Letzter Tag in Saumlaki

Die Zeit hier ist verdammt kurz – leider. Wenn uns die Zeit nicht im Nacken säße, würden wir sicherlich noch ein paar Tage hier bleiben. Hilft nix, wir müssen weiter.

Also heute noch einmal zum Zoll, die Papiere abholen, zur Biosecurity, die Papiere für den Hafenmeister abholen, Benzin für den Generator und das Dinghi besorgen und ein paar Kleinigkeiten einkaufen.

Unser Renner für 3 Stunden

Zu diesem Zweck haben wir uns heute für 3 Stunden ein Moped geliehen. Rainer ist ja früher Motorrad und ganz früher auch Moped gefahren, für mich war es eine Premiere. Nach den ersten Eingewöhnungs-Minuten ging es aber ganz gut und ich konnte hinten drauf etwas entspannter sitzen.

Beim Zoll mussten wir etliche Male an der Tür klopfen, keine Antwort. Nebenan bei der Immigration fanden wir Hilfe. Die junge Dame meinte, der Zollmensch würde sicherlich schlafen. Sie ging hinten ums Haus rum und trommelte ihn tatsächlich aus dem Bett – es war fast 10 Uhr. So einen Job hätte ich auch gerne gehabt 😉

Zum Glück waren unsere Papiere fertig und wir konnten weiter. Bei der Biosecurity gab es viel Papier mit noch mehr wichtigen Stempeln. Dann zum Hafenmeister – zum Glück gleich nebenan. Auch hier viel Papier mit vielen wichtigen Stempeln.

Jetzt waren wir bereit fürs Einkaufen und Benzin besorgen. Eingekauft war schnell. Der Markt ist gleich um die Ecke. Unsere Schätze wurden im Dinghi verstaut und ein 5 Liter- und ein 20 Liter-Kanister eingepackt. Damit ging es dann zur Tankstelle. Die war nach unseren Informationen ganz am Ende des Ortes. Nur leider war da alles zu. Tote Hose. Wir also wieder frustriert zurück. Wir durften noch eine halbe Stunde warten, bis wir das Moped wieder abgeben konnten. Auf unsere Nachfrage, wo denn hier eine Tankstelle sei, meinte der gute Mann: Spring hinten drauf, wir fahren zusammen. Irgendwie hat er dann die leeren Kanister am Moped befestigt und los ging die wilde Fahrt. An der Tankstelle dann standen mindestens 20 Mopeds, die alle tanken wollten. Das kann dauern, dachte ich. Weit gefehlt. Mit ein paar (ich glaube) netten Worten pfuschte sich mein Fahrer vor und nach 10 Minuten waren die Kanister voll. Den kleinen konnte ich mir in den Rucksack stecken und den großen packte er irgendwie zwischen seine Füße. Endlich waren wir fertig für die Heimfahrt. Da dann die nächste Überraschung: Der Motor vom Dinghi machte wieder Mucken, blieb dann ganz aus. Bekam wohl wieder keinen Sprit. Paddeln war angesagt. Zum Glück kam uns gerade unser „Nachbar“ von der Amel entgegen. Er wollte gerade den Immigration-Beamten an der Fähre abholen. Ein kurzer Schlenker, Leine rüber, und dann schleppte er uns netterweise bis zum Meerbaer. Super! 1000 Dank!!!

Während ich auf Benzin-Pirsch war, wurde Rainer von ein paar netten Jungs bespaßt, die alle ihre Englischkenntnisse ausprobieren wollten.

Mittagessen, Außenborder wieder hoch und reinigen, Probelauf: läuft! Wir sind gespannt, wann er wieder streikt. Dann noch Dinghi verstauen, Dreck vom Deck etwas runter spülen, alles seeklar machen, fertig. Morgen Vormittag kann es los gehen. Go West!

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Saumlaki – Molukken

Es hat sich niemand auf Kanal 16 gemeldet. Also haben wir Sonntag früh das Dinghi klariert und uns auf die Suche nach einem Anlegeplatz an Land gemacht. Fündig geworden sind wir nicht. Es war gerade Niedrigwasser und in Landnähe war alles trocken gefallen. Ganz am Ende der ziemlich maroden Pier lag ein Schlauchboot festgemacht am Polizeiboot. Da werkelte jemand rum und wir versuchten, uns verständlich zu machen. Ganz schön schwierig. Wir sind von jetzt auf gleich zum Analphabeten mutiert. Diese Sprache ist wirklich nichts für uns. Auf jeden Fall stellte sich heraus, dass der gute Mann von der Polizei war und wir konnten ihm klar machen, dass wir einklarieren wollten. Wir konnten am Polizeiboot festmachen und er organisierte sofort noch jemanden, der auch mit uns zum Quarantäne-Büro fuhr. Rainer auf dem einen Moped hinten drauf und ich auf dem anderen. Die beiden lieferten uns beim Quarantäne-Büro ab und machten denen gleich klar, worum es ging. Auch die beiden Herren dort im Büro waren der englischen Sprache kaum bis gar nicht mächtig. Zumindest haben sie dafür gesorgt, dass die entsprechende Amtsperson, eine nette junge Frau, die ein wenig englisch sprach und verstand, sich um uns kümmerte. Nach dem ersten Papierkram wollte sie unser Boot inspizieren. Also alle zusammen mit noch einem Kollegen von ihr zurück zum Dinghi, zu viert dann auf den Meerbaer zur „Inspektion“. Ein Blick in den Kühlschrank, ein Blick in alle Kammern, ein Blick auf unsere Medikamenten-Box (wir hatten vorsorglich alle abgelaufenen Medikamente aussortiert und versteckt, weil wir wissen, dass sie darauf allergisch reagieren), ein Glas Wasser getrunken, fertig. Wir konnten die gelbe Q-Flagge runter nehmen. Die beiden wurden von uns wieder an Land gebracht, Quarantäne erledigt.

