Fast Alltag in Fiji…

Am Sonntag war ich wie üblich mit dem Dinghi in der Marina von Denerau. 1,5 sm liege ich außerhalb im weiten Ankerfeld neben der ausgetonnten Zufahrt.Der Marina -Dinghisteg darf auch von den Ankerliegern benutzt werden und liegt abgesichert am Clubhaus des Segelclubs. Ich mache meinen üblichen Kleineinkauf im Supermarkt und wollte mich wieder auf den Rückweg zum „Meerbaer“ machen. Am Boot lies sich der Außenborder nicht zum Leben erwecken! Schiete, die letzten Tage lief er schon ein wenig „rau“. Aber wie das so ist, geht schon irgendwie! Was nu? Kein Werkzeug! Kein Shop offen, nur der kleine Verkaufsladen an der Tankstelle. Habe ich dann nach meinen Zündkerzen gefragt. Fehlanzeige! Der Verkäufer ging mit mir sogar zum Hauptgeschäft und wir wühlten alle Zündkerzenkisten durch. Nichts! Ich also zurück zum Boot, bei einem netten Aussie einen passenden Zündkerzenschlüssel erbeten und die Dinger erstmal rausgeschraubt. Waren totel abgesoffen! Also Sprit genug! Außerdem sind die Teile fast neu. Der ganze Motor ist ja erst knapp ein halbes Jahr alt. Wieder rein getan und er macht keinen Mucks. Wieder raus und versucht zu gucken, ob es einen Zündfunken gibt. Nicht so einfach zu sehen bei strahlendem Sonnenschein. Ich hab nichts gesehen, also erste Diagnose: Zündung  funktioniert nicht. Also den Zündkerzenschlüssel zurück gebracht und dabei mal wieder PR für unser Dhingi gemacht. Weil hunderttausend Fragen dazu beantwortet. Das kostet aber ne Menge Bier, wenn wir nach Kerikeri zu Russel kommen! Anyway, ich mache mich gerade bereit die 3 km zurück zu rudern, als zwei Jungs vom benachbarten Angelkahn ihr Schiffchen entern. Kurze Frage ob sie helfen könnten und ich war doch froh als sie anboten mich zum Ankerplatz zu schleppen. Kraft gespart für die nächsten Tage ohne Außenborder! Der Tag war also gelaufen, die Schulter tat weh vom vielen vergeblichem „anzerren“. Schweißgebadet wollte ich nur noch unter die Dusche und aufn Arm. Am Montagmorgen dann an die Arbeit. Garnicht so einfach bei einem halben Meter Welle und einem entsprechend „bockendem“ Dinghi. Also erstmal an der Seite auf Arbeitshöhe hochziehen. Ich habe dann die ganze Elektrik ausgebaut und erst einmal entsalzt und mit Kriechöl eingesprüht.Ist alles sehr simpel aufgebaut und gut zu demontieren. Doch auch diese Maßnahme brachte nicht den gewünschten Erfolg. Zwar hustete der Motor ein oder zweimal, aber zum Laufen bekam ich ihn nicht. Er war jedesmal abgesoffen und die Zündkerzen waren pitschnaß. Ok, also Vergaser ausbauen. Geht bei dem Teil wirklich easy. Gereinigt und wieder rein das Ding. Jetzt lief er wenigstens schonmal. Zwar nicht berauschend, aber immerhin. War den auch genug der Arbeit und ich wußte, ich war auf der richtigen Spur. Heute am Morgen dann den ganzen Tank durch unseren “ Mister Funnel“ gejagt um alles Wasser und Dreck aus dem Sprit zu bekommen. Nochmals den Vergaser gereinigt, diesmal sogar die Leerlaufdüse heraus bekommen und mit der Accupunkturnadel und Kriechöl geputzt. Alles wieder zusammen geschraubt.Und siehe, er tut es wieder!! Juhu!Was es letzten Endes war? Nicht wirklich zu sagen. Bestimmt hat jedes Teil dazu beigetragen. Das ganze Salz im Gehäuse, Wasser im Sprit und Dreck. Man bedenke! Alles das passiert bei 32 Grad im Schatten – so man hat – schaukelndem Schiff und einem halben Meter Welle am Ankerplatz. Da hatte ich mir eine kalte Cola Zero und eine Portion „Fish and Chips“ in der Marina redlich verdient.

Nu rennt es wieder!

Nu rennt es wieder!

 

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