Tja, wir sind faul geworden. Die Hitze macht uns mehr und mehr zu schaffen. Irgendwie sind wir Mitteleuropäer auf Dauer nicht für dieses Klima geschaffen. Wir wollen beide einfach nur noch weg, aber wie?
Wenn wir über das Rote Meer Richtung Europa wollen, könnten wir bereits im Januar/Februar starten. Diese Route würde unsere Reise Richtung Heimat um ein ganzes Jahr verkürzen. Aber ob die Strecke über das Rote Meer in der jetzigen politischen Situation so wirklich die richtige Entscheidung ist? Sicherlich fahren immer noch Segler diese Strecke und hatten bisher auch keine Probleme, aber wer weiß, wie sich das weiter entwickelt? Wir sind unentschlossen. Hinzu kommt noch, dass unsere Versicherung dieses Gebiet nicht abdeckt. Wenn da tatsächlich irgend etwas mit dem Boot passieren sollte, sei es, dass der Motor verreckt oder es sonst einen Schaden am Boot gibt, haben wir mit Zitronen gehandelt. Und das Rote Meer verspricht viel Motor-Fahrt und unser Mr. Perkins hat schon so einige Jahre auf dem Buckel. Er läuft zwar super und ohne Probleme, aber der Teufel steckt im Detail. Wenn was passiert, dann im ungünstigsten Moment.
Die andere Alternative, die wir eigentlich bevorzugen, wäre Richtung Kapstadt/Südafrika. Aber diese Route können wir wegen der Cyclone-Saison erst ab Mai angehen. Also noch eine halbes Jahr hier in Thailand und Malaysia aushalten. Und die Tour über den Indischen Ozean ist nebenbei seglerisch auch recht anspruchsvoll.
Aber bevor wir letztendlich entscheiden, wohin bzw. woher, muss Meerbaer auch noch aus dem Wasser. Unser Antifouling ist jetzt fast 1,5 Jahre alt bzw. kaum noch vorhanden. Alle drei Wochen ist Tauchen angesagt. Die Barnackles wachsen hier wie verrückt. Bei jedem Tauchgang muß eine dicke Schicht vom Propeller und vom Rumpf mit dem Spachtel abgeschabt werden. Dafür müssen dann schon mal zwei Stunden Unterwasserarbeit eingeplant werden.
Hinzu kommt noch eine größere Reparatur. Wir hatten Anfang Oktober eine Kollision mit einem Ausflugskatamaran. Die haben gepennt und sind uns voll seitlich in den Bug geknallt. Bugkorb total verbogen, Rollanlage klemmt – ob das Vorstag Schaden genommen hat, werden wir dann feststellen, wenn es an die Reparatur geht -, dicke Macken links und rechts am Bug. Der ganze Ablauf der „Geschichte“ würde hier den Rahmen sprengen. Letztendlich wurde von den Behörden festgestellt, dass uns keinerlei Schuld trifft. Aber auf dem Schaden bleiben wir trotzdem sitzen. Unsere Versicherung hat den Fall sehr unbürokratisch abgewickelt und wir werden die Reparatur in Malaysia angehen. Unsere Visa laufen hier Anfang Dezember aus, da wäre die Zeit viel zu kurz. In Malaysia haben wir wieder drei Monate Zeit, das dürfte für die Reparaturen einschließlich Beschaffung vom Material ausreichen.Den verbogenen Bugkorb haben wir schon einmal abgeflext und die Rollanlage halbwegs gängig gemacht. Fürs Erste ist das ok, aber es muß ein neuer Bugkorb gebaut werden und das Vorstag muss ebenfalls aus Sicherheitsgründen erneuert werden. Das Vorstag ist nicht unerheblich mit verantwortlich für die „Standhaftigkeit“ vom Mast.
So, das wars erst mal an Neuigkeiten. Anfang Dezember geht es wieder Nach Langkawi – vermutlich wird es wieder ausschließlich Motorfahrt. Von Segelwind kann man hier nicht wirklich reden.
Natürlich haben wir trotz aller Probleme auch ein paar schöne Dinge erlebt. Wenn man erste einmal die Chalong Bay verlassen hat und sich Richtung Norden bewegt, gibt es doch so einige schöne Plätze zu entdecken.
Schön wieder von euch zu lesen! Tolle Fotos ⛵️Julo&Crew