Fisch oder Linsensuppe

Das entscheidet sich innerhalb der nächsten 2 Stunden. Heute Mittag haben wir der Marina den Rücken bzw. das Heck gezeigt und sind raus ins Ankerfeld. Es gibt nichts Schöneres. Das Marina-Leben hat zwar mehr Komfort zu bieten, zumindest auf den ersten Blick, aber wir lieben es eher frei und un(an)gebunden.  Und da bietet es sich natürlich auch an, die Angel raus zu hängen und zu hoffen, dass sich ein Fischlein unserer erbarmt. Heute gehen wir auf Makrelen. Sind hier eigentlich nur Köderfische für die großen Exemplare, aber wir sind auch mit kleinen Portionen zufrieden. Als Alternative, falls keiner anbeißt, haben wir vorsichtshalber Linsen eingeweicht. Linsensuppe ist auch lecker, zumal die Temperaturen momentan doch wieder etwas in den Keller gegangen sind und der Wind das Seinige dazu tut, uns Frostköttel zittern zu lassen.

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Immer wieder sonntags…

Ist schon irgendwie komisch. Die größte Drecksarbeit ereilt uns anscheinend immer dann, wenn andere Wochenende machen. Diesmal war mal wieder die Vakuumpumpe der Toilettenanlage fällig. Immer der Nase nach, dann findet man auch den Übeltäter. Und die Pumpe auseinander bauen ist wirklich eine Sch…arbeit. Da kennt die Begeisterung keine Grenzen. Und damit nicht nur der Skipper im Dreck wühlen muss, hat sich die Bordfrau auch gleich den Motorraum vorgenommen, der nach der letzten Einspritzpumpen-Einbau-Arie noch von Diesel, Kühlwasser und Schmodder zu befreien war . Da sahen wir dann beide aus wie die Schweine – und rochen anscheinend noch besser, denn wir hatten eine dicke Fliege an Bord, die sich gar nicht entscheiden konnte, wen von uns beiden sie nun bevorzogen sollte. Aber jetzt ist es geschafft, Meerbaer riecht wieder gut und wir auch gleich, denn es geht nun schleunigst unter die Dusche. Zur Belohnung gibt es einen Apfelstrudel mit Sahne 😉

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Einspritzgedödel zum Fünften….

Nicht, dass hier Langeweile aufkommt. Diesmal durfte der Skipper die Einspritzpumpe wenigstens am Steg wechseln. Hat weniger geschaukelt und die Motorklappen flogen nicht in der Gegend herum. Angenehmer waren natürlich auch die Temperaturen, nämlich nur zwanzig anstatt zweiunddreißig Grad. Anyway, weil es gerade passte, wurden auch die Düsen mit verarztet. Also die  „neue“ Einspritzpumpe – Thomas von der Walkabout hatte die in England bestellt und nach Neuseeland liefern lassen – zum Bosch-Service. Diagnose nach neunzig Laufstunden: Total verdreckt!! Laut Aussage des Reparierers war der Dreck schon sehr alt und sehr fest gebacken. Also haben die Engländer uns für eben mal 1000 € eine verdreckte „generalüberholte“ Pumpe geliefert. Klasse! Gut, dass es den Brexit gab, sonst würden wir die eigenhändig aus der EU schmeißen. Lach! Die alten Einspritzdüsen, seinerzeit ausgebaut in Brasilien, fanden dann auch den gleichen Weg zum Bosch-Dienst. Alles zusammen kam nach drei Tagen super verarbeitet und gereinigt nach Opua zurück.

sieht alles supertop aus!

sieht alles supertop aus!

Nach  sechs Stunden und diversen Flüchen, aufgerissenen Fingern, versteiften Gelenken und auch noch nebenbei erledigtem Ölwechsel, schnurrte der Mister Perkins wieder. Aber ganz ehrlich: Beim nächsten „Trouble“ fliegt die Kiste raus und wir wriggen in Zukunft!

