Weiter geht es…

Gestern Vormittag um 10:00 ging es in Puerto Williams an die Mole 1 zum Tanken. Der Aufbruch von der Micalvi war doch sehr bewegend, nicht zuletzt, weil Oswaldo uns mit seinem Schifferklavier und einer wunderschoenen Melodie beim Ablegen begleitet hat. Der Abschied von dieser kleinen Gemeinde fiel uns nicht leicht und wir mussten uns richtig losreissen. Beim Tanken gab es dann leichte Irritationen, aber schliesslich konnten wir uns um 11:00 auf unseren Weg machen. Ein traumhafter Tag mit viel Sonne und sogar segelbarem Wind wurde uns beschert. 3 Grosssegler ueberholten uns auf unserem Weg in Richtung Ushuaia. Um 17:00 Uhr fiel unser Anker in Puerto Navarino und wir verbrachten eine ruhige Nacht in diesem wunderschoenen Naturhafen. Heute Morgen dann um 9:30 allgemeiner Aufbruch weiter Richtung Westen. In der Zufahrt zum Kanal Murray standen uns Wind und Welle genau auf die Nase. Muehsame 2-3 Knoten krochen wir vorwaerts und so entschlossen wir uns, in die Caleta Eugenio zu gehen. Der erste Ankerplatz auf der Insel Hoste erwies sich als superruhig und wir konnten draussen die Schaumkoepfe auf dem Beagle Kanal sehen. 2 Std spaeter stand am Ufer ein Reiter mit seinem Pferd und hatte 2 Hunde dabei. Er erzaehlte, dass er der Sohn von Gaucho Eugenio sei und Carlos hiesse. Er war zu Pferd 1 Stunde unterwegs, um uns zu begruessen und erzaehlte uns, dass das Wetter die naechsten 2 Tage schlecht bleiben soll. Wir schauen mal, die Armada versprach uns fuer Morgen erst Suedwest mit 15-20 Kn und spaeter Nordwest mit 5-15 Kn. Also entscheiden wir morgen, ob wir weiter fahren.

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Magere Ausbeute…

…aber lecker!! Die ersten Calafate-Beeren sind reif und da gibt es nur eins: rein ins Gebüsch und sammeln. Die Männer hatten an Bord zu werkeln und so sind Rian und ich los, um Beeren für Marmelade zu suchen. In 1 ½ Stunden haben wir jeder etwa 250 g gesammelt, gerade mal genug für je ein Glas Marmelade. Aber wir werden auf unserem Weg nach Puerto Montt sicherlich noch die eine oder andere Stelle finden, wo wir noch reichlich ernten und mehr Marmelade kochen können. Die Pflückerei ist echt mühsam, die Dinger sind klein und die Sträucher haben richtig lange und spitze Stacheln, die einem die Finger ordentlich anpieken.  Die Marmelade erinnert in der Farbe an Blaubeeren – färbt auch genauso (vor allem auf Fingern, Zunge und T-Shirt!) , und der Geschmack geht eher so in Richtung Preiselbeeren, also wirklich super lecker! Gelieren tut das Zeug wie Teufel, man braucht gar kein Geliermittel, Zucker reicht vollkommen aus.

...auch das Suchen macht schon Spass...

…auch das Suchen macht schon Spass…

Übrigens heißt es: wer Calafate-Beeren gegessen hat, der kommt auf jeden Fall in seinem Leben noch einmal hier her. Wir sind gespannt, ob das stimmt.

Eigentlich wollten wir ja heute weiterfahren, aber der Teufel steckt wie immer im Detail. Zum Tanken wollten wir an die Mole fahren, nur leider ist die für 2 Tage von einem Frachter blockiert. Nächster geplanter Abfahrttermin: Donnerstag.

 

 

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Eine neue Galerie….

…nämlich „Patagonien“ haben wir unter der Hauptgalerie angelegt! So langsam wird diese mit Bildern aus dem Süden von Chile gefüllt. Einige sind schon drin. Ab Puerto Williams haben wir allerdings nur die Möglichkeit, Texte in unseren Blog zu senden, was wir natürlich auch reichlich tun werden. Ansonsten werden wir wohl morgen volltanken und Puerto Williams verlassen. Dann beginnt das Abenteuer Gletscher und Kanäle von Feuerland bis Puerto Montt. Nachstehen unsere Routen:

Der erste Teil von Puerto Williams in die Magallan Strasse

Der erste Teil!

Der erste Teil!

Der zweite Abschnitt von der Magallan Strasse zum Golfo de Penas!

