Ein arbeitsreicher Tag geht zu Ende

Ist zwar Sonntag heute, aber was soll’s. Dafür haben wir von Montag bis Samstag frei ;-). Von 9 Uhr heute früh bis um 17 Uhr am Nachmittag waren auf dem Meerbaer mächtige Arbeitsgeräusche zu hören. Es ist schon fast 5 Jahre her, dass wir zuletzt den Tagestank gesäubert hatten, da wurde es höchste Zeit für eine neue Inspektion. Mehr als 20 Schrauben waren zu lösen, und bei mindestens der Hälfte war die Mutter nur mit mindestens 4 Gelenken in den Fingern zu erreichen. Entsprechend lange hat es gedauert, bis der Deckel endlich weg war. Die Innenbeschichtung vom Tagestank war etwas lose, und so hat der Käpt’n mal eben alles losgeschabt und die Placken aufgesammelt. Es durften keine Krümel vergessen werden, weil die sonst die dünnen Dieselleitungen verstopfen können. Dann musste der Deckel wieder drauf. Leichter gesagt als getan. Ab war ja schon kniffelig, aber drauf bekommen war noch mal eine Steigerung. Hat aber alles geklappt und der Tank ist wieder dicht. Zweimal mit Diesel gespült, damit wir auch sicher sind, dass aller Dreck raus ist. Super, alles sauber. Jetzt noch die Dieseltanks mit 2-Tank-Öl im Verhältnis 1:200 versorgen, um eine bessere Verbrennung und Schmierung zu bekommen und dann sind wir fertig. „Jetzt machen wir erst mal wieder eine Stunde lang Wasser.“ Nur der Generator sprang nicht an. Sagte keinen Mucks. Alle Kontroll-Leuchten am Paneel blieben dunkel. Was war denn nun schon wieder? Ab in den Motorraum getaucht und alle Stromleitungen kontrolliert. Alles fest. Alle Sicherungen in Ordnung. Vorsichtshalber haben wir dann doch die Sicherungen getauscht, uns siehe da: eine davon muss kaputt gewesen sein. Konnte man ihr aber nicht ansehen. Nun schnurrt der Generator wieder und wir können Wasser machen, soviel wir wollen.

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Neues aus dem Meerbaer-Maschinenraum….

………. es sind wieder Arbeitsgeräusche vernehmbar! Aha, wie kommt’s? Die Walkabout schneller wie üblich? Doch den Flieger nach Auckland und zurück benützt? Alles falsch! Aber der Reihe nach. Des Skippers Überlegung war, dass es doch hier in der immerhin Hauptstadt von ganz Tonga eine Dieselwerkstatt geben sollte. Die Einspritzpumpe musste sowieso demontiert werden, der Motor für den Einsatz der Neuen vorbereitet werden. Wesley, unser tongaischer Taxidriver für unsere Inselexkursion war auch der Meinung betreffs der Dieselwerkstatt. Also vertrauensvoll ihm die Einspritzpumpe in die Hand gedrückt und ab die Post. I call you later! Zwei Stunden später sein Anruf. I found a guy to repair the pump! Ok, ich war etwas skeptisch und sagte für 300 Pangas der Reparatur zu. Am nächsten Tag war dann die Parlamentseröffnung und keiner hatte Zeit für irgendwas. Gestern treffe ich Wesley, um unsere Wäsche von ihm abzuholen (er macht auch laundry-service). Da sagte er nebenbei, deine Pumpe ist fertig! Lass sie uns abholen. Gesagt, getan, fuhren wir los. Durch ganz Nukualofa, durch das angrenzende Industriegebiet. Immer weiter aufs Land. Ich sagte schon, eine Dieselwerkstatt auf dem Lande? Er bog in einen weiteren Feldweg ein und wir kamen vor einem kleinen, halb zerfallenen Bauernhof zum Stehen. Oha, war mein erster Gedanke! Wir gingen um die Ecke uns standen vor einer Freiluftwerkstatt. Jede Menge alter, demontierter Einspritzpumpen lagen auf dem groben Holztisch. Freudestrahlend kam der Monteur aus seiner Hütte und hatte unsere Pumpe in der Hand. Da er kein Englisch sprach, übersetzte Wesley meine Fragen und seine Antworten. Er hatte die Pumpe demontiert, diverse O-Ringe ersetzt und vor allem gereinigt. Sie war wohl sehr verschmutzt. Ok, ich gab ihm 150 Pangas, die Hälfte der abgemachten 300. Wenn die Pumpe wirklich wieder funktioniert, soll er den Rest bekommen. Freudestrahlend nickte er, steckte das Geld ein und verabschiedete uns. Er ist der einzige Überlebende einer ehemals existierende Dieselwerkstatt. Und plietscherweise hatte er etliche Teile für diverse Pumpen auf seinen Bauernhof gerettet. Schon beim Ausbau hatte ich unter anderem festgestellt, dass die obere Entlüftungsschraube abgerissen war. Ohne diese Schraube leckt die Pumpe aber und ein Betrieb ist nicht möglich. Der Monteur hatte keine und wirdurchsuchten unseren ganzen Fundus. Fehlanzeige! Ich den Taxidriver unseres Vertrauens angerufen. Wesley, wir müssen irgendwo auf der Insel diese Schraube auftreiben oder machen lassen. Er sagte, komm erstmal rüber  zum Hafen. Wir fuhren 100 m weiter zur Fischfabrik und Anlegekai der Fischkutter. Er sagte, geh da mal rein, da gibt es einen Mechaniker. Gesagt, getan, nach dem Mechaniker gefragt. Erfahren, dass er Tim heißt und sich irgendwo rum treibt. Schließlich habe ich ihn gefunden und wir fertigten eine neue Schraube an. Für einen 6- Pack Bier kein schlechter Deal. Alles zusammen eingebaut und mit flatterndem Herzen den Motor gestartet! Und? Er lief!! Hurra!

