Ein bemerkenswerter Tag in Castro / Chiloé

 

Heute wurden wir von William, dem Inhaber der Marina, mit dem Auto nach Castro, der Hauptstadt der Insel Chiloé, gefahren. Wir brauchten eine Bank, einen Zahnarzt – William hatte kurzerhand telefonisch einen Termin vereinbart – , eine Apotheke, einen Supermarkt und vor allen Dingen einen Laden, der Filter für den fälligen Ölwechsel verkauft und evtl. auch noch Ersatz für die defekte Einspritzdüse vom Generator am Lager hat. Zuerst zur Bank, dann zum Zahnarzt, danach ein kleines Mittagessen. Nun ging es an die wichtigen Sachen. Der Filterladen war dank Williams Beschreibung schnell gefunden, nur hatten die leider nicht die richtigen Filter für uns. Auch bei der Einspritzdüse konnten sie uns nicht helfen. Na gut, ist nicht ganz so wichtig, bis Puerto Montt kommen wir alle Mal. Also auf zum Supermarkt. Wir waren gerade an der nächsten Kreuzung angekommen, da hält neben uns ein Taxi und der Fahrer gibt uns zu verstehen, er wisse, wo wir die gesuchten Sachen bekämen. Er stand wohl im Laden hinter uns und hat mitbekommen, was wir suchten. Als wir ihm unseren Stadtplan vor die Nase hielten, um zu fragen, wo das denn sei, meinte er, wir sollten einsteigen, er würde uns dahin bringen. O.k., dachten wir, der will sich ein paar Pesos verdienen, aber wir sind doch eingestiegen. Unterwegs erzählte uns der Taxifahrer, er würde gerade Deutsch lernen und ob wir nicht deutsch mit ihm sprechen könnten, er hätte so selten Gelegenheit dazu. Nichts lieber als das, unser Spanisch ist ja immer noch eher rudimentär. Bei dem nächsten Laden angekommen, ging er mit uns rein – er brauchte selbst etwas von dort. Nur hier konnte man uns genauso wenig helfen. Weder mit den Filter noch mit der Einspritzdüse. Aber mittlerweile war eine laute Diskussion im Gange. Wir merkten, dass es wohl um uns bzw. unsere Wünsche ging. Zwischendurch verabschiedete sich der Taxifahrer von uns – er wollte auf keinen Fall Geld von uns, er hätte ja sowieso auch hierher gemusst. Dann machte uns der Ladenbesitzer mit einem seiner gerade anwesenden Kunden bekannt und meinte, der wisse zumindest, wo man eine Einspritzdüse bekommen könnte und er würde uns dahin fahren. Wir sahen uns etwas belämmert an, so eine Hilfsbereitschaft gäbe es in Deutschland niemals. Wir sind dann auch in Miguel ’s Auto eingestiegen und mitgefahren. Die Werkstatt hätten wir niemals alleine gefunden. Und tatsächlich: der Mann konnte uns wirklich helfen. Innerhalb von 20 Minuten hatte der die richtige Düse gefunden, alles zusammen gebaut, den Druck eingestellt und das alles für umgerechnet 20 Euro. Zu guter Letzt hat uns dann Miguel auch noch am Supermarkt abgesetzt, wo wir uns bei ihm tausendfach bedankt haben. Einfach unglaublich!

Vom Supermarkt aus haben wir uns dann ein Taxi eingefangen und sind auf Umwegen zurück zur Marina gefahren. Glücklicherweise hatten wir einen Festpreis ausgemacht, denn der Taxifahrer kannte sich doch nicht so ganz aus und hat sich zweimal schön verfahren, bis er die richtige Abzweigung zur Marina gefunden hatte.

 

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Noch ein paar Bilder von unterwegs!