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Omata-Weingut

Im Rahmen der Veranstaltungen hier in Opua gab es heute Mittag eine Weinprobe im gegenüber liegenden Weingut Omata. Mit der Fähre für 1 NZ$ rüber auf die andere Seite, dort wurden wir mit dem Auto abgeholt und zum Weingut gekarrt. Dies liegt oben auf dem Berg mit einer tollen Aussicht auf die Bay of Islands. Die Weinstöcke ziehen sich in weiten Reihen den Hang hinunter und bekommen Sonne satt. Durch die Nähe des Wassers bekommen die Reben Schutz vor Kälte bzw. Frost und können sich ungestört entwickeln. Eigentlich ein tolles System. Der probierte Pinot Gris und der angebotene Rosé schmeckten auch wirklich phantastisch. Nur der Rotwein konnte uns einfach nicht gefallen. Zu hart, zu viel Barrique-Geschmack. Und aufgrund der kleinen Erträge sind die Weine leider für unsere Verhältnisse viel zu teuer. Nun sind wir natürlich durch unseren längeren Aufenthalt in Argentinien und Chile „versaut“. Solche tollen Weine zu irre niedrigen Preisen gibt es wohl sonst nirgendwo auf der Welt. Dagegen anzustinken ist kaum möglich. Deshalb unser Urteil zu den Weinen vom Northland: ausbaufähig, macht mal ruhig so weiter, das wird schon!

Blick auf die Bay of Islands

Blick auf die Bay of Islands

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Fahren auf der „falschen“ Seite

Test bestanden. Die erste Autofahrt mit Rechts-Lenker hat funktioniert. Zum Blinken wurde zwar öfter mal der Scheibenwischer betätigt – deshalb sind die bei den Leihwagen wohl auch alle zerbröselt – aber ansonsten ging es eigentlich ganz prima. Hauptsache, die Pedale sind genauso positioniert wie auf der anderen (richtigen) Seite. Ein leichter Linksdrall war dann auch schnell verschwunden und selbst das Kreisverkehr fahren hat keine Probleme bereitet. Der Skipper hat es  sich natürlich auf dem Beifahrersitz bequem gemacht und zur Bordfrau gesagt: „Du machst das schon!“ und hat die Landschaft genossen. Nochmal Danke an Gaylyn und Thomas von der Segelyacht „Qi“, die uns heute ihr Auto zum Großeinkauf zur Verfügung gestellt haben.

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Diagnose: Dreck

Die ausgebaute Einspritzpumpe war zum Nachsehen. Ergebnis: innen drin total verschmutzt. Wo zum Teufel kommt das Zeug denn nur her? Die Pumpe ist laut Logbuch lediglich 90 Stunden gelaufen. Bevor der Diesel bis zur Pumpe gelangt, sind 3 (!) Filter zur durchlaufen: vom Kieltank zum Tagestank ist ein Racor-Filter mit 30 µ, vom Tagestank zur Maschine ein Racor-Filter mit 10 µ und dann der eigentliche Maschinen-Filter mit 1 µ. Alle Filter werden regelmäßig gewechselt und das Gehäuse dabei sorgfältig gereinigt. Falls jemand eine Idee hat, was da los ist, wir sind dankbar für jeden Tipp. Auf jeden Fall kostet uns die Angelegenheit mal eben wieder 600 NZ$. Wir sind total begeistert ;-(

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„Offiziell“ in NZ angekommen

Gestern kurz vor Feierabend der Behörden haben wir am Zollpier angelegt. Sofort kam ein Beamter ran, hat sogar die Festmacher angenommen und gleich gefragt, ob es uns was ausmacht, erst morgen früh, also heute, abgefertigt zu werden. Uns doch egal. Wir sind da, das ist die Hauptsache! Also lagen wir erst mal ganz alleine an dem langen Breakwater. Kurze Zeit später kam noch ein Holländer und gegen 22 Uhr Patrick und seine Frau mit ihrer „Allure“. Heute Morgen sehen wir aus dem Fenster, und der ganze Steg ist voll! Da sind in der Nacht sicher noch mindestens 10 Schiffe eingetrudelt. Wir haben gepennt und  nix mitbekommen. Zum Glück wurden wir dann heute als erste abgefertigt und konnten noch einen schönen Platz in der Marina ergattern. Den Luxus gönnen wir uns erst mal für ein paar Tage.

