Dschungel-Tour

Gestern früh wurden wir um 9.30 Uhr direkt am Meerbaer von unserem fahrbaren Untersatz für diesen Tag abgeholt. 4 Mann Besatzung (Kapitän, Bootsmann, Koch und Guide) sorgten für eine wunderbare Tour. Außer uns waren noch zwei weitere Passagiere dabei.

Die „Lümmelwiese“ für eine entspannte Fahrt

Zunächst ging es den Kumai River flußabwärts bis zur Einfahrt in den Nationalpark.

Einfahrt zum Nationalpark

 

Der Sekonyer River schlängelt sich ein paar Kilometer durch die Landschaft, gesäumt von Palmen und anderem undurchdringlichen Gestrüpp. Sobald ein Krokodil seine Nase aus dem Wasser streckte, stoppte unser Käptn, um uns die Gelegenheit für ein Fotoshooting zu geben. Leider ging das Krokodil meistens wieder auf Tauchstation, bevor die Kameras parat waren.

Eins haben wir dann doch noch so eben erwischen können

Einige Fischer versuchten ihr Anglerglück dicht am Ufer. Die scheinen keine Angst vor den Krokodilen zu haben.

Fischer mit „Beute“

Geduld ist gefragt

Gegen Mittag wurde uns ein Luch serviert – frisch zubereitet und richtig lecker.

Lunch-time – lecker!!!

Gegen 13 Uhr legte unser Klotok beim Informationscenter des Nationalparks an. Hier durften wir noch bis ca. 14 Uhr „entspannen“.

So läßt es sich aushalten

Dann ging es zu Fuß rein in den Dschungel, gut eingeschmiert bzw. eingesprüht gegen die allgegenwärtigen Moskitos. Nach einer halben Stunde Fußmarsch erreichten wir dann die Fütterungsstation für die Urang Utans. Vereinzelt konnte man schon ein paar Tiere hoch oben in den Bäumen sehen. Die haben sicherlich eine Uhr im Bauch und wissen, dass es um 15 Uhr Frischfutter gibt.

Warten aufs Futter

Mama mit Baby

Und genau: Kurz vor 15 Uhr kamen zwei Ranger mit vollgepackten Rucksäcken an. Die Tiere wurden unruhig und kamen näher. Die Ranger platzierten jede Menge Obst auf dem Futterplatz und entfernten sich wieder. Und schon ging es los. Die ersten hangelten sich von den Bäumen runter und auf die Plattform zum Futter fassen. Keine 5 Minuten später raschelte es im Gebüsch und der „Boss“ kam.

Here comes the boss

Halbstark 😉

Es scheint zu schmecken

Beeindruckend

Das riesige Alphatier bahnte sich seinen Weg und verscheuchte die  Meute von der Plattform. Erst kommt der Boss, dann alle anderen!!! Als er halbwegs satt war, durften sich ein paar Weibchen mit ihren Jungen zu ihm gesellen und einige Youngsters wagten sich ans andere Ende der Plattform.

Auch dem Kleinen scheint es zu schmecken

Nachdem alle soweit gesättigt waren, ging es wieder rauf auf die Bäume und wir machten uns auf den Rückweg zum Boot. Die Rücktour war genauso entspannt wie der Hinweg. Ein Stopp, als sich am Ufer etliche Langnasenaffen für ihr Nachtlager vorbereiteten. Was für ein Gewusel!

Langnasenaffen-Familie

Es wurde langsam dunkel und am Ufer in den Bäumen und Sträuchern fing es an zu leuchten. Hunderte von Glühwürmchen strahlten um die Wette. Und genau hier war unser Stopp zum Candellight Dinner. Richtig schön romantisch und für uns schon fast mit weihnachtlichem Flair.

Candellight-Dinner – wieder alles frisch zubereitet und super lecker

Im Stockfinsteren ging es dann langsam wieder Richtung Heimat. Ab und zu machte der Kapitän mal einen kleinen Suchscheinwerfer an, um vermutlich zu sehen, ob und was da so alles auf dem Wasser rumschwimmt. Nach der Einfahrt auf den Kumai River gingen dann tatsächlich orgnungsgemäße Fahrtlampen an und wir tuckerten Richtung Meerbaer, wo wir dann gegen 2o Uhr glücklich und zufrieden abgesetzt wurden.

