Wir hangeln uns weiter nach Süden

Dienstag früh Leinen los in der Scarborough Marina. Zum Abschied bekamen wir vom Manager noch eine schöne Flasche Wein und zwei T-Shirts geschenkt. Was für ein Service!!!

Mit schönem Segelwind ging es über die Moreton Bay südwärts bis zur Ansteuerung in das Kanalgewirr. Zuerst noch unter Segeln, aber später wurde es doch ziemlich eng und die Strömung ließ Meerbaer hin und her eiern. Dann stieg auch noch der Autopilot aus und wir durften die letzten Meilen von Hand steuern. Ganz schön anstrengend bei dem Geschubse. Unser Ziel: Peel Island. Ein bei den Locals angesagter Ankerplatz. Haben wir dann auch gleich gemerkt. Es war rappelvoll. So gar nicht unser Ding. Egal, wir hatten uns das als Übernachtungsmöglichkeit ausgesucht.

Peel Island

Die Nacht war relativ ruhig und am nächsten Morgen war ein Spaziergang auf der Insel angesagt, der wirklich sehr schön war. Peel Island ist ein Naturschutzgebiet. Eine 2. Nacht noch, dann wollten wir weiter. ( Es war für die kommenden 2 Tage schlechtes Wetter und eine für uns schlechte Windrichtung angesagt.) Aber diese 2. Nacht hier hatte es in sich. Ab 23 Uhr tobten mehrere Gewitter um  uns rum, und das die ganze Nacht über bis morgens um 5. Da war an schlafen nicht wirklich zu denken. Am Morgen dann weiter. Nach 12 sm hatten wir einen Platz gefunden, der uns für das angesagte Wetter angenehm erschien. Naja, Meerbaer liegt ja bekanntermaßen gerne im Strom und quer zum Wind. War etwas unruhig und in der Nacht drohten wieder Gewitter, die aber zum Glück weit entfernt blieben. Noch eine weitere Nacht hier, dann sollte das blöde Wetter durch sein.  Wir wollten weiter.

Samstag dann endlich Anker hoch und weiter durch die wild verzweigte Naturlandschaft. Die erinnerte etwas an Südholland (Grevelingenmeer, Oosterschelde…), etwas auch ans Wattenmeer. Man sieht ganz viel Wasser, kann aber kaum von den ausgetonnten Wegen abweichen, weil es da sofort viel zu flach wird – zumindest für uns mit unseren 2 m Tiefgang. Anspruchsvoll, aber mal wieder was anderes. Das schärft die Sinne. Es ging unter einer Stromleitung her, die bei absolutem Hochwasser eine lichte Höhe von 23 m haben soll. Wir mit unseren 18 m Höhe kommen locker drunter durch, trotzdem ein blödes Gefühl, weil man von unten den Abstand nicht wirklich abschätzen kann.

Die Skyline von Southport

Nach ein paar Meilen tauchten vor uns die ersten Hochhäuser von Southport auf. Der Kontrast könnte nicht stärker sein. Auf der einen Seite Sandstrände und scheinbar unberührte Natur und auf der anderen Seite Hochhäuser und Lagunenstädte mit dazugehörigen privaten Anlegestegen. So viel augenscheinlicher Reichtum auf einem Haufen, da könnte man glatt zum Anarchisten werden 😉

Unser Ankerplatz lag genau gegenüber der Laguneneinfahrt, die zum Einkaufszentrum führt. Mit dem Dinghi ca. 1/2 sm quer rüber, rein in den Kanal und direkt vor dem Einkaufszentrum anlegen. Man kann sogar den Einkaufswagen direkt bis zum Dinghi schieben und dann dort stehen lassen. Einfacher geht es wirklich nicht.

Wir haben Wochenende und scheinbar ganz Australien ist auf dem Wasser. Alles, was irgendwie motorisierbar ist, wird bewegt, und das möglichst mit Höchstgeschwindigkeit. Ein ruhiger Ankerplatz ist anders. Aber Spaß muß sein.

Die Nacht war relativ ruhig, aber heute ging es schon wieder Anker auf. Wir wollen unsere Toilettenanlage ändern. Einen neuen Fäkalientank haben wir bereits, es fehlen nur noch einige Schlauchanschlüsse und Ventile. Die bekommen wir in der Gold Coast City Marina. Der Weg dorthin schlängelt sich 3 sm lang durch eine der vielen Lagunenstädte. Auf der einen Seite Naturschutzgebiet, auf der anderen Seite Häuser – eher Villen, scheinbar alles nur Wochenend- oder Ferienhäuser. Davor dicke Privatanleger für die entsprechenden Motoryachten. Dekadenz par exellence. Man fragt sich, was war wohl teurer, die Villa oder die dazu gehörige Motoryacht? Da  könnte man glatt neidisch werden 😉

Hier nur die „kleinen“ Wochenendhäuser

Unsere Preisanfrage in der Citymarina für eine Nacht für unsere Schiffsgröße wurde mit 100 $ plus Steuer beantwortet. Danke! Wir bleiben am Anker.

 

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