Nun zu unserer „ereignisreichen Nacht“ von vor 3 Tagen:

Nachdem wir unser Großsegel nicht mehr benutzen konnten, sind wir mit Genua und Besan weiter gesegelt. Am Nachmittag sehen wir einen Segler auf dem AIS, natürlich genau auf Kollisionskurs, und der hatte auch noch Vorfahrt! Da fährt man auf dem größten Ozean der Erde und trifft sich genau am gleichen Punkt! Es war gerade „Ladies-Wache“ und die Bordfrau musste draußen stehen und aufpassen. Natürlich fing es dann auch an zu schütten wie aus Eimern. Wie sollte es anders sein. Zum Glück war der Regen schon vorher abzusehen und die Kleidung entsprechend angepasst. Wenigstens etwas! Der Segler war dann nach einer Stunde endlich vor uns durch, da fing es von jetzt auf gleich ohne Ankündigung an zu blasen wie verrückt. Der Kahn luvte an, die Aries war an ihre Grenzen gekommen, also auskuppeln und Ruder gehen. Da hing die Skipperin nun mit beiden Händen am Ruder und hat versucht, den Kahn abfallen zu lassen. Ruder bis zum Anschlag, Skipper raus und Segel fieren. Der Spuk dauerte vielleicht eine Stunde, kam uns aber ewig vor. Die eine oder andere Welle stieg ins Cockpit und überschüttete die Rudergängerin von hinten. Leider war einmal die Kapuze vom Kopf geweht und gerade da kam eine Welle und fand den Weg in den Kragen rein. Da war der Segelanzug auch noch von innen nass. Super! Dann beruhigte sich der Wind etwas, die Böen waren nicht mehr so hammerhart und wir konnten die Aries wieder steuern lassen. Die nassen Klamotten haben wir erst mal in die Ecke geworfen und uns trocken gelegt. Später dann, ein Blick aus dem Fenster, da sehen wir, dass auch die Genua einen Riss bekommen hat. Also einwickeln. Da hatten wir dann nur noch den Besan übrig mit seinen paar wenigen qm. Keine Chance, die Starkwindgenua aus der Vorpiek zu holen und die Segel zu tauschen. Der Seegang ging so hoch, dass wir Angst hatten, uns tonnenweise Wasser einzufangen. Wir haben dann zur Unterstützung, damit wir überhaupt noch genug Fahrt ins Schiff bekamen, den Motor angeworfen. Der lief brav ca. 4 Stunden, dann wollte der Skipper „mal eben“ nach Öl sehen, also den Motor ausmachen, etwas abkühlen lassen und dann wieder neu starten. Kaum war die Drehzahl unter 1.500 Touren, ging die Kiste aus und ließ sich nicht wieder bewegen zu starten. Unser Verdacht, dass es schon wieder die Einspritzpumpe ist, bestätigte sich dann auch nach vielen Entlüftungsversuchen.  Es dauerte noch ein paar Stunden, bis sich der Seegang so weit beruhigt hatte, dass wir es wagen konnten, die Vorpiek zu öffnen und die andere Genua raus zu zerren. 2 Stunden Arbeit, und das mitten in der Nacht, beide entnervt und hundemüde. Hat aber dann doch besser beklappt als gedacht und wir konnten endlich wieder Fahrt aufnehmen. Wie es der Teufel wollte, schlief dann natürlich am nächsten Tag der Wind wieder ein. Und laut Wetterbericht näherte sich eine Sturmfront von SW. Zum Glück hatten wir noch die „alte“ Einspritzpumpe, die in Tonga notdürftig repariert worden war. Die hat Rainer dann „mal eben“ in 4 Stunden umgebaut und siehe da: der Motor sprang anstandslos an. „Der bleibt jetzt an, bis wir da sind! Das Theater machen wir nicht noch mal mit!“ Ein paar Stunden später blies der Wind dann auch wieder, diesmal aus der „“richtigen“ Richtung und wir flogen nur so Richtung Bay of Islands. Jedes Motorgeräusch, das irgendwie komisch lang, brachte und nahe an den Herzinfarkt. Jetzt nur nicht schlapp machen!!! Naja, Ende gut, alles gut. Wir sind da! Jetzt erst mal Wunden lecken und das „All Points Rally“-Programm, das morgen für eine Woche beginnt, genießen. Das haben wir uns verdient. Repariert wird später, das läuft nicht weg – leider.

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