Nomuka Iki vor Anker

60 sm in unter 10 Stunden, und das inklusive Ankermanoever und Ansteuerung. Nicht schlecht, oder? Das war mal wieder ein heisser Ritt. Allerdings ziemlich ruppig und so hatte die Bordfrau zwischendurch mal wieder „Auszeit“. Dann kam er Funk von der „Sabir“, dass sie einen Yellowfin-Thunfisch an der Angel hten. Da war der Sportsgeist – oder war es Neid? – geweckt und unsere Angel ging auch nach draussen. Keine 10 Minuten spaeter, natuerlich, als die Aries durch eine dicke Boe ueberfordert war, bog sich die Angel durch. Wir hatten auch einen! War gar nicht so einfach, den bei dem Seegang rein zu bekommen. Der Bursche hat gekaempft, bis der Skipper ihm den Garaus gemacht hatte. Elende Schweinerei auf dem Seitendeck. Zum Glueck haben wir eine Deckswaschpumpe, da konnten wir Deck und Skipper gleichzeitig wieder saeubern. Leider haben wir kein Foto gemacht. Ging alles viel zu schnell und bei dem ruppigen Seegang waren wir froh, als wir endlich fertig waren. Am Ankerplatz kam dann sofort die Waage zum Einsatz. 1,8 kg feinstes Filet. Ein Teil davon wird gerade als Poisson cru zubereitet. Den Rest gibt es dann morgen gebraten. Sabber!

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60 Meilen nach Norden

Morgen geht es endlich weiter. Waren gerade in der Stadt, um den Behördenkram zu erledigen und noch ein paar frische Sachen zu kaufen. Jetzt sind wir auslaufbereit. Morgen beim ersten Büchsenlicht gehen wir Anker auf. 60 Meilen  nördlich von uns liegt die Ha’apei-Gruppe mit wunderschönen Ankerplätzen, einsamen Inseln, wie man es sich in den Tropen vorstellt, klarem Wasser zum Schnorcheln und Tauchen. Dafür keine Menschenseele – und auch kein Internet. Eben paradiesisch. Und in diesem Paradies werden wir uns sicherlich 2 Wochen lang rum treiben, bevor es weiter nach Fiji geht.

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Um uns tobt das Leben

Gestern mal wieder Weltuntergang. Diesmal „nur“ Regen, kein Sturm. Aber der Regen hatte sich gewaschen! Wie aus Eimern. Nach einer Stunde war unser Dinghi, das wir dummerweise noch nicht hochgezogen und den Stöpsel entfernt hatten, halb voll. Da blieb uns nichts anderes übrig als spärlichst bekleidet ins Unwetter raus zu krabbeln. Zum Glück ist hier der Regen schön warm. Hat sogar Spaß gemacht. Dann noch eine Plane über die Sprayhood gespannt, damit nicht wieder das Wasser durch die leckenden Nähte sprudeln konnte. Nahtdichtungsmittel ist unterwegs. Der Segelmacher hatte umgehend auf unsere böse Email reagiert und das Zeug zur Walkabout gebracht, die seit heute unterwegs sind und auch schon unsere neue Einspritzpumpe dabei haben.
Heute sieht es schon wieder besser aus. Der Regen ist weg, die Sonne kommt raus und die Luftfeuchtigkeit sinkt so langsam wieder.
Tausende von winzig kleinen Fischchen haben sich Meerbaer als Schutz ausgesucht und bevölkern das Wasser in einem Umkreis von ca. 1-2 m um uns rum. Das haben mittlerweile mindestens 3 Raubfische, wir denken, es sind Goldmakrelen von etwa einem halben Meter Länge, entdeckt und jagen seit Stunden unermüdlich immer ums Schiff rum. Die Biester sind so schnell, dass man sie kaum sehen kann. Dafür spritzt und platscht es ununterbrochen. Für die ist hier das Schlaraffenland ausgebrochen.

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Die erste Rate ist bezahlt ;-)

Nee, Scherz beiseite. Heute kamen die beiden Kanadier, die uns vorgestern Nacht unfreiwillig besucht hatte, vorbei und haben nach unseren Schäden gefragt. Wir sind alles durch gegangen und wurden erst einmal beruhigt. Sie wollen alles auf dem kleinen Dienstweg, will heißen ohne Versicherung, bezahlen. Außerdem wurden wir von ihnen gleich heute zum Abendessen bei Big Mama eingeladen. War ein netter Abend und die beiden haben auch gar nicht geschluckt, als wir ihnen unsere Schadensaufstellung mit Kosten vorgelegt haben. Sie wollen uns das Geld sofort überweisen. Schließlich hätten wir sie davor bewahrt, ihr Schiff zu verlieren. Na, geht doch!

