Und das natürlich wie immer nachts. Kann der Sturm sich nicht mal tagsüber bei uns austoben? Anscheinend nicht. Auf jeden Fall hat uns das angekündigte dicke Tief ordentlich erwischt. Wir liegen in der Pomare-Bay ziemlich weit hinten drin bei 4 m Wassertiefe und hängen an 60 m Ankerkette. Das sollte reichen. Der Wind drehte von Nordost über Nord und ist jetzt schon seit ein paar Stunden auf Nordwest. Gerade hat er wohl sein Maximum erreicht – hoffen wir – und soll in ca. 6 Stunden nach Südwest weiter drehen und sich dann abschwächen.
Einige Boote sind anscheinend schon auf Drift gegangen. Man sieht immer mal wieder Navigationslichter durch die Gegend irren. Gerade lief auch schon der erste Mayday-Ruf über die Funke. Anscheinend ist bei einem Boot die Ankerkette gebrochen und die Rettungsaktion über Maritime Radio ist angelaufen.
Gestern Nachmittag noch hatten wir den Ankerplatz gewechselt, weil so ein blöder Motorbootfahrer seinen Kahn direkt vor uns parken musste, keine 20 m von uns entfernt. Als wir ihn fragten, ob er über Nacht bleiben will oder noch weg fährt, meinte er, wir sollen uns nicht so anstellen, der Platz wäre ausreichend und „er würde ein Auge auf unser Schiff halten“. Gut, dass wir umgezogen sind! Schon am späten Abend war nämlich gerade dieses Schiff als erstes unfreiwillig unterwegs! Der hätte und voll abrasiert, wenn wir da geblieben wären. Hatten wir mal wieder den richtigen Riecher!
Mal sehen, wann der Spuk vorbei ist. Es bleibt spannend.
Übrigens: das Motorboot ist schon wieder auf Drift. Es sind gerade alle Deckslichter angegangen und es herrscht Gewusel an Deck. Ich muss raus, beobachten, wo der hin will – hoffentlich weit weg von uns!
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