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90. Geburtstag

Da haben die Jungs aber schwer gemalt..

Da haben die Jungs aber schwer gemalt..

Nein, nicht „Dinner for One“, sondern der 90. Geburtstag der Mutter von Tongas König. Und das wurde die ganze Woche gefeiert. Zum Abschluss dann heute große Party bei Big Mamas Yacht Club. Wir Ankerlieger hatten zur Feier des Tages alle über die Toppen geflaggt  und durften auch auf die Party. Gegen einen Obulus für einen guten Zweck konnte man essen und trinken und sich die illustre Gesellschaft ansehen. Von wegen große Garderobe! Kurze Hose und T-Shirts waren angesagt. Sogar die Prinzessin, die als Stellvertreterin für das Geburtstagskind da war, hatte ein T-Shirt an. Queen Mum war von der vielen Feierei in den letzten Tagen geschafft und hatte sich entschuldigen lassen.

Meerbaer über die Toppen geflaggt....

Meerbaer über die Toppen geflaggt….

Eine leibhaftige Prinzessin......

Eine leibhaftige Prinzessin……

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Dinghi an den Meerbaer….

Gelernt haben wir das von unseren Pico-Freunden Ingrid und Fritz. Die beiden haben uns seinerzeit in der Bucht von Salvador/ Brasilien mit ihrem Dinghi so abgeschleppt. Auch da hatte die Einspritzpumpe ihren Geist aufgegeben. Geht wunderbar bei glattem Wasser und möglichst wenig Wind. Bei Wind kann man besser segeln. Das Dinghi muss im hinteren Drittel des Bootes platziert werden. Mit einer Leine nach achtern zum Heck des Bootes zieht man mit dem Dinghi. Vorne am Dinghi sollte man eine Leine befestigen, damit es nicht abklappt. Es dauert eine ganze Weile, bis man in Fahrt ist. Dann kann man das ganze Gespann mit dem Hauptruder steuern. Achtung! Nicht zuviel Gas geben, sonst ruiniert man den Außenborder. Wenn man ein Gefühl für die Sache hat, kann man hören, wann der Außenborder überfordert ist. Wir haben es schon mit unserem kleinen Beiboot mit 2,5 PS gemacht. Ging mit 1,5 Kn auch. Jetzt haben wir mit 2,5 Kn geschleppt, vielleicht wäre mehr drin gewesen, aber unser 9,8 PS ist noch brandneu und wir wollten ihn nicht überfordern. Wenn das Ganze in „Wallung“ ist, kann man sogar aus dem Dinghi raus und es alleine fahren lassen. Von den 6,5 Meilen haben wir bestimmt 5 Meilen so gefahren.

Gretel in Position

Gretel in Position

Geht auch ohne Besatzung

Geht auch ohne Besatzung

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Geschafft!!

