„Alarmstart“ von Vitoria

Nach dem letzten Wetterbericht hatten wir uns schon darauf eingestellt, ein paar Tage in Vitoria  bleiben zu müssen. Es gibt schlechtere Ankerplätze, also, was soll’s? Erst einmal ein wenig die Gegend ansehen. Nicht weit vom Yachtclub entfernt haben wir dann auch einen schönen großen und gut sortierten Supermarkt gefunden und ein paar Leckereien gekauft. Zurück an Bord war der Wetterbericht mal wieder total umgeschmissen. Ein Wetter- und Windloch für und, das wir uns nicht entgehen lassen wollten. Wer weiß, wann das nächste kommt. Noch schnell ein 3-Tage-Gulasch gekocht, das Boot seefest gemacht, alles für den Start vorbereitet, noch mal 60 l Diesel nachgetankt und Dienstag früh um 8 Uhr ging es los Richtung Rio. Natürlich erst einmal 30 sm nach SE raus auf See und dann auf Kurs, immer hoch am Wind. Wie versprochen, drehte der Wind auch im Laufe der Zeit tatsächlich immer weiter östlich, sodass wir automatisch unserer eigentlichen Richtung immer näher kamen. In der ersten Nacht dann – wir waren zum Glück schon vorgewarnt – die ersten Blitzlichter voraus: Fischernetze kurz unter der Wasseroberfläche. Da muss man erst einmal wissen, wo fangen die an und wo hören die auf. Ging ab er zum Glück gut, wir konnten sie recht gut umfahren. In der zweiten Nacht dann ging es vorbei an Brasiliens größtem Offshore-Bohrgebiet. Da ist ein Betrieb wie auf der Autobahn in der Rushhour. Tankschiffe, Versorger für die Plattformen, jede Menge Cargo-Schiffe und dazwischen noch ab und zu ein Fischer.

Rushhour

Dank AIS und Radar kein Problem, nur die Wachen waren doch ziemlich anstrengend. Dazu schlief dann der Wind mal wieder total ein und Mr. Perkins musste ran. Donnerstag früh dann Cabo Frio voraus! In der Bucht dann die Motordrehzahl drosseln und: Motor aus! Sprang mal wieder nicht an. Hatten wir doch schon. Schöne Sch…! Kein Wind, ablaufend Wasser und wir treiben durch die Gegend. Also Dinghi runter, Außenborder dran und mit bärenstarken 2,5 PS die 15 Tonnen voran schieben bis auf ausreichende Wassertiefe zum ankern. Nach 2 Stunden Gematsche mit Diesel und Filtern geruhte Herr Perkins dann doch, seinen Dienst wieder aufzunehmen (irgendwo zieht das Ding sich Luft ins System, wenn der Motor warm ist dann die Drehzahl runter geht). Also wieder Anker auf und ab um die Ecke in eine wunderschöne ruhige Ankerbucht. Hier bleiben wir erst einmal ein paar Tage, bevor wir um Cabo Frio rum die 70 sm nach Rio segeln. Ingrid und Fritz mit der „Pico“ sind auch hier und so können wir hier Dienstag gemeinsam Käpt’n Rainers Geburtstag feiern.

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