 

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Bis zum Kumai River – da, wo die Orang Utans wohnen

Der geplante Besuch des Ortes fiel ins Wasser bzw. es gab zu wenig Wasser, um mit dem Boot nahe genug ran zu kommen. Deshalb entschlossen wir uns, dann doch die nächsten Meilen bis zum Kumai River anzugehen, auch auf die Gefahr hin, dass der Motor die überwiegende Zeit für Vortrieb sorgen musste. Und so war es dann auch. Lediglich 12 Segelstunden innerhalb von 4 Tagen bzw. 47 sm von insgesamt 170 sm.

Die Nächte waren recht ungemütlich. Wegen der geringen Wassertiefe und aufgrund der Tatsache, dass wir die Ankerplätze erst in der Dunkelheit erreichen konnten, haben wir uns ziemlich weit vom Ufer einen Platz gesucht. Es waren immer Fischerboote in der Nähe zum  Ufer zu sehen und da wir nicht wussten, ob und wenn ja, wo sie ihre Netze oder Fischfallen im Wasser liegen hatten, haben wir uns sicherheitshalber fern gehalten. Und so war der Ankerplatz recht unruhig. Der Schwell kam ungebremst bei uns an und Meerbaer schaukelte und platschte ohne Pause. Schlaf war da eher Mangelware.

Am Dienstag Nachmittag fiel der Anker für die Nacht kurz hinter der Einfahrt zum Kumai River, wo wir dann endlich mal wieder eine ruhige Nacht verbringen konnten und am Mittwoch gegen Mittag ging es mit auflaufendem Wasser die letzten 11 sm flußaufwärts bis vor die Stadt Kumai. Hier ist richtig was los auf dem Fluß. Schlepper zerren große Bargen hin und her, Frachtschiffe wuseln dazwischen durch und mittendrin kleine Fischerboote.

 

Meerbaer liegt direkt gegenüber der Stelle, wo die Klotoks Richtung Orang Utan-Reservat starten. Momentan ist so gut wie nichts los, keine Saison. Die Klotos liegen aufgereiht und arbeitslos am Ufer.

Bei Ankunft wurden wir gleich von Majid begrüßt. Majid gehört das Hotel Majid direkt gegenüber und er ist gleichzeitig Anbieter für Flußtouren. Mit dem Hintergedanken, uns eine solche Tour verkaufen zu können, bot er uns gleich allerlei Hilfe an. Wäsche waschen, Müll entsorgen, Diesel besorgen, Fahrten zur nahegelegenen Stadt Pankalan Bun, wo wir wegen des unschlagbaren Preises beide einen medical Check gebucht haben usw., usw.

Seine Begleitung zur Hospital war für uns eine Riesenhilfe. Kaum jemand dort war der englischen Sprache mächtig (bis auf das medizinische Personal) und da unsere Indonesisch-Kenntnisse gleich Null sind, wären wir doch ohne ihn recht hilflos gewesen. Die Arztgeschichte ist nun erledigt und für Mittwoch haben wir  Majids Angebot angenommen und einen Ausflug mit dem Klotok zu den Affen gebucht. Wir lassen uns überraschen.

 

 

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400 sm von Makassar nach Kalimatan