Das Selfie ist obligatorisch

Weil Sonntag war, haben weder Immigration noch Zoll geöffnet. Da dürfen wir dann am nächsten Tag hin dackeln. Danach erst mal eine Sim-Karte fürs Internet besorgen. Ohne Internet ist man heutzutage total aufgeschmissen. Man kann nicht nach Informationen suchen, nicht auf sein Bankkonto zugreifen und nicht kommunizieren. Das merkt man erst so wirklich, wenn man keins zur Verfügung hat.

Es war mittlerweile 13 Uhr und nur noch eine Stunde bis Hochwasser. Da konnten wir bis zum Harapan Indah-Hotel vorfahren, dort das Dinghi anbinden und uns ein wohlverdientes Mittagessen gönnen. Für lediglich umgerechnet 9 Euro gab es für jeden eine Portion Nasi Goreng mit Hühnchen und ein Getränk. Da lohnt sich das Einkaufen und Kochen eigentlich gar nicht.

Hotel Harapan Indah

Heute, Montag, wollten wir den Rest erledigen: Immigration und Zoll. Diesmal parkten wir das Dinghi an einer alten Fähre. Wir hatten beobachtet, dass die Besatzung vom Tauchboot dort ihre Gäste eingeladen hatte. Und wirklich: hier konnten wir das Gummi-Moped sicher festmachen und sogar unter Bewachung liegen lassen. Der Weg über die Mole war lang und endete am Fischmarkt. Weiter Richtung Hauptstraße gab es dann auch Obst und Gemüse sowie den üblichen „Krempel“ zu kaufen. Aber zuerst die wichtigen Dinge erledigen! Als Erstes besuchten wir den Telkomsel-Laden, um unsere Smartphones für die indonesischen SIM-Karten registrieren zu lassen. Gar nicht so einfach. Nach einer halben Stunde waren die Damen so weit, dass wir erst einmal unsere Telefone wieder einpacken konnten. Wir sollten 1-2 Stunden später wiederkommen, dann könne es weitergehen.

Nun zu Immigration und Zoll. Beide Behörden liegen nebeneinander, aber leider doch ziemlich weit weg vom Hafen. Einziges Transportmittel: Moped-Taxi. Also Rainer auf eines hinten drauf und ich auf das andere. In einem halsbrechedrischen Tempo (für unsere Begriffe) ging es los. Erst die Hauptstraße längs und dann bergauf. Vor dem Büro wollten wir die Taxi-Jungs bezahlen, aber sie wollten warten. Auch gut.

Bei Immigration und auch beim Zoll hatten wir den Eindruck, als wüßte man nicht wirklich, was zu tun ist. Nach einigem Hin und Her dann durften wir unsere Crew-Liste in 5-facher Ausfertigung unterschreiben und stempeln (zum Glück haben wir einen Boots-Stempel, ohne den geht hier fast gar nichts). Beide Behörden wollten dann noch zum Boot kommen zur Inspektion. Für 12 Uhr haben wir uns am Dinghi verabredet. Unsere Moped-Jungs haben wir dann gebeten, uns wieder zum Telkomsel-Laden zu fahren. Aber irgendwie ging es in die falsche Richtung. Wir saßen beide mit großen Fragezeichen in den Augen hinten auf den Mopeds und versuchten, den Jungs klar zu machen, dass da irgendwas nicht stimmt. Bis wir dann an einem alten VW-Bus hielten, der SIM-Karten verkaufte. Irrtum! Wir brauchen die Registrierung, und die gibt es nur im offiziellen Büro. Da wollten die Jungs wohl einem ihrer Freunde eine Freude machen und ihnen Kundschaft zuführen. Endlich hatten sie begriffen, wo wir hin wollten. Und weiter ging die wilde Fahrt. Später sagte Rainer, er hätte noch nie Angst auf einem Moped gehabt, das wäre heute das erste Mal, denn seine „Kutsche“ hatte keine wirksame Bremse und konnte nur mit dem Motor abgebremst werden. Ich war da eher unbedarft, denn dies war tatsächlich das erste Mal, dass ich überhaupt auf einem Moped gesessen habe. Da muss man erst so alt werden, um so eine Erfahrung zu machen 😉

Zurück am Telkomsel-Laden hat es nochmal  mehr als eine Stunde gedauert, bis wir endlich unsere Inernet-Geschichte erledigt hatten. Jetzt im Schweinsgalopp zurück zum Dinghi. Es war kurz vor 12. Auf dem Weg noch schnell ein paar leckere Ladyfingers (Bananen), eine große Papaya und eine riesige  Ananas gekauft.

eine Mega-Ananas, super lecker!!!

