5 Tage Arbeitslager

Nach 16 Monaten wird es höchste Zeit für einen neuen Unterwasseranstrich. Zweimal hatten wir zwischendurch die Gelegenheit, Meerbaer aus dem Wasser heben und mit dem Hochdruckreiniger abdonnern zu lassen. Dadurch wurde natürlich auch immer mehr Antifouling abgetragen. Es hat sich allerdings stark bemerkbar gemacht, dass wir lange Zeit in kälteren Gewässern unterwegs waren. Da war der Bewuchs doch wesentlich geringer als in wärmeren Gefilden.

Eigentlich sind wir überrascht, dass Meerbaer unter Wasser doch noch recht passabel aussieht. Nur der Propeller war natürlich dicht bewachsen und hat entsprechend bei Motorfahrt gebremst und die Welle ordentlich schlagen lassen. Es ist höchste Eisenbahn, dass das Zeug ab kommt.

Da ist nicht mehr viel mit Vortrieb

Der Eingang zur Seekiste (einziger Wasserzugang  für alles – Motor, Toilette, Deckswaschpumpe) sieht auch lecker aus. Erstaunlich, dass da überhaupt noch Wasser rein gekommen ist.

Alle Löcher sind dicht

Wir haben den Mann am Hochdruckreiniger gebeten, voll drauf zu halten, um alle alten Antifoulingreste weg zu bekommen. Hat gut geklappt. Wir haben so gut wie nichts zu schleifen. Eine schwere Arbeit weniger!

Es hat über 2 Stunden gedauert, bis Meerbaer dann endlich fertig aufgepallt an Land stand und wir wieder an Bord durften. So akkurat wie hier sind wir noch nie aufgebockt worden. Der Rumpf wurde abgeklopft, um die optimale Stelle für die Stütze zu finden. Es wurde ausgerichtet, verworfen, neu ausgerichtet, bis endlich alles zur Zufriedenheit stand.

So klein ist Rainer doch gar nicht 😉

Wir hatten darum gebeten, mit dem etwas größeren Travellift aus dem Wasser gehoben zu werden, weil wir bei dem kleineren entweder das Vorstag oder den Windgenerator hätten abbauen müssen.  Netterweise wurde unserer Bitte entsprochen und es kam der dicke Lift. Der kann bis zu 300 Tonnen heben und Meerbaer sah darin ganz verloren aus.

Kleiner Meerbaer im dicken Lift

Die ersten Vorbereitungen sind schon erledigt. Stromkabel liegt, Wasserschlauch ist angeschlossen, die alten Anoden sind entfernt, wir haben noch den einen oder andern Barnackle abgekratzt und das bereits gestern gekaufte Arbeitsmaterial wurde auch schon angeliefert. Morgen geht es richtig los. Ran an den Speck!

Wir haben ein strammes Programm vor uns, denn Montag wollen wir schon wieder zurück ins Wasser und dann zügig weiter nach Norden segeln. Hoffen wir mal, dass uns der Wind dann nicht gerade auf die Nase bläst.

 

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