Bereits am Montag früh ging es für uns weiter Richtung Westen. Nach zwei Stunden Motorfahrt setzte der versprochene Wind ein und wir konnten tatsächlich mit voller Besegelung dahin gleiten. Der Wind drehte dann im Laufe des Tages immer weiter nach Südosten und irgendwann mussten wir das Großsegel bergen, weil es der Genua den Wind klaute. Die Genua hat fast doppelt soviel Quadratmeter wie das Großsegel, da braucht es keine Überlegung, welches Segel stehen bleibt und welches weggepackt wird.  Also weiter mit Genua und Besan, teilweise mit 6 kn und manchmal sogar etwas mehr. Der Wind stand auch den ganzen Dienstag durch und wir konnten entspannt durch die Nacht segeln. Der Mittwoch stand unter dem Zeichen Leichtwindsegeln.  In der Nacht zum Donnerstag wurde der Wind leider immer schlapper und drehte dann tagsüber immer weiter nach Nord. Den angepeilten Ankerplatz konnten wir unter diesen Bedingungen segelnd nicht erreichen. Aber für die nächsten 100 sm sollte der Nordwind doch ausreichen. Also Planänderung. Wir fahren durch bis zum Kumai River. War aber wohl nix. Um uns rum brodelte der Himmel mit Blitzen, teilweise auch mit Donner und der Wind drehte immer mehr auf Nordwest. Die Wellen wurden total chaotisch und ein Weiterkommen war so gut wie unmöglich. Ein Versuch beizudrehen scheiterte ebenfalls. Das machte keinen Sinn. Also wieder Planänderung. Bei WNW sollte der vorher geplante Ankerplatz doch noch zu erreichen sein. 30 sm trennten uns davon. Zu unserem Leidwesen schlief dann der Wind total ein und es wurden tatsächlich 7 Stunden mit Motorgerappel und entsprechender Wärmeverteilung im Schiff. Von den drohenden Gewittern sind wir glücklicherweise verschont geblieben. Die verzogen sich im Laufe des Spätnachmittags weiter raus auf See. Um 20 Uhr fiel dann unser Anker im Dunkeln auf der 10 m-Linie in der Bucht Sebangan, mitten im Nirgendwo. Die Bucht ist so groß, dass es von uns aus zum Land auf jeder Seite mindestens 5 sm weit ist. Nun sitzen wir hier bei totaler Flaute und sengender Sonne, haben alle Löcher, durch die die Sonne scheinen kann, zugehängt und versuchen, den nicht vorhandenen Wind einzufangen. Der Ventilator macht Überstunden und wir hängen schwitzend und literweise Wasser trinkend in den Seilen. Morgen wollen wir versuchen, in die Nähe der Ortschaft zu kommen, um ein paar frische Sachen einzukaufen. Wer weiß, wie lange wir hier festhängen. Wind ist erstmal nicht in Sicht und wenn, dann auf die Nase.

Da scheint sich war zu entwickeln

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Von Wangi Wangi nach Makassar

Das war ein mühsamer Weg, fast alles mit Motor. Der Wind war so schwach, dass noch nicht einmal unser Bilster Lust hatte, einen Bauch zu zeigen.

Null Wind, spiegelglattes Wasser

Die Sonne brannte gnadenlos vom wolkenlosen Himmel und der Motor produzierte ordenlich Wärme, die sich dann zusätzlich noch im Schiff verteilte. Damit sich die Wärme nicht im Motorraum stauen konnte, hatten wir die Motorklappe zur Seitenkabine etwas geöffnet und das kleine Fenster in der Kammer weit aufgestellt. Zusätzlich hat der Ventilator noch versucht, die Wärme dort hin zu pusten. Aber dadurch, dass das Fenster kleiner ist als die Tür zum Salon, ging doch die meiste Wärme den einfacheren Weg, eben durch den Salon und dann durch den Niedergang nach draußen. Die nächste Aktion, wenn wir mal wieder größere Arbeiten am Schiff vor uns haben, wird der Einbau einer Motorraumentlüftung sein, aber bis dahin müssen wir halt mit der Situation leben.

Der erste Stopp war vor Pasar Wajo auf der Südostseite von Buton. Hier haben wir es allerdings nur eine Nacht ausgehalten. Während der gesamten Nacht wurden wir von lauter Partymusik von Land her beschallt und zwischendurch hallte der Ruf der Muezzins von mindestens drei Moscheen übers Wasser. Wenn man tagelang ohne Geräuschkulisse auf See ist, ist es schwer, sich daran zu gewöhnen. Deshalb ging auch schon am nächsten Morgen der Anker wieder hoch und wir motorten fleißig weiter Richtung Westen. Nach 39 sm fiel der Anker vor Pasina Tongali auf der Insel Siompu. Überall ist es 60 m und tiefer, lediglich ein kleiner Fleck bietet Platz auf 8 m. Den hatten wir uns ausgeguckt und auch getroffen. Die nächsten 30 sm ging es dann über weitestgehend freies Wasser bis Pulau Telaga. Es waren unterwegs relativ wenig Fischfallen zu umfahren und die Fahrt bis auf das Motorgerappel entspannt.

Weiter ging es bis nach Sikeli. Hier wollten wir eigentlich Diesel nachbunkern, weil man hier mit dem Boot an der Tankstelle anlegen kann. Leider war bei Niedrigwasser zu wenig Wasser unter dem Kiel und bei ausreichendem Wasserstand war der Anleger vollständig von lokalen Langbooten belagert, die alle tanken wollten. Dann eben nicht! Auf gut Glück auf den nächsten Tag hoffen wollten wir auch nicht, deshalb Mittwoch morgens Anker hoch und weiter.