Ein Caipi mit 1000 jährigem Eis vom Gletscher

Ein Caipi mit 1000 jährigem Eis vom Gletscher

wir fuhren durch ganze Hummerwolken

wir fuhren durch ganze Hummerwolken

Meerbaer vorm "Einparken"

Meerbaer vorm „Einparken“

Eisformationen

Eisformationen

Marisco-Häuser und Kelpwurzel auf Stein

Marisco-Häuser und Kelpwurzel auf Stein

geräucherter Rotbarsch

geräucherter Rotbarsch

Nebel in der Bahia Anna Pink

Nebel in der Bahia Anna Pink

Puerto Eden

Puerto Eden

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Nun sind wir wieder in der Zivilisation!

Gestern Morgen, es war noch dunkel, sind wir auf der Insel Chiloe in Quinched gelandet. Wir hatten eine schöne Nachtfahrt für die 100 sm und einiges konnten wir sogar segeln. Die Lyra mit Rian und Hermann liegt hier und Hermann hatte mit William, dem Besitzer der Marina, auch gleich einen Tanktermin im Fischereihafen von Conchi verabredet. Also haben wir uns nach 3 Std Schlaf angeschlossen und 600Ltr Diesel getankt. Morgen fahren wir mit William nach Castro, der Hauptstadt von Chiloe, zum shoppen!

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Mehr oder weniger Alarmstart.

Heute vormittag, eigentlich wollten wir ins Dorf, um einzukaufen, drehte der Wind auf OSO und wir haben kurzerhand den Anker aus dem Grund gezogen und sind einfach losgefahren. Das war goldrichtig und so konnten wir fast 35 Sm segeln. Der Golf de Corcovado praesentiert sich nun absolut windlos und die Maschine laeuft wieder mit. Die Kulisse ist wieder mehr als grandios, rechts die schneebedeckten Anden, links die Insel Chiloe. Einde Duenung aus Suedwest mit 2 m laeuft ganz lange unter uns durch und wir freuen uns auf eine ruhige Nachtfahrt.

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Wind und keine Ende in Sicht!

Seit Freitag bläst es hier aus vollen Rohren. In Böen bis über 45 Kn aus N-NW-W. Inzwischen ist der Hafen schon längst für jeglichen Verkehr gesperrt. Mit uns liegen 8 kleinere Frachter hier vor Anker, um einigermaßen Schutz zu bekommen. Neben uns liegen 3 Inselversorger an einer gemeinsamen Boje, verurteilt zum Nichtstun. Und es sieht beileibe nicht so aus, als würde es sich in den nächsten Tagen groß ändern.

Alles sucht Schutz

Alles sucht Schutz

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Puerto Melinka

"Meerbaer" vom "Lojan" im Südatlantik fotografiert

„Meerbaer“ vom „Lojan“ im Südatlantik fotografiert

Gibt es eine Streupflicht an Deck? Heute frueh hatten wir tatsaechlich zum ersten Mal Glatteis an Deck. Schussel-Skipperin hat sich auch gleich lang gemacht und mal wieder den Fuss verstaucht. Kennen wir ja schon. Als Entschädigung gab es dann einen blauen Himmel, wenig Wind und 5 Stunden lang mitlaufenden Strom mit bis zu 3 kn. Wir wären gerne weiter gefahren, aber es gab mal wieder eine Schlechtwetter-Warnung. Heute Nacht soll es los gehen und morgen Nachmittag sollen wir bis zu 50 kn in Böen beschert bekommen. Deshalb haben wir uns hier nach Puerto Melinka verzogen, den Anker ganz tief eingebuddelt und viel Kette gesteckt. Hoffen wir, dass wir wenigstens morgen früh noch kurz in den Ort kommen, um ein wenig frische Sachen zu kaufen.

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Acht Meilen nur unter Segel.

Sehr ungewohnt, mal ohne Motorgerappel tatsaechlich 8 Seemeilen zu segeln. Moeglich machte dieses ein Querkanal von West nach Ost. Der Wind blieb gottseidank auf Nord, so waren wir in der gluecklichen Lage. Ansonsten ist Standard : Grossegel im ersten Reff und Motor. Wenn wir gleich in unserer Caleta sind, haben wir noch 25 Seemeilen nach Puerto Malenka, unser Absprunghafen fuer die Insel Chiloe. Wir freuen uns schon, die letzte Etappe, damit in Angriff nehmen zu koennen.

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