Nach 14 Tagen und 8 Stunden sind wir endlich in Nuku’Alofa/Tonga angekommen. Das war wirklich eine Fahrt mit Haken und Ösen. Zuerst der Motor, dann kein Wind, kaum Wind und zu guter Letzt noch Wind auf die Nase. Die letzte Nacht sind wir quasi vor dem Mauseloch hin und her gekreuzt und keinen Meter näher gekommen. Zu allem Übel kam auch noch ein leichter Gegenstrom dazu. Wir wollten schon verzweifeln, da hatte der Wind dann doch noch ein Einsehen und hat aus Nord geflüstert. Ganz, ganz langsam kamen wir unserem Ziel dann doch entgegen. Wir waren schon bei der Ansteuerung und hatten noch etwas mehr als 6 sm vor uns, da war der Wind auch schon wieder futsch. Nun kam unser Dinghi zum Einsatz. Im hinteren Drittel angebunden und dann mit 9,8 PS 18 Tonnen Stahl bugsiert. Wir hatten teilweise 2 Knoten Speed drauf und Meerbaer war wieder steuerbar. Es musste sogar niemand im Dinghi sitzen. Der Motor wurde auf einer bestimmten Stellung arretiert und der Autopilot hat gesteuert. So konnten wir sogar in aller Ruhe zu Abend essen. Dann wurde es stockfinster. Der Mond kommt in diesen Tagen erst nach 22 Uhr raus. Zum Glück hatten wir noch den alten Track vom letzten Jahr auf dem Computer und so konnten wir gefahrlos die Riffe umfahren. Um 21 Uhr Ortszeit fiel dann unser Anker endlich auf 20 m Wassertiefe vor Big Mama’s Yacht Club.

Heute früh ging es dann erst mal mit der Dinghi ab in die Stadt. Behördengänge. Alles ganz easy. Nachdem wir erzählt hatten, dass wir ohne Motor nicht in den Hafen kommen können, wurden wir ganz einfach abgefertigt. Geht doch!

Dann in die Stadt, die SIM-card vom letzten Jahr reaktivieren lassen, auf den Markt, frisches Obst und Gemüse kaufen, mit dem Taxi zurück zum Hafen und dann gegen Wind und Wellen mit dem Dinghi etwas mehr als 1 sm zurück zum Schiff. Da hat sich dann das Dinghi und der Außenborder bewährt. Wir sind mit unserem Kauf mehr als zufrieden.

Leider wurde unsere Ankommensfreude sofort, nachdem wir unsere Emails abgerufen hatten, schwer gedämpft. Während wir unterwegs waren, ist ein guter Segelfreund ganz plötzlich verstorben. Der Schock sitzt immer noch tief.

Hermi, alles Gute auf Deiner letzten Reise!

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So gut wie angekommen

Noch nicht so ganz, aber wir sind schon bei der Ansteuerung auf Nuku’Alofa. Noch 10 sm bis zum Ankerplatz bei Big Mamas Yacht Club. Wir werden nicht in den Hafen gehen. Ist zu kompliziert. Wir werden morgen mit dem Dinghi zu den Behoerden fahren und wenn die das Schiff inspizieren sollen, ist das deren Problem. Koennen wir nicht, wollen wir nicht! Wir stellen uns doof. Das klappt meistens. So, ausfuerlicher morgen, wenn wir tatsaechlich da sind.

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Schleichfahrt die Zweite….

oder warum eine kaputte Einspritzpumpe einen Windmesser mit Anzeige im Cockpit vermissen lst. Seit 2 Tagen steuert jede Wache den Meerbaer von Hand. Warum, fragt ihr euch? Schwachwind zwischen 5 und 10 Kn vorwiegend aus tlichen Richtungen erfordern ein stdiges „am Wind fahren“. Plzlich Winddrehen von bis zu 50 erlauben es nicht, mit der Aries oder dem Autopilot zu fahren. Hte man jetzt einen Windmesser, knte man ihn mit dem Autopilot koppeln…… Oder die Skipperin beke vor lauter in den Mast starren keinen steifen Hals. Ansonsten fantastisches Segeln bei besten Wetterbedingungen. Wann wir endlich ankommen, fragt da ihr euch? Keinen blassen Schimmer! Auf direktem Weg sind es noch 35 sm. Mit Einspritzpumpe 7 Std Motorfahrt. Wobei wir wieder beim Thema wen.

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