Der zweite Teil.

Der zweite Teil.

Der dritte Abschnitt vom Golfo de Penas nach Puerto Montt!

Der dritte Teil!

Der dritte Teil!

Insgesamt ca. 1400 sm, also fast 3000 km, die wir wohl überwiegend mit dem Motor fahren müssen. Die vorherrschende Windrichtung ist Nordwest und Nord. Natürlich freuen wir uns über jeden Lufthauch aus Ost und Süd. Wird eine weitere spannende Geschichte und wir werden wohl viel zu berichten haben. Die Bilder dazu gibt es dann nachgereicht bei Internetverbindung. Im ersten Teil und bis Mitte zweiter Teil werden wir keine Möglichkeiten haben, irgend etwas einzukaufen, geschweige denn Internetzugang zu bekommen. Die ganze Gegend ist faktisch unbewohnt und nur sehr rudimentär mit Infrastruktur versorgt. Ab Puerto Eden wird es dann etwas „zivilisierter“.

 

 

 

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Nichts gegen Charter-Crews…

… aber manchmal können die einem doch auf den Geist gehen. Hier in Puerto Williams ist der Platz nun einmal ziemlich beschränkt und man liegt zwangsweise im Päckchen mit bis zu 5 Booten. Da müssen dann die Außenlieger über alle anderen Boote klettern, wenn sie an Land wollen. Und die Charter-Boote sind meist mit vielen Leuten belegt, oft mit unruhigen Geistern, die alle Nase lang hin und her müssen. Mal kriegen sie die Beine nicht über die Reling und dengeln überall gegen, dann schert es sie einen Dreck, dass es gewisse Regeln gibt, die aus Rücksichtnahme gegenüber den anderen aufgestellt wurden. Sie tapern über das Achterdeck, auch wenn da Wäsche hängt. Manch einer schiebt seinen Kadaver auch mal eben über den Aufbau zwischen Mast und Sprayhood und stolpert über alles, was da befestigt ist. Eigentlich ist es Aufgabe des Charter-Skippers, seinen Gästen die Regeln zu erklären und darauf zu achten, dass sie eingehalten werden. Aber die meisten haben eben nur Dollarzeichen in den Augen und kümmern sich nicht weiter – Ausnahmen bestätigen die Regel. Die meisten Chartergäste haben keine Segelschuhe oder -stiefel, sondern Wanderschuhe mit Dreck unter den Sohlen, der dann schöne Spuren an Deck hinterläßt. GRRRR!!!
Aus diesem Grund sind wir froh, wenn wir bald die Leinen loswerfen und uns in die Kanäle verpieseln können.
So, das musste jetzt mal raus!!

...so friedlich kann das hier sein...

…so friedlich kann das hier sein…

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Kap Hoorn… Rückblick auf ein besonderes Erlebnis

Anne ist total begeistert..

Anne ist total begeistert..

...Rainer natürlich auch!

…Rainer natürlich auch!

So langsam haben wir die Eindrücke verarbeitet. Es war einfach grandios! Kap Hoorn, der Mount Everest der Segler liegt hinter uns.

Dank Oswaldo von der „Polarwind“ waren wir immer bestens über das Wettergeschehen informiert und konnten ihm in seinem Kielwasser zum Kap folgen. Erst nach Umrundung des Hoorns haben sich unsere Wege getrennt. Oswaldo hat „den Hebel auf den Tisch gelegt“ und ist mit seiner Chartercrew voraus gedampft Richtung Gletscher. Wir haben uns Zeit gelassen und sind zusammen mit der „Loick“ erst einmal wieder zu dem alten Ankerplatz in der Caleta Martial zurückgekehrt. Hier haben wir Fotos ausgetauscht, die wir gegenseitig vor dem Kap voneinander gemacht hatten.
Am nächsten Morgen gingen wir dann schon um 8 Uhr wieder Anker auf Richtung Isla Lennox, unserem nächsten Halt. In der Bahia Nassau konnten wir endlich den Motor ausschalten. Segeln vom Feinsten!
Auf der Isla Lennox dann haben wir Rian und Hermann mit der „Lyra“ wieder getroffen. Die beiden waren mit ihren kanadischen Freunden 4 Wochen lang in der Antarktis und hatten viel zu erzählen. Zur Krönung gab es dann auf der „Lyra“ Centollas (King-Crabs) satt. Nach vollbrachter Mahlzeit lief der Tisch über von leeren Centolla-Schalen.
Nach einem ausgiebigen Schlaf wollten wir morgens dann direkt nach Puerto Willams weiter, nur hