Es geht langsam voran

Wie schon befürchtet, haben die Wettergötter mal wieder an der falschen Schraube gedreht. Der vorhergesagte Segelwind fiel schwächer aus als versprochen, sodass die halbe Zeit der Motor mithelfen musste, damit wir voran kamen. Gegen Nachmittag schlief der dann ganz ein und wir entschieden uns, nach 50 sm abzubrechen und in die Jarvis Bay einzulaufen. Bei Ankunft um 19.30 Uhr war es stockfinster und wir haben uns ganz langsam dem Ankerplatz genähert und dort tatsächlich eine der Visitor Moorings finden und einfangen können.

Da geht es wieder raus aus der Jarvis Bay

Der Plan, am nächsten Morgen weiterzusegeln, wurde dann durch besagte Wettergötter erneut sabotiert. Windprognose für die nächsten 1-2 Tage auf unserer Strecke: Westwind, in Böen 30 kn und mehr. Wenn man das vermeiden kann, sollte man das auch machen. Deshalb gingen wir gestern nach dem Frühstück von der Mooring los und haben uns auf die Westseite vor das Örtchen Vincentia verholt. Hier hängen wir super ruhig am Anker und warten ab, bis der Wind sich etwas abgeschwächt hat. Wie wir unser Glück kennen, ist er dann wieder ganz weg. Irgendwie haben wir das Gefühl, dass Australien uns lieber seinen Diesel verkaufen möchte.

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Nach Norden, der Wärme entgegen

Unsere Zeit hier in der Batemans Bay geht zu Ende. Heute Nachmittag verlassen wir die Mooring, um bei Hochwasser die vorgelagerte Barre zu überqueren, gehen außerhalb noch eine Nacht vor Anker und werden dann morgen Richtung Norden aufbrechen – sofern die Wettergötter nicht noch einmal den Schalter umdrehen und anderen Wind schicken.

Gestern zog ein dickes Tief über uns hinweg. In der Nacht vorher schon war an Schlaf nicht zu denken. Meerbaer tanzte Walzer an der Mooringboje. Wenn Wind und Strömung aus der gleichen Richtung kamen, war das ok, aber sobald der Strom kenterte und Wind gegen Strom stand, begann der Tanz. Wir jauchten von einer Seite zur anderen, mal vom Wind und mal vom Strom geschoben, je nachdem, wer gerade stärker war. Meistens lagen wir quer zu Beidem und schoben ordentlich Lage, mal zur einen Seite und mal zur anderen. Sehr unkomfortabel. Aber am späten Nachmittag war der Spuk zum Glück vorbei.

Wir verlassen Batemans Bay mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wir freuen uns auf die Wärme weiter im Norden, andererseits sind wir ein wenig traurig, weil wir Rainers Cousins und Cousine nebst Anhang verlassen müssen. Wir hatten eine schöne Zeit mit ihnen. Aber wer weiß? Vielleicht verlängern wir ja unsere Visa um ein weiteres Jahr une kommen noch einmal wieder. Bisher haben wir noch keine konkreten Pläne, wie unsere Reise weitergehen wird. Das entscheiden wir, wenn es akut wird. Erst einmal genießen wir Australien, wo es uns immer noch ausnehmend gut gefällt.

Mit Sylivia und Juha an Bord

Mit Michael und Nadine bei Nadine zu Hause

Mit Frank an der Waterfront

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Das neue Großsegel ist da…

… und es passt wie die Faust aufs Auge. In der Nacht hatte der Käptn noch einen Alptraum, dass nämlich das Segel zu groß oder zu klein ist. Hat sich zum Glück nicht bewahrheitet.

Gut verpackt

Das alte Segel hatten wir schon am Tag vorher runter genommen und so konnten wir direkt los legen. Spannen wurde es, als das Segel nach oben ging – es sind noch knapp 10 cm  Platz, aber das Segel reckt sich ja noch und dann paßt es genau. Der nächste spannende Moment kam, als wir das Unterliek gestreckt haben. Aber auch hier Entwarnung. Paßt!

 

Sieht gut aus

Leider nahm dann der Wind zu und die Tide kenterte, sodass der Wind von achtern kam. Abbruch. Segel runter. Latten kamen am nächsten Tag rein. Zuerst gab es Fragezeichen in den Augen. Wie zum Teufel werden die Latten befestigt? Da ist ne Lasche mit Klettband, aber kein Gegenstück. Nach einigem Suchen fanden wir dann das Gegenstück innen in der Lattentasche. Die Latte wird rein geschoben, das Gurtband drüber geschlagen und mit einer kleinen Hilfslatte in die Tasche gestopft und festgedrückt. Ein geniales System.

Jetzt fehlt nur noch das Probesegeln. Das müssen wir leider erst einmal verschieben. Wir haben ein paar kleinere Wartungsarbeiten am Motor zu erledigen und so lange sind wir eher unbeweglich. Egal, sobald sich „irgendwann“ wieder West- oder Südwind einstellt, wollen wir eh weiter nach Norden (in wärmere Gefilde) und dann können wir das Segel ausgiebigst testen.

Wer sich dafür interessiert: das Segel haben wir in Hongkong bei Loong Sails machen lassen. Können wir jedem nur wärmstens empfehlen. Super gearbeitet, super schnell gefertigt und geliefert und der Preis ist umschlagbar.

 

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Batemans Bay – Meerbaer an der Mooring-Boje

 

An der Mooring, ein seltener Anblick

Schneller als erwartet sind wir in der Batemans Bay angekommen. Eigentlich wollten wir erst heute Abend eintrudeln, aber der angestrebte Nachtankerplatz in Bermagui erwies sich als zu schwellig. An Nachtruhe wäre da nicht zu denken gewesen. Also konnten wir auch gleich weiterfahren. 50 sm waren kein Problem. Zwischendurch hatten wir sogar für 1,5 Stunden Segelwind. Von jetzt auf gleich war er da und genauso fix auch wieder weg. Da hat einer wohl den Schalter umgelegt.

Um 1.30 Uhr in der Nacht fiel der Anker hinter Snapper Island. Um weiter zu kommen, brauchten wir Hochwasser. Vor dem Ort ist eine Barre, die uns selbst bei Hochwasser nur wenig Platz unter dem Kiel übrig läßt.

Mit der Boje hatten wir mal wieder Dussel. Vor 4 Tagen angerufen und nach einer freien Boje gefragt. Keine frei. „Aber vielleicht kann ich Euch noch eine setzen, war sowieso geplant, nur nicht schon jetzt“. Wir sollten 2 Tage später nochmal anrufen und fragen, ob es geklappt hat.

Hat es natürlich nicht. Der Mooringblock lag noch irgendwo auf dem Hof und das Seil mußte  ja auch noch angespleißt werden. Schade! Dann müssen wir doch die Public Mooring nehmen und die dann schön gegen dem Rumpf ballern lassen.

Aber oh Wunder! Gestern Abend ging das Telefon: „Die Mooring liegt, Ihr könnt kommen“. Es kam noch ein Foto und eine Standortbeschreibung. Super Service!

Heute am frühen Nachmittag ging es dann auch flott mit dem letzten auflaufenden Wasser über die Barre den Fluß hoch und wir konnten die Mooring einfach finden und aufpicken.

In der nächsten Woche stehen einige Arbeiten an. Als Erstes das neue Großsegel, das nach sage und schreibe 5 Tagen von Hongkong aus schon angekommen ist! Dann noch ein paar Motor-Wartungsarbeiten und kleinere Reparaturen. Das kriegen wir auch noch hin.

Und dann natürlich Großeinkauf bei Aldi 😉

 

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Tschüß Eden

Morgen geht unsere Zeit hier in Eden auch zu Ende – wenn nicht über Nacht eine unerwartete Änderung im Wetterbericht kommt.

Unser neues Großsegel kommt schneller als erwartet. Eigentlich sollte es erst am 19. Juni fertig sein, nun ist es schon in Sydney durch den Zoll. Voraussichtlicher Liefertermin: 14.06. bis 18 Uhr. Wenn Meerbaer mit dem neuen Segel genauso schnell wird…..

So, wie es aussieht, wird es mal wieder mehr Motorfahrt als segeln. Wir wollen die Lücke zwischen den nördlichen Winden ausnutzen, da ist es besser, ohne Wind zu fahren als gegenan. Wann der nächste Südwind kommt, steht in den Sternen. Also los.

Wir sind schon ganz gespannt auf das neue Segel!

Die Geschichte von „Old Tom“, dem Killerwal, ist interessant. https://de.wikipedia.org/wiki/Old_Tom_(Wal)

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Kleine Geschichte am Rande

Weil unsere Heizung ja seit einiger Zeit doch abends arbeiten darf, hat sich unser Dieselverbrauch etwas erhöht und wir wollten ein paar Liter nachtanken. Hier in Eden gibt es leider keine Tankstelle mit Anleger. Beide Tankstellen sind im Ort oben auf dem Berg. Entweder bestellt man den Tankwagen und legt an der Fischermole an oder man schleppt Kanister. Beim letzten Aufenthalt hatten wir den Tankwagen bestellt, und der hat uns sage und schreibe 20 Cent pro Liter auf den normalen Zapfsäulenpreis aufgeschlagen. Würg…

Um auf Nummer Sicher zu gehen, sind wir beim letzten Einkauf an der Tanke vorbei gegangen und haben gefragt, was sie für die Lieferung aufrufen. Scheinbar ein neuer Besitzer. Er meinte, einen Aufschlag nähme er selbstverständlich nicht. Wieviel wir denn bräuchten. So ca. 80 Liter und evtl. die Gasflasche aufgefüllt. Kein Problem, Ihr könnt mein Auto haben. Ja, aber wir haben doch die Kanister gar nicht dabei. Wir wollten doch eigentlich nur fragen. Egal, fahrt mit dem Auto zum Strand, da könnt Ihr auch gleich Eure Einkäufe bequem transporieren, holt die Kanister und die Gasflasche, kommt zurück zum Tanken, dann fahr ich Euch wieder zurück zum Dinghi.

?????

Kann man sich das vorstellen? Der Mann kennt uns nicht und bietet uns einfach mal so sein Auto an! In Deutschland käme sicher kein Tankstellenpächter auf die Idee, so mir nichts, Dir nichts sein Auto dafür anzubieten!

Und diese Art von Hilfsbereitschaft scheint hier in Australien normal zu sein. Wie oft haben wir es schon erlebt, dass uns „einfach nur so“ geholfen wurde.

Das sind neben dem schönen Land/Kontinent eben auch die Dinge, die uns Australien so liebenswert machen!


 

Oft schon haben wir gehoert: „Wir wuerden Euch ja gerne mal auf einen Kaffee oder ein Bier einladen, aber Ihr seid ja nie da“.

Dem kann jetzt abgeholfen werden.

Das gilt uebrigens nicht nur fuer Kaffee oder Bier, sondern auch fuer ein Glas Wein oder mal ein Eis 😉

 

 

A little story on the side

Because our heater has been allowed to work in the evenings for some time now, our diesel consumption has increased a little and we wanted to refuel with a few litres. Unfortunately, there is no petrol station with a jetty here in Eden. Both petrol stations are in the village up on the mountain. Either you order the tanker and moor at the fishing pier or you lug jerry cans. The last time we were here, we ordered the fuel truck and they added 20 cents per litre to the normal pump price. Ugh…

To be on the safe side, we went past the petrol station the last time we shopped and asked what they were charging for delivery. Apparently a new owner. He said he wouldn’t take a surcharge, of course. How much we needed. About 80 litres and maybe the gas bottle filled up. No problem, you can have my car. Yes, but we don’t have the cans with us. We just wanted to ask. Anyway, take the car to the beach, you can easily carry your shopping there, get the jerry cans and the gas bottle, come back to refuel, then I’ll drive you back to the dinghy.

?????

Can you imagine? The man doesn’t know us and just offers us his car! In Germany, no petrol station tenant would think of offering his car just like that!

And this kind of helpfulness seems to be normal here in Australia. How often have we experienced that we were helped „just because“.

Apart from the beautiful country/continent, these are also the things that make Australia so lovable for us.


We have often heard: „We would love to invite you for a coffee or a beer, but you are never here“.

This can now be remedied.

By the way, this does not only apply to coffee or beer, but also to a glass of wine or an ice cream.

😉

 

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Wir warten aufs Segel

Vor gut 3 Wochen haben wir über die australische Vertretung von Loongsails in Hongkong ein neues Großsegel bestellt. Lieferzeit ca. 4 Wochen. Letzte Info: Fertig zum Ausliefern am 19.06., dann noch ca. 1 Woche für den Transport. Geliefert wird zu  Cousin Michael, der freundlicherweise seine Adresse für die Lieferung zur Verfügung gestellt hat.

Leider ist die Ankersituation in der Batemans Bay nicht ganz so angenehm. Entweder man ankert weit draußen und hat einen langen Weg mit dem Dinghi an Land oder man hängt an einer der Courtesy Moorings in der Nähe vom Anleger, und diese Riesendinger ballern dann je nach Tide mal links und mal rechts am Rumpf entlang und hinterlassen da ihre Spuren. Hatten wir beim letzten Aufenthalt zur Genüge. Das kann ganz schön nerven.

Also bleiben wir noch ein paar Tage hier in Eden. Je nach Windrichtung mal in der Nähe vom Anleger beim Ort oder aber in der Nullica Bay vor dem Strand. Das läßt sich aushalten. Im Monent ist eh kein Wetterfenster für die gut 80 sm nach Norden. Für den Rest dieser Woche ist fast ausschließlich Nordwind angesagt.

Hier ein paar „Strandimpressionen“:

 

 

 

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