morgens umgekehrt. Zum Auto latschen, zur Marina fahren und Einkaufsutensilien (und Käptn) einsammeln.
Der Ankerplatz draußen im Fluß ist nicht gerade komfortabel. Morgens und abends donnern alle Nase lang die Ausflugsboot und -Fähren vorbei ohne Rücksicht auf die Ankerlieger. Selten, dass mal jemand erst nach dem Ankerfeld full speed fährt. Also muss alles an und unter Deck gesichert sein. Fast schon schlimmer als auf See. Wir sind froh, dass wir morgen ganz früh endlich hier weg kommen. 30 sm bis Port Douglas, dort an die Tankstelle in der Marina. Während Rainer tankt, werde ich zum Marinabüro gehen und das Paket einsammeln. Dann wieder raus. Vermutlich zum Ankern an Low Isles. Wenn es da schön ruhig ist, werden wir den Auspuff dort reparieren. Dann können wir beruhigt die letzten 500 sm bis Thursday Island zum Ausklarieren angehen. Es wird langsam Zeit. Wir sind ziemlich spät dran für Indonesien. Hoffen wir mal, das El Nino uns in die Hände spielt und wir den richtigen Wind bekommen.
Schön wieder von euch zu lesen! Tolle Fotos ⛵️Julo&Crew