Sikeli mit Anleger zum Tanken – wenn denn Platz ist

Vor uns lag eine längere Strecke, die nicht an einem Tag zu schaffen war. 140 sm lagen vor uns. Und oh Wunder! Wir konnten tatsächlich knappe 12 Stunden lang segeln!!! Dann war es aber schon wieder vorbei mit der Herrlichkeit. Null Wind, Segel runter und Motor wieder an. Glücklicherweise waren die auf dem Weg – bzw. im Weg – liegenden -Fischfallen auf dem Radar gut zu erkennen. Schon 1,5 sm vorher erschien ihr Echo auf dem Bildschirm. So war es recht einfach, ihnen rechtzeitig aus dem Weg zu fahren.

Unser nächstes Ziel war die Bucht Teluk Malasoro. Nach einigem Hin- und Herkurven fanden wir einen Ankerplatz nah bei den Fischfallen. Näher Richtung Land war alles damit zugepflastert und kein sicherer Schwoikreis zu erwarten. Die Nacht war ein wenig schunkelig, weil von draußen die eine oder andere Schwell-Welle herein schwappte, aber doch insgesamt entspannt.

Die letzten 45 sm waren, wie sollte es anders sein, mal wieder unter Motor. Hinzu kam noch für die überwiegende Zeit ein Gegenstrom von teilweise mehr als einem halben Knoten, der uns zusätzlich etwas ausbremste. Erst 2 Stunden, bevor wie ankamen, kernterte der Strom und half uns ein wenig mit. Nach 10 Stunden fiel dann endlich der Anker vor der Insel Lae Lae, wo wir gleich vom Ruf des Muezzins begrüßt wurden. Die Nacht war ruhig bis um 4 Uhr. Da wurden die Gläubigen wieder vom Muezzin zum Gebet gerufen und wir unsanft aus dem Tiefschlaf gerissen. Aber das gehört nun mal zum Islam dazu. Für uns zwar ungewohnt, aber dann doch kein Problem. Andere Länder, andere Sitten.

Die ersten Eindrücke von Makassar, von See aus

Ein paar Hochhäuser gibt es hier auch

Heute früh dann noch ein kurzes Umankern, näher an die Stadt ran. Jetzt liegen wir direkt vor dem Swiss Belhotel, einem Hochhaus mit Dachterrasse. Ich glaube allerdings nicht, dass wir dort als Dinnergäste vorstellig werden.

Die Zentral-Moschee. Ein beeindruckendes Bauwerk

Kaum lagen wir fest vor Anker, wurden wir gleich von einem der Taxibootfahrer angesprochen. Mit Bob konnten wir dann auch sofort die Lieferung von 100 l Diesel vereinbaren. Um 16 Uhr kommt er damit vorbei, hilft uns beim Betanken und fährt und dann auch gleich für kleines Geld an Land, damit wir uns ein kleines lokales Abendessen gönnen können. Praktisch! Da müssen wir noch nicht einmal das Dinghi klarmachen.

Morgen geht es dann erstmal in die City. Seit langer Zeit mal wieder Großstadt. Wir sind gespannt.

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Bye bye Wangi Wangi

Leider müssen wir schon wieder Abschied nehmen. Die Zeit drängt. Gerne wären wir noch ein paar Tage hier geblieben. Wir durften Dian und Nuzri kennen lernen, die sich rührend um uns bemüht haben. Heute haben sie sich noch darum gekümmert, dass wir 60 l Diesel geliefert bekamen. Ein Freund von den Beiden kam mit drei 20 l Kanistern auf dem Moped angefahren. Wie der das ausbalanciert hat, da gehört schon was zu. Kompliment! Dian und Nuzri haben mich dann noch auf den Markt begleitet, wo ich ein paar frische Sachen einkaufen wollte. Dian ließ es sich nicht nehmen, meine Tasche zu schleppen. Die Begleitung war sehr hilfreich, weil ich mich mit dem indonesischen Geld immer noch schwer tue. Die vielen Nullen hinten dran irritieren mich immer noch. Und nach dem Einkauf brachten beide mich noch per Moped zurück zum Steg, wo das Dinghi lag. Sehr komfortabel! Beim Abschied fragten sie mich noch, ob wir nicht noch einmal eine Stunde später zum Anleger kommen könnten, sie wollten noch ein kleines Geschenk für uns besorgen. Es war unmöglich, ihnen das auszureden, sie bestanden darauf.  Also sind wir eine Stunde später noch einmal zurück gepaddelt und es gab einen herzlichen Abschied. Über das Geschenk haben wir uns riesig gefreut. Ein paar besondere Kekse, eine geflochtene Obstschale, ein Schlüsselanhänger, ein Sticker für unsere „wall of memory“, ein paar ausgedruckte Fotos und eine paar wirklich liebevolle und nette Zeilen. Ganz lieben Dank!!!!!