Der gute Mann vom Zoll wartete schon. Also rein ins Dinghi und ab zum  Meerbaer. Es wurden ein paar Fotos von außen geschossen, der Motor inspiziert (nur eine Maschine? so klein?). Das obligatorische Selfie gemacht, fertig. Papiere können wir am nächsten Tag abholen. Diesmal muss nur der Käptn hin.

Um 14 Uhr sollten wir den Immigration-Beamten am Hotel treffen. Zeit für ein kleines Mittagessen. Heute mal Mie Goreng mit Hühnchen. Lecker!!!

Um 14 Uhr mit dem Beamten ins Dinghi und ab zum Meerbaer. Foto von außen, Foto von Rainer mit dem Beamten, Foto von mir mit dem Beamten, Foto von uns allen zusammen, fertig. Bei der Rückfahrt mit dem Dinghi fragte der Junge, ob er mal fahren dürfe. Klar, warum nicht, wenn es ihn glücklich macht.

Fazit

Alles etwas umständlich (wussten wir aber schon vorher), aber trotzdem total nett, kein Stress, alles super easy. Und alles ohne einen Agenten, der uns für viel Geld den einen oder anderen Weg abgenommen hätte. Wir machen lieber unsere eigenen Erfahrungen. Das macht das Leben spannend 😉

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Australien – Indonesien

Tag 1 und 2

Mit etwas Verspätung ging am Freitag um 14 Uhr der Anker hoch. Eigentlich wollten wir schon gegen 10 Uhr starten, aber die Tide war noch nicht passend. Unterhalb von Thursday Island strömt es gewaltig und das wollten wir nicht gegen uns haben, sondern uns lieber davon schieben lassen. So konnten wir total entspannt und ohne Stress oder Hektik die neue Etappe angehen.
Es lief prima.Bis Mitternacht hatten wir schon 60 sm hinter uns gebracht. Leider verließ uns dann so gegen 4 Uhr in der Frühe das Windglück. Für die nächsten 60 sm brauchten wir schon 18 Stunden. Ausgebremst. Bis sich der Seegang beruhigt hatte, dauerte es einige Zeit, in der wir ordentlich gebeutelt wurden. Der Autopilot durfte heftig arbeiten, obwohl wir schon vor dem Wind versucht haben zu kreuzen, damit wir nicht platt vor dem Laken fahren mussten. Der Erfolg war mäßig, aber es war auszuhalten. Zumindest konnten wir eine anständige Mahlzeit auf den Tisch bringen – Chili con carne. Das kann man auch bei Geschaukel zusammen rühren.

Tag 3

Kurz nach Mitternacht nahm der Wind langsam wieder etwas zu und wir kamen mit ca. 4 kn voran. Nicht üppig, aber der Mensch freut sich. Im Laufe des Vormittags ging es dann wieder abwärts mit der Windgeschwindigkeit. Wir dümpelten erneut mit 2 kn vor uns hin. Jetzt durfte endlich nach vielen Jahren der alte Gennaker (liebevoll „der alte Zampel“ genannt), wieder ans Tageslicht. Wir hatten schon befürchtet, dass er mittlerweile Lochfraß bekommen hätte, aber nein, er verrichtete seinen Dienst vorschriftsmäßig. Der Speed ging mit seiner Hilfe direkt rauf bis auf sagenhafte 4 kn!

Der „alte Zampel“ kommt zum Einsatz, zusammen mit dem Besan

Zur Nacht haben wir ihn dann vorsichtshalber wieder eingeholt und stattdessen die Genua gesetzt. Mit 3-4 kn ging es durch die sternenklare Nacht. So langsam kamen wir in das Gebiet der indonesischen Fischer. Jede Menge AIS-Signale um uns rum. Fischerboote und ihre mit AIS-Signalen gekennzeichnete Netze. Denen sind wir möglichst aus dem Weg gesegelt. Erstaunlich, wie viele Netze unterwegs sind. Da muss man sich wundern, dass es hier überhaupt noch Fische gibt. Die Fischerboote ankern in der nur 50 m tiefen Arafura-See und setzen ihre Fangutensilien von dort aus und sammeln sie wieder ein. Wir versuchten, uns so lange wie möglich auf der australischen Seite der Arafura-See zu halten, weil die Indonesier wohl hier nicht fischen dürfen.

