Die Abfahrt von Franklin kam schneller als gedacht. Für 2 Tage war wenig Wind aus West angesagt, danach wieder Nord. Also Anker hoch und zurück. Die Rückfahrt auf dem River Huon war etwas entspannter als auf dem Herweg. Das Fahrwasser schlängelt sich bei geringer Tiefe und auch geringem Tidenhub durch die Landschaft. Da die Navionics-Seekarten hier nichts mehr anzeigen, haben wir auf die Sonar-Charts umgestellt und konnten so gut die Flachstellen erkennen. Auf dem Herweg waren wir kurz nach Niedigwasser unterwegs, hatten also relataiv wenig Wasser unter dem Kiel – zeitweise zeigte unser Echolot „null“. Zum Glück haben wir den Tiefenmesser ziemlich konservativ eingestellt und der „Ladestatus“ von Meerbaer steht eher auf leer denn auf voll 😉
Der Rückweg kurz vor Hochwasser war das dann ganz easy. Die Nacht haben wir vor Port Huon verbracht und sind dann am nächsten Morgen früh weiter. Natürlich kam der schwache Wind eher nördlicher, sodass mal wieder 25 sm Motorfahrt angesagt war.
In der Oyster Cove Marina lag unsere reparierte Genua beim Segelmacher zum Abholen bereits. Bei schwachem Wind konnten wir die dann auch ganz leicht wechseln und die Reparatur begutachten. Sieht gut aus.
Für die kommenden Tage war zwar Sonnenschein angesagt, dazu aber viel Wind. Deshalb der Entschluß: wir gönnen uns eine Woche Marina. Die Prince of Wales Bay Marina ist gnadenlos günstig – 124 $ pro Woche inklusive Couresy-Car für 2 Stunden z.B. für Einkäufe.
Da wir so einiges mehr auf dem Zettel hatten, haben wir uns für 4 Tage ein Auto gemietet. Das günstigste Angebot war ein uralter Toyota Corolla mit Gangschaltung für 50 $ am Tag. Da uns das Alter egal ist, haben wir zugeschlagen. Und Automatik brauchen wir auch nicht unbedingt. Hauptsache die Heizung und die Bremsen funktionieren 😉
Samstag war Sightseeing angesagt. Einmal rauf auf den Mount Wellington (1.271 m hoch). Oben erwartete uns eine tolle Aussicht, aber auch ein schneidend kalter Westwind. Nach einer halben Stunde hatten wir soweit alles gesehen, waren genug durchgefroren und haben uns deshalb ins warme Auto verzogen.
Der Tag war noch jung und das Wetter schön. Also wohin jetzt? Weiter nach Norden ins Derwent Valley. Landschaftlich wirklich schön, aber teilweise anstrengend zu fahren. Der Fahrer hat nicht wirklich viel von der Aussicht. Egal, war trotzdem nett.
Weil ja jetzt die kalte Jahreszeit vor der Tür steht und gelegentlich auch schon mal anklopft, dachten wir uns, wir kramen mal unsere dicken Winterklamotten raus. U.a. auch die Seestiefel. Böse Überraschung! Die teuren Dubarry Stiefel lösen sich in Wohlgefallen auf. Die Sohle löst sich vom Schuh, der Kleber hat sich in irgendein bröseliges Zeug verwandelt. Die Dinger sind kaum getragen, zuletzt vor 8 Jahren in Patagonien. Sie waren immer trocken und gut belüftet gelagert. Ok, 8 Jahre sind eine lange Zeit, aber trotzdem. Qualität war einmal. Früher haben diese Stiefel Jahrzehnte gehalten.
Mal sehen, ob der Reparaturversuch gelingt. Sieht zwar „Sch…“ aus, aber wenn es hält, soll das egal sein. Es geht nix über warme Füße.
Ach ja, zwischendurch haben wir auch mal wieder gewurschtelt: Bratwurst selbst gemacht und eingekocht. Die ist sowas von lecker, da kaufen wir bestimmt keine mehr im Supermarkt!
Schön wieder von euch zu lesen! Tolle Fotos ⛵️Julo&Crew