Camarinas entpuppt sich als schöner kleiner Ort. Nur die Rückfahrt mit dem Beiboot ist jedes Mal recht nass, da uns Wind und Wellen auf diesem Kurs entgegen kommen. An Bord angekommen, müssen wir uns erst einmal trocken legen. Leider nimmt uns unser altersschwaches Dingi die tägliche Tortur übel und so kommt es, dass sich der Gummiboden so langsam vom Bug her ablöst und wir nasse Füße bekommen. Da muss wohl doch schon jetzt ein neues Gummimoped her. Wir hatten gehofft, das das alte Ding noch ein Jahr oder so durchhält.
Weil auch unsere Gasvorräte sich dem Ende neigen, gehen wir nach 3 Tagen weiter Richtung Ria de Arousa. In Caraminal gibt es einen Trans-Ocean-Stützpunkt und der Stützpunktleiter hat uns per Telefon versprochen weiter zu helfen. Also ist unser nächstes Ziel Pobra de Caraminal. Wegen unseres Gasproblems gönnen wir uns eine Nacht in der Marina. Der Stützpunktleiter Nicolas hat unsere leeren Gasflaschen abgeholt und will sie am nächsten Tag gefüllt zurück bringen. Also bleibt die Küche kalt und wir kochen dank des Landanschlusses unser Kaffeewasser mit dem elektrischen Wasserkocher. Am nächsten Nachmittag bringt Nicolas unsere gefüllten Gasflaschen zurück und teilt uns mit, dass er mit uns zum Nachbarort fahren will, wo wir uns ein neues Beiboot ansehen sollen. Wir sind überrascht, fahren aber mit und werden tatsächlich fündig. Das neue Dingi ist zwar nur 2,40 m lang, hat aber einen Feststoffrumpf und ist schön leicht und somit gut an Deck zu hieven. Wir sind begeistert. Das neue Beiboot wird noch im Laufe des Abends im Hafen angeliefert und wir sind wieder unabhängig. Sofort lösen wir unsere Leinen in der Marina und gehen 200 m weiter draußen vor Anker.
Am Wochenende ist Fischereifest in Caraminal und wir können für wenig Geld Muscheln, Fisch usw. schlemmen. Selbst der Wein ist sagenhaft preiswert. Die Flasche Weißwein kostet nur 3 Euro und ist super lecker. Wir gehen 3 Abende lang dort essen. Für so wenig Geld können wir so abwechslungsreich nicht selber kochen. Am Samstag wollen wir noch einkaufen, bevor wir weiter fahren, aber alle Geschäfte sind geschlossen. Es ist Maria Himmelfahrt, hier ein hoher Feiertag.
Wir wollen aber weiter. Am Sonntag geht es Richtung Baiona, das wir am Nachmittag erreichen. Wir stellen fest, dass die Ankerbucht fast fest in deutscher Hand ist. Mindestens 6 Boote mit deutscher Flagge liegen hier vor Anker.
Die „Waterfront“ von Baiona gefällt uns gar nicht. Hochhäuser und viel Autoverkehr. Als wir aber mit dem Dingi an Land gehen, stellen wir fest, das das eigentliche Baiona erst in der 2. Reihe beginnt: kleine Gassen und gemütliche Kneipen und nicht mehr so ein Trubel. Uns gefällt es hier gut und so bleiben wir für 3 Tage, bevor wir uns wieder aufmachen, um die Grenze nach Portugal zu überqueren
Schön wieder von euch zu lesen! Tolle Fotos ⛵️Julo&Crew