AIS-Signale, soweit das Auge reicht

Tag 4

Nach einer entspannten Nacht mit Schleichfahrt ging am Vormittag der gute, alte Zampel wieder hoch und wir kamen tatsächlich mit 4-5 kn voran. Wir bewegten uns seit gestern auf dem 10. Breitengrad Richtung Westen. Heute zum späten Nachmittag konnten wir dann endlich auf „Zielfahrt“ gehen. Kurs 285 Grad, noch ca. 380 sm bis Saumlaki. Wir haben den Gennaker auch während der Nacht stehen gelassen. Squalls waren keine zu erwarten und der Wind blies mit ca. 12 kn schräg von achtern.

Eine Seeschwalbe macht eine kurze Rast auf unserem Solarpaneel

Tag 5

Die Nacht war entspannt, wie erwartet. Leider verließ uns der Wind dann doch noch im Laufe des Tages. Nachdem wir ein paar Stunden lang mit nur 2 kn dahin gedümpelt sind, war er dann ganz weg und der Strom auch noch gegen uns. Mr. Perkins musste doch tatsächlich für 2 Stunden für Vortrieb sorgen. Gegen 19 Uhr kam wieder ein Windhauch, Gennaker wieder hoch, Motor aus. Es lief wieder. Auch während dieser Nacht blieb der Gennaker ohne Probleme oben. Mit der Zielfahrt war das aber so eine Sache. Der Wind wechselte geringfügig seine Richtung und wir durften diverse Male schiften. Kreuzen vor dem Wind ist auf alle Fälle angenehmer als platt vor dem Laken von einer Seite auf die andere zu schaukeln. Macht die Strecke zwar etwas länger, aber was soll’s?

Ein kitschig-schöner Sonnenuntergang

Tag 6

Der Wind blieb weiter schwächlich. Mit Glück kamen wir auf 4 kn Speed. Dann am Nachmittag bei einem Kontrollblick rundum: Ganz oben am Gennaker bildete sich ein Riß! Das durfte doch nicht wahr sein! Das Teil brauchen wir dringend bei dem wenigen Wind! Der Riss war ganz oben im Topp, noch nicht allzu groß. Also runter das Ding, Genua statt dessen raus und versuchen zu reparieren. Gar nicht so einfach. Weil der Riss ganz oben war, musste das Segel ganz aus dem Bergeschlauch entfernt werden. Der Schlauch ist etwa 15 m lang und das Segel hat mehr als 100 qm. Die mussten erst mal bewältigt werden. Zuerst alle Utensilien für die Reparatur bereit stellen. Sobald das Segel im Boot verteilt ist, gibt es kaum noch eine Chance, irgend etwas heraus zu kramen. Sobald die Nähmaschine bereit war, musste das Segel aus der Wurst raus. Der Stoff im Schiff wurde immer mehr. Irgendwie haben wir es dann geschafft, die Schadstelle auf der Salonbank zu fixieren. Holzbrett drunter und mit Stecknadeln am Polster befestigen, damit es nicht verrutscht. Von beiden Seiten wurde Reparatur-Tape aufgeklebt und dann beidseitig und noch einmal kreuzweise mit Zickzackstichen vernäht. Nun musste der ganze Wust von Segel wieder in den Bergeschlauch gefriemelt werden. Nach einer halben Stunde war das Werk vollbracht. Genua rein, Gennaker hoch. Es konnte weiter gehen bei weiterhin mäßigen10 kn Wind.

Tag 7

Es ging weiter bei schlappem Wind. Unser schlechtestes Etmal: 83 sm in 24 Stunden. Sonst keine weiteren Vorkommnisse, nichts Berichtenswertes. Einfach nur gammeln, lesen, schlafen, faulenzen.

Tag 8

Von Mitternacht bis 5 Uhr in der Frühe kam schöner Segelwind mit ca. 15 kn. Meerbaer rauschte mit 5-6 kn ruhig durch die Nacht. Wir hatten die Hoffnung, doch noch am gleichen Tag vor dem dunkel werden anzukommen. Die Zufahrt nach Saumlaki soll vorsichtshalber nur bei Tageslicht angelaufen werden, weil dort etliche unbeleuchtete Bambus-Fischfallen schwimmen, die auch auf dem Radar nicht zu sehen sind. Unsere Hoffnung schwand schon um 6 Uhr. Der Wind wollte uns nicht weiter so flott schieben. Weil wir so recht keine Lust hatten, die Nacht so quasi vor dem Loch treibend zu verbringen, haben wir schweren Herzens Mr. Perkins geweckt. Die letzten 30 sm musste er nachhelfen. Am Nachmittag um 15 Uhr Ortszeit fiel der Anker vor dem Örtchen Saumlaki auf 20 m Wassertiefe. Ein Anruf über Kanal 16 bei Saumlaki Port Control blieb unbeantwortet. Dann eben nicht. Die gelbe Flagge Q ist gesetzt und wir sind standby auf Kanal 16. Wer was will, soll sich melden. Morgen Vormittag werden wir in aller Ruhe das Dinghi klar machen und an Land tuckern. Irgendwen werden wir schon finden, der unsere Papiere in Empfang nimmt und die Pässe stempelt.

Fazit

Für insgesamt 702 sm haben wir 7 Tage und 2 Stunden gebraucht. Dieselverbrauch insgesamt 20 Liter.