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Eigentlich wollte ich jetzt……

…..einen bitterbösen Beitrag über unsere lieben Segelkollegen hier verbrechen. Ich verzichte aber und dokumentiere einfach die Schäden am „meerbaer“! Alle großen Langfender platt wie Flundern. Der Bugkorb auf beiden Seiten verbogen. Backbord-Navigationslicht zerstört. Die Schotleitschiene – immerhin auf die Süllkante geschweisst- nach oben gebogen. Der „blaue“ Streifen stellenweise vom Rumpf gekratzt. Der weiße Lack stellenweise bis auf den nackten Stahl runter geschabt. Hätten wir keinen Stahleimer, wäre die Geschichte wohl für den Kollegen teurer geworden. Seine Schäden – eine normale Hostalenschüssel – sind wohl etwas gravierender. Sind mir allerdings auch ziemlich Latte. Wir hätten in dieser vergangenen Nacht unseren „meerbaer“ verlieren können. Ein großes Glück, dass der Bügelanker und vor allem unsere Kette mitsamt den überdimensionierten Beschlägen sogar 2 Schiffe gehalten hat. Man sieht daran mal wieder, man kann noch so umsichtig und vorsichtig zu Werke gehen, wenn der Nachbar schlampt und seiner Seemanschaft nicht nachkommt, kann es in der Katastrophe enden. Wir vergessen auch oft, mit was für Diletanten wir es zu tun haben. Besser 200 m weiter weg ankern, oder wie in diesem Fall, lieber einmal umankern, wir waren nämlich zuerst auf diesem Ankerplatz. Aber ich will mich ja nicht aufregen!

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Warum immer wir?

Freitag Abend. Regen, Wind mit Böen von 40 kn, was macht man da? Film gucken. Der war gerade zu Ende, da schepperte es ganz laut. Mist, dachten wir sofort, der Entlastungstampen für die Ankerkette ist gerissen. Nix wie raus. Unser Tampen war in Ordnung. Nur hatte sich der vor uns liegende Segler auf Drift begeben und seinen Anker hinter sich her gezogen, bis er damit in unserer Kette hängen blieb. Das Schiff knallte bei uns längsseits und zerrte nun auch noch an unserem Ankergeschirr. Die beiden Segler hatten sich wohl schon zur Ruhe begeben, keine Ankerwache geschoben und kamen ganz verstört raus gekrabbelt. Rainer musste ihnen erst mal klar machen, was zu tun ist: Fender raus, bei uns längsseits festmachen und die Kette entlasten, damit der Zug bei uns raus kommt. Zum Glück hielt unser Anker (Bügelanker, Du bist der Beste!). Nun hocken wir hier die ganze Nacht und hoffen, dass der Wind, wie versprochen, bald runter geht, damit wir endlich mal zur Ruhe kommen. Der neue „Nachbar“ hopst neben uns auf und ab und hin und her und zerrt am Meerbaer, der eigentlich total ruhig liegt. 18 Tonnen brauchen schon etwas mehr, um in Wallung zu geraten.
Die nächste Katastrophe ließ nicht lange auf sich warten. Plötzlich fing seine Genua an, sich abzurollen und dengelte immer wieder gegen unsere Wanten. Skippers Worte:“ Wenn sein Mast runter kommt, der landet genau auf uns“. Tolle Aussichten. Die Nachbarn waren total hilflos und brauchten Rainers Anweisungen, um überhaupt irgendwas auf die Reihe zu bekommen. Mit vereinten Kräften gelang es dann, die Genua abzuschlagen, bevor größerer Schaden angerichtet wurde.
Jetzt haben wir gleich 2 Uhr in der Nacht. Mal sehen, ob jetzt endlich Ruhe einkehrt. Es reicht so langsam. Morgen früh geht es dann weiter mit Ankerketten enttüddeln und den Anker vorsichthalber noch einmal neu einfahren.
Es stellte sich übrigens raus, dass der Nachbar tatsächlich bei der Wettervorhersage ganze 40 m Kette bei 10 m Wassertiefe gesteckt hatte (wir haben mit über 70 m doppelt so viel). Kein Wunder, dass das nicht gehalten hat.

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Hausarrest

Seit gestern Abend pfeift es aus allen Löchern. Böen bis 40 kn. Und Regen. In der Nacht ist Ankerwache gehen angesagt. Wir liegen zwar hier gut und sicher an 70 m Kette auf sehr gutem Ankergrund und vor uns liegt ein Riff, das die Wellen abhält, aber man weiß ja nie. Sicherheit wird groß geschrieben auf dem Meerbaer. Der Spuk soll ja auch dann morgen schon wieder vorbei sein. Die Front hatte sich schon lange angekündigt und wir konnten uns gut darauf vorbereiten. Nur mit unseren Obst-Vorräten haben wir uns etwas verkalkuliert. Reicht nur noch für morgen früh. Und sonntags ist hier alles dicht. Da werden wir wohl zum Frühstück Sonntag und Montag auf Trockenfrüchte zurückgreifen müssen. Es gibt Schlimmeres. Und Strom haben wir reichlich. Die Batterien sind rappelvoll. der Windgenerator rennt und rennt. Wir haben schon zusätzliche Verbraucher eingeschaltet, damit er bei dem Wind nicht durchdreht. Hatten wir ja schon mal in Uruguay. Allerdings  gab es da Böen bis 120 kmh (über 60 kn). Wollen nicht hoffen, dass es die hier auch geben wird.

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