Der Abschied fällt schwer

Und ich habe von den Beiden noch gelernt, wie man Eier ganz einfach auf ihre Frische kontrolliert, wenn man keine Schale mit Wasser für den Schwimmtest zur Verfügung hat. Einfach mit der Taschenlampe vom Smartphone das Ei durchleuchten. Wenn man einen schwarzen Fleck sieht, ist das Ei alt. Ganz einfach, muss man nur wissen 🙂

Ein liebevoll ausgesuchtes Geschenk

Erster Alleingang mit dem Moped – allerdings nur auf dem Parkplatz. Hat erstaunlich gut geklappt. Ohne Stützräder und ohne umzukippen 😉

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Erste Eindrücke von Wangi Wangi

Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht hatten, ging es  nachmittags an Land. Wir liegen so nah am Steg, dass wir den Aussenborder erst gar nicht montiert haben. Die paar Meter können wir gut paddeln. Direkt gegenüber befindet sich der sogenannte Nightmarket. Er öffnet ab 15 Uhr und endet gegen 19 Uhr.  Das Angebot ist überschaubar, aber gut.  Fisch gibt es jede Menge in allen Variationen und Größen zu kaufen. Eine Ananas und eine paar Bananen reichten fürs Erste. Dann ein kleiner Gang Richtung Hauptstraße. Hier wurden wir von einer jungen Frau angesprochen, ob sie uns helfen könne. Warum nicht? Wir kamen ins Gespräch und sie wollte uns einiges vermitteln und zeigen. Sie wisse auch, wo man einen Scooter mieten könne. Sie begleitete uns zu einem kleinen Imbiss und dann zurück zum Markt. Hier wollte sie uns unbedingt ihre Mama vorstellen. Ok, warum nicht. War eine nette Begegnung mit Mama, Papa, Schwester und den beiden kleinen Brüdern. Zurück am Steg wartete schon Nuzri auf uns. Sie war uns von Les und Colleen empfohlen worden. Eigentlich wollten wir sie erst am nächsten Tag kontaktieren, aber sie war schneller. Und es stellte sich heraus, dass sie die Englischkurs-Lehrerin von Dian, unserer Begleitung ist. Die Welt ist doch klein! Mit beiden verabredeten wir uns dann für heute früh, um dann gemeinsam zur Immigration zu fahren, um unsere Visa-Verlängerung zu bekommen. Die beiden fuhren auf einem Scooter voran und wir zwei hinterher. Ganz schön weit bis zur Immigration am anderen Ende der Stadt. Nach einer Stunde waren wir dann soweit. Wir bekamen eine Rechnung, die wir nur an der Post bezahlen konnten. Die Post ist natürlich mitten in der Stadt, also wieder zurück, Gebühr bezahlen und nochmal zur Immigration. Hier Zettel abgeben, Foto machen, Fingerabdrücke hinterlassen und dann: Morgen Nachmittag können wir die Pässe wieder abholen. Gut, dass wir den Scooter für zwei Tage gemietet haben.

Meerbaer in Paddelweite

Gegenüber direkt der „Nightmarket“

Mittlerweile war es Mittagszeit und wir luden die beiden Mädels ins Restaurant zum Mittagessen ein. Danach noch zum Getränkeladen, um einen Karton Bier zu kaufen und dann zurück zum Boot. Unsere Frage, ob sie interessiert wären, einmal mit aufs Boot zu kommen, wurde  mit Begeisterung begrüßt.  An Bord wurden uns dann „Löcher in den Bauch gefragt“. Es war wirklich ausgesprochen nett mit den Beiden. Fotos und Selfies waren obligatorisch 😉

Dian und Nuzri bei uns an Bord

Morgen werden wir uns mit dem Scooter alleine ins Getümmel stürzen und die Gegend etwas erkunden. Die Straßen hier sind in gutem Zustand und der Verkehr ist zwar nicht gerade gering, aber es wird moderat und nicht hektisch gefahren. Hauptsächlich sind Mopeds unterwegs und ab und zu mal ein Auto, meistens ein Pickup.

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Saumlaki – Wangi Wangi

Tag 1

Um 9 Uhr am Morgen ging der Anker aus dem Schlammgrund hoch. Schon nach 15 Minuten konnten wir Mr. Perkins zur Ruhe schicken und mit Genua und Besan segeln. Wider Erwarten hatten wir mehr Wind als vorhergesagt. Es lief wunderbar mit 5-6 kn. Selbst vor dem Wind, was normalerweise nicht Meerbaers Lieblingskurs ist, lief es wie auf Schienen. Lange Zeit konnten wir in der Schwell-Abdeckung der Inseln fahren und hatten so trotz 15 kn Wind kaum Welle. Zuerst mussten wir noch weiträumig an einer Untiefe vorbei, dann konnten wir so ziemlich auf direkten Kurs gehen. Wir halten lieber etwas zu viel Abstand von den eingezeichneten Untiefen, denn es ist bekannt, dass die Seekarten in Südostasien nicht wirklich stimmen. Nach der Kursänderung um 25 Grad ging es dann mit raumem Wind weiter. Kaffeesegeln vom Feinsten! Leider ließ uns das Windglück schon am Nachmittag im Stich. Der Wind wurde immer weniger und die Genua wurde durch den Gennaker getauscht. Aber auch der brachte uns nicht wirklich viel schneller voran. Zuerst noch hatten wir 4 kn auf der Uhr, dann immer weniger. Zur Nacht war dann fast nichts mehr vom Wind übrig. Ein kleiner Windhauch brachte Meerbaer auf 1,5 bis 2 kn. Der Kurs konnte auch nicht gehalten werden. Der Wind kam immer achterlicher. Aber was machen schon 30 Grad Kursabweichung bei dem Tempo? So drömelten wir durch die Nacht.

Von 9 – 24 Uhr: 65 sm

Tag 2

Den ganzen Vormittag über ging es so langsam weiter. Erst gegen 15 Uhr kam etwas mehr Wind auf und wir konnten tatsächlich für einige Zeit mit 5 kn dahin „sausen“. Der Gennaker blieb auch diesmal auch über Nacht stehen.

Unser „mobiler Sonnenschutz“. Ohne den kann man es im Cockpit nicht aushalten

Etmal: 72 sm

Tag 3

Der schlappe Wind blieb uns erhalten. Bis auf ein paar Male die Segel von einer Seite auf die andere bringen, weil der Wind kleine Dreher vollzog, blieb es ereignislos. Auch in dieser Nacht blieb der Gennaker stehen, damit wir überhaupt von der Stelle kamen.

Etmal: 78 sm

Tag 4

Oh Wunder, wir hatten für ein paar wenige Stunden etwas mehr Wind und kamen tatsächlich auch mal auf 5 kn. Leider nur kurz, aber der Mensch freut sich. Sonst keine weiteren Vorkommnisse. Gennaker und Besan taten brav ihren Dienst.

Etmal: 92 sm

Tag 5

Wie gehabt: wenig Wind. Zum Glück aus der richtigen Richtung und der Strom schob  mit 0,5 bis 2 kn mit. So langsam kamen wir unserem Ziel näher.

Der Gennaker hing lustlos rum. Kein Windhauch, um ihn zur Arbeit zu bewegen

Etmal: 86 sm

Tag 6

Der Wind wurde immer schlapper. Teilweise fiel sogar der Gennaker zusammen und hing lustlos rum. Nur durch die glücklicherweise mit uns laufende Strömung konnten wir überhaupt voran kommen. Die letzten Stunden musste dann doch Mr. Perkins ran. Wir hatten gerade mal 8 sm in 4 Stunden geschafft. Mit Motor ging es dann endlich mit den gewünschten 5 kn vorwärts und Wangi Wangi kam bald in Sicht. Nach einem Slalom im Morgengrauen um die vielen Fischfallen herum konnten wir nach insgesamt 517 sm und 6 Tagen und einer Stunde in der Lagune von Wangi Wangi den Anker fallen lassen.

Die schwimmenden Fischfallen, teilweise beleuchtet, teilweise sogar auf dem Radar zu sehen

Etmal: 72 sm und 46 vom letzten Tag

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