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Ausklarieren mit Hindernissen

Für heute war Behördengang angesagt. Wir müssen in Australien ausklarieren und uns eine entsprechende Bescheinigung für Indonesien ausstellen lassen, damit die uns da auch rein lassen.

Meerbaer am Anker vor Horn Island – gegenüber Thursday Island

Eine etwas rumpelige Überfahrt, aber flott

Also ging es um 9 Uhr mit der Fähre rüber nach Thursday Island. Zwei Personen, Hin- und Rückfahrt 52 AUS$. Als erstes das Wichtigste erledigen. Das Büro der Border Force ist nur ca. 200 m entfernt vom Fähranleger. Wir wurden direkt freundlich begrüßt und gefragt: „Meerbaer?“ – wir hatten gestern schon telefonisch nach den Öffnungszeiten gefragt. Leider gab es ein Problem, wurde uns dann heute mitgeteilt. Der Computer ist ausgefallen und auf keinen Fall während des Vormittags wieder einsatzbereit. Mit Glück am frühen Nachmittag. Da wollten wir eigentlich schon lange wieder zurück auf dem Meerbaer sein.

Nun ist Thursday Island nicht gerade eine Gegend, die viel Sehenswertes zu bieten hat, jedenfalls nicht zu Fuß und in der Hitze. Also trödelten wir die Hauptstraße rauf und runter und besuchten ein paar vollklimatisierte Läden. Beim Fleischer konnten wir das gewünschte Fleisch bestellen und portionsweise vakuumieren lassen. Toll war, dass wir das Fleisch so lange dort lassen konnten, bis wir wieder zur Fähre wollten. So kamen wir nicht in Gefahr, dass das Fleisch während unserer „Stadtwanderung“ schonmal vorgegart wurde. Im Supermarkt konnten wir noch etwas Obst und Gemüse erstehen, nur nach den Preisen darf man nicht fragen. Ist aber klar, alles muss hierher gekarrt werden, das sind weite Wege, die irgendwie auch bezahlt werden müssen.

Nach einer Lunchpause ging es dann wieder zurück zur Border Force. Computer immer noch down. Ende offen. Aber die netten Beamten kamen dann auf die Idee, man könne ja die Papiere auch von Hand ausfüllen. Das hatten sie bisher noch nicht gemacht und zu Dritt wurde dann diskutiert, wie das denn funktioniert. Hinzu kam noch, dass der Kopierer ebenfalls an das Computersystem angeschlossen war und deshalb auch nicht funktionerte. Einer der Beamten machte sich deshalb auf den Weg zum Postamt, um dort die Papiere zu kopieren. Nach einer halben Stunde war dann alles erledigt und wir wurden mit vielen guten Wünschen für die Weiterreise verabschiedet.

Um 14 Uhr konnten wir endlich auf die Fähre klettern und eine halbe Stunde später waren wir wieder zu Hause.

Jetzt nur noch das Dinghi und den Aussenborder verstauen, noch schnell ein neues Spi-Fall einziehen, klar Schiff machen. Fertig. Morgen früh ab 10 Uhr soll es los gehen.

Bye bye Australien!!!

Indonesien, wir kommen!

In den nächsten Tagen werden wir noch ein Fazit von fast einem Jahr Australien schreiben. Vermutlich klappt das aber erst, wenn wir in Indonesien wieder Internet haben.

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Die letzten ca. 350 sm bis Thursday Island

Nach einer ruhigen Rest-Nacht ging es am folgenden Tag lediglich 20 sm weiter nach Norden. Der Wind war weiter ziemlich ruppig und wir waren doch noch recht müde, da sollten 20 sm ausreichend sein. Flattery Harbour war unser Ziel. Am frühen Nachmittag fiel der Anker und wir hatten einen netten Gammel-Nachmittag, konnten 2 Stunden Wasser machen und ein schönes Abendessen vorbereiten.

Für den kommenden Tag standen ca. 60 sm auf dem Plan und bereits um kurz vor 7 Uhr ging der Anker aus dem Schlamm. Der Passat hatte uns sofort im Griff und nur mit halber Genua konnten wir die 60 sm in 10 Stunden schaffen. Ein Schnitt von 6 kn je Stunde. Nicht schlecht.

Leider erwies sich die Wahl des Ankerplatzes in der Ninian Bay als Flop. Auf der Karte sah es recht geschützt aus und auch Zulu Waterways versprach einen ruhigen Ankerplatz. Leider weit gefehlt. Wir ankerten auf 3 m Wassertiefe mit fast 60 m Kette, weil der Wind und vor allen Dingen die Wellen so am Schiff zerrten, dass auch an eine entspannte Nachtruhe nicht zu denken war. Laut Ankeralarm hatte sich Meerbaer zwar keine 3 m vom Platz gerührt, aber das ruppige Auf und Ab und Hin und Her ließ uns nicht wirklich schlafen. Gar nicht so einfach, hier oben im Norden der Ostküste einen ruhigen Ankerplatz zu finden.

Die Sonne geht auf

Morgens den Anker einzuholen war dann auch ein Akt. Um die Ankerwinsch zu entlasten, musste gegenan gefahren werden, gleichzeitig die Kette gestaut und die Richtung zum Anker gehalten werden. Nicht gerade lustig, aber nach 15 Minuten hatten wir den Anker oben. Los ging es gleich mit nur zu einem Drittel ausgerollter Genua. Nachdem wir Cape Melville gerundet hatten, wurde der Seegang etwas ruhiger, der Wind blieb uns erhalten. Die Nacht konnten wir dann auch relativ ruhig an Flinders Island verbringen. Die Nacht war allerdings kurz. Nächstes Ziel: Morris Island, ca. 60 sm entfernt. Hier lagen wir hinter einem großen Riff, dem die kleine Insel Morris Island vorgelagert ist. Die Insel gibt Schutz vor den Wellen und das Riff hält die Wellen ebenfalls ab halber Tide fern. Hochwasser war um 20 Uhr, da konnten wir davon ausgehen, dass spätestens ab 23 Uhr für etwa 6 Stunden Ruhe einkehrt. Da wir sowieso wieder früh starten wollten, passte das ganz gut.

Wie erwartet, war die Nacht recht ruhig und morgens um 7.30 Uhr waren wir schon wieder startklar. Anker hoch, kurz darauf Genua raus und Motor aus. Geplant war ein Stopp hinter Cape Direction, etwa 45 sm entfernt. Vom Kap aus hätten wir allerdings noch zusätzliche 10 sm bis zum Ankerplatz vor uns gehabt. Es lief gerade so schön, da entschlossen wir uns, einfach noch weitere 20 sm weiter zu segeln. Aus den 20 sm wurden dann allerdings doch noch ein paar Meilen mehr. Luftlinie ist nun mal nicht beim Segeln. Es wurde dann 17.30 Uhr, bis wir am Ankerplatz Portlands Roads den Anker versenken konnten.Die Nacht war relativ ruhig. Lediglich die beiden Stunden um Hochwasser wurde es schubsig und platschig am Heck. Das war zum Glück erst gegen 6 Uhr morgens, da brauchten wir keinen Wecker.

7.30 Uhr scheint wohl unsere Startzeit zu sein. Nächster Step 44 sm bis Margaret Bay. Ein herrlicher Segeltag. Der Wind blies mit 12 bis 15 kn und die vorgelagerten Riffe hielten die Wellen weitestgehend ab. Meerbaer lief wie auf Schienen. Und mit dem Ankerplatz in der Margaret Bay hatten wir eine gute Wahl getroffen. Wir ankerten auf 4 m Wassertiefe, gut geschützt vor dem leichten Schwell, der üblicherweise um jede Ecke schleicht, egal, wie geschützt es auf der Karte aussehen mag.

Nur nicht drängeln

Nächster Morgen 8 Uhr Anker auf. Der Wind war etwas schlapp, aber mit Genua und Besan kamen wir auf einen Schnitt von ca. 4 kn. Es wurde ein ganz gemütlicher Segeltag,teilweise mit Delfin-Begleitung. 2 Stunden lang tobten mindestens ein Dutzend Delfine um das Schiff rum, unter lauten Begeisterungsrufen von uns. Man freut sich immer wieder wie ein Kind, wenn man die lustigen Burschen dicht vor dem Bug flitzen sieht. Ein Wunder, dass sie nicht vom Auf und Ab getroffen werden. Echt geschickte Tiere.

Little Boydong Island

Der geplante Ankerplatz in 65 sm war bei diesem Tempo leider nicht im Hellen zu erreichen, deshalb hatten wir uns rechtzeitig nach einer Alternative umgesehen. In ca. 40 sm Entfernung bot sich Boydong Island an. Der angepeilte Ankerplatz befindet sich auf der Rückseite der Insel, der außerdem noch von einem riesigen vorgelagerten Riff geschützt ist. Leider erwies sich der Platz als nicht wirklich geeignet. 2 Ankerversuche auf 10 m Wassertiefe bescherten uns Korallengrund. Keine gute Idee, da zu ankern. Die Gefahr, dass sich der Anker unter einem Bommy verhakt oder die Kette sich drum wickelt, war uns zu groß. Also ein kleines Stück weiter bis Little Boydong Island. Hier fand dann unser Anker bei 25 m Wassertiefe guten Halt im Sand zwischen den beiden Inseln. 25 m dürfte wohl für Korallen etwas zu tief sein. Erstaunlicherweise erwies sich dieser Ankerplatz als einer der ruhigsten seit Tagen, und das mitten im Nirgendwo, nur geschützt durch ein Riff. Und es hat die ganze Nacht durch mit mindestens 15 kn geblasen.

So langsam nähert sich das Ende unserer Reise in Australien. Noch einmal 11 Stunden segeln bei leichtem Wind fast von achtern, dafür aber gemütlich. Der Anker fiel in einer großen Bucht an Mount Adolphus Island. Auch hier war es angenehm ruhig. Natürlich nur, bis die Tide kenterte. Um Hochwasser rum fing es wieder an zu platschen, passenderweise um Mitternacht. Am nächsten Morgen haben wir erst überlegt, noch umzuankern, aber haben es dann doch gelassen. Wir haben den Tag genutzt, um 4 Stunden lang den Wassermacher laufen zu lassen und das Schiff innen auf Vordermann zu bringen.

Nach einer weiteren Platsch-Nacht ging es dann heute um kurz vor 8 Uhr weiter. Der letzte Rutscher in Australien. 25 sm bis Horn Island. Eigentlich sollte der Strom uns von Anfang an schieben, aber irgendwie passen Hoch- bzw. Niedrigwasser und Strom-Richtung nicht wirklich zusammen (oder sind wir zu blöd?). Erst nach halber Tide fing es endlich an zu schieben, aber da waren wir schon fast da. Und der Wind ließ uns auch im Stich. 10 kn von achtern bringen Meerbaer nicht wirklich in Wallung und so musste doch tatsächlich auf den letzten Meilen Mr. Perkins noch ran.

Kaum war der Anker vor Horn Island gefallen, wurden wir auch schon von den ersten Fliegen überfallen. Die hatten wir schon lange nicht mehr. Wir setzen uns mit allen verfügbaren Mitteln zu Wehr – Fliegenklatsche, chemische Dauerkeule und Klebefalle an der Decke (in die sich die Bordfrau gerne man mit den Haaren verheddert).

Morgen geht es an Land, um die Gegebenheiten zu erkunden. Wann geht die Fähre rüber nach Thursday Island zum Ausklarieren, wo ist der Supermarkt, wo kann man noch ein paar Liter Diesel und Benzin tanken. Wir werden sehen.Auf jeden Fall sind unsere Tage in Australien gezählt.

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Out of Internet

So langsam nähern wir uns der internetlosen Gegend. Wir liegen etwa 15 sm oberhalb von Cooktown und haben nur noch ab und zu Zugang zum word wide web. Je weiter wir nach Norden kommen, umso schlechter bis gar nicht wird es. Dies ist also vermutlich der letzte Bericht, bevor wir die Nordspitze von Australien gerundet haben. Ab da sollte es wieder funktionieren.

Wer wissen will, wo wir uns gerade rumtreiben, kann das auf dem auf der rechten Seite direkt unter dem Kalender befindlichen „unser letzter Standort“ herausfinden. Wir haben unser inreach wieder aktiviert und den Tracker auf stündlich eingestellt. Ausserdem können wir, da wir ja zu den Wenigen gehören, die immer noch kein Iridium-go und PredictWind benutzen, auch hierüber unseren Wetterbereicht beziehen.

Letzten Freitag konnten wir, wie geplant, unsere Reise nach Norden fortsetzen. Von Cairns aus ging es bei leichten Wind langsam, aber stetig voran. Nach 35 sm konnten wir an der Marina-Tankstelle in Port Douglas anlegen, Diesel bunkern und unser ersehntes Paket abholen. Danach ging es nochmal eine Meile flußaufwärts zum Ankern für die Nacht. Leider haben wir dann doch immer noch kein Krokodil erspähen können. Kommt aber sicher noch. War uns ganz extrem aufgefallen ist: obwohl wir so quasi mit dem Hintern an den Mangroven lagen, hatten wir nicht eine einzige Mücke an Bord. Eigentlich sollen die gerade in Mangrovengebieten eine richtige Plage sein. Wir können zwar gerne auf die Plagegeister verzichten, aber trotzdem finden wir das irgendwie merkwürdig.

Samstag früh war das Public Dock frei und wir konnten noch schnell für eine halbe Stunde anlegen und etwas frisches Obst nachbunkern. Dann kurz nach 9 Uhr ging es endlich raus aus dem Fluß, die Genua raus und der Besan hoch – Motor aus. Der Wind ließ anfangs zu wünschen übrig und wir entschlossen uns, die Nacht durchzusegeln. Der Plan war gut, aber die Bedingungen später dann nicht wirklich.  Der Wind nahm im Laufe des Nachmitttags stetig zu, es kam eine „strong-wind-warning“ mit Böen von über 35 kn für unsere Gegend raus und der Wind kam dann schneller als erwartet. Zuerst wurde der Besan geborgen, dann die Genua stückweise immer weiter verkleinert. Die Wellen wurden sehr ungemütlich. Als dann das letzte Tageslicht verschwunden war, wurde es stockdunkel. Abnehmender Mond im letzten Viertel, da kommt der erst zum Vorschein, wenn die Sonne schon bald wieder aufgeht. Zum Glück gab es in erreichbarer Nähe einen geschützten Ankerplatz und es bedurfter keinerlei Diskussionen, ob wir nun pausieren oder nicht. Um 2.30 Uhr in der Nacht fiel der Anker bei 1,50 m  Wassertiefe bei Niedrdigwasser  hinter Cape Bedford.

Cape Bedford hat einen kleinen „Tafelberg“

Für heute, Sonntag, besteht weiterhin die Windwarnung, also bleiben wir noch eine weitere Nacht hier. Morgen soll es schon wieder weniger blasen, dann geht es weiter. Mal sehen, wie weit wir dann kommen.

Nächste Meldung vermutlich, wenn wir Cape York erreicht haben. Bis dann!!!

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Cairns – nicht wirklich unser Favorit

Nun hocken wir hier schon seit einer Woche in Lauerstellung. Wir warten auf das Ersatzteil aus England, damit wir endlich den Auspuff ordentlich reparieren können. Das Teil lassen wir nach Port Douglas schicken, weil hier in Cairns die Marina nicht bereit ist, ein Paket für jemanden anzunehmen, der nicht in der Marina liegt. Und in die Marina „dürfen“ wir nicht, weil wir keine Vollkaskoversicherung haben. Da ist man in Port Douglas viel entgegenkommender. Dort ist zwar kein Platz in der Marina – alles voll – aber das Paket nehmen sie gerne für uns entgegen. Die Ankermöglichkeiten im Fluß vor Port Douglas sind nicht wirklich gut, also hatten wir uns entschlossen, solange hier in Cairns vor Anker abzuwarten. Avisiert wurde die Lieferung für kommenden Montag. Wir hatten schon viel früher damit gerechnet, zumal  wir extra die höheren Transportgebühren gewählt hatten und mit vorherigen Lieferungen über FedEx gute Erfahrungen gemacht hatten. Diesmal leider nicht. Nach einer telefonischen Beschwerde gestern Nachmittag kam dann heute auf einmal wieder Bewegung rein. Plötzlich soll es noch heute ausgeliefert werden. Tolle Wurst! Wenn wir das gewußt hätten, wären wir schon heute Richtung Port Douglas aufgebrochen. Egal, dann eben morgen ganz früh.

Eine der Touristen-Attraktionen. 3 Hubschrauber sind scheinbar voll ausgelastet

Aber zum Thema Cairns: Cairns ist in unseren Augen eine reine Touristen-Stadt. Ein Klamotten-Shop reiht sich an den nächsten, unterbrochen von Restaurants und Fastfood-Lokalen. Der einzigen fußläufige Supermarkt ist nicht wirklich gut. Also haben wir uns entschlossen, uns für 2 Tage ein Auto zu mieten. Wir sind auch zu einem akzeptablen Preis fündig geworden und wurden sogar an der Marina abgeholt bzw. nach Ende der Mietdauer auch wieder zurückgebracht (allerdings gegen Gebühr – nichts ist umsonst).

Wir müssen Proviant für die kommenden 3 Wochen bunkern. Ab Port Douglas (30 sm nördlich von hier) gibt es kaum noch Möglichkeiten zum Einkaufen. Zwei Tage Einkaufs-Marathon liegen jetzt hinter uns. Beide Kühlschränke quellen über, die Konserven-Bilge ist gut gefüllt, verhungern werden wir sicherlich nicht.

Ein dickes Problem hatten wir gar nicht erwartet. Wohin mit dem Auto zwischen den Einkäufen und über Nacht? Alles, in der Nähe vom Wasser wird stundenweise zu horrenden Preisen abgerechnet. Und die Parkzeit ist sowieso begrenzt. Weiter weg gibt es zwischen den Fahrspuren Parkmöglichkeiten zu diversen Konditionen. Je weiter weg von Wasser, umso günstiger. Wir haben mit viel Glück für die Nacht einen Platz gefunden. Von 18 Uhr abends bis morgens um 8.30 Uhr ist dort das Parken frei. Über die EasyPark-App kann man die Parkdauer recht einfach steuern und bezahlen. Also einkaufen, an der Marina ausladen, einer wartet im Dinghi und bewacht die Einkäufe, der (die) andere fährt los mit der Hoffnung, einen Parkplatz nicht allzu weit weg zu ergattern. Und dann wieder zurück latschen. Und morgens umgekehrt. Zum Auto latschen, zur Marina fahren und Einkaufsutensilien (und Käptn) einsammeln.

Der Ankerplatz draußen  im Fluß ist nicht gerade komfortabel. Morgens und abends donnern alle Nase lang die Ausflugsboot und -Fähren vorbei ohne Rücksicht auf die Ankerlieger. Selten, dass mal jemand erst nach dem Ankerfeld full speed fährt. Also muss alles an und unter Deck gesichert sein. Fast schon schlimmer als auf See. Wir sind froh, dass wir morgen ganz früh endlich hier weg kommen. 30 sm bis Port Douglas, dort an die Tankstelle in der Marina. Während Rainer tankt, werde ich zum Marinabüro gehen und das Paket einsammeln. Dann wieder raus. Vermutlich zum Ankern an Low Isles. Wenn es da schön ruhig ist, werden wir den Auspuff dort reparieren. Dann können wir beruhigt die letzten 500 sm bis Thursday Island zum Ausklarieren angehen. Es wird langsam Zeit. Wir sind ziemlich spät dran für Indonesien. Hoffen wir mal, das El Nino uns in die Hände spielt und wir den richtigen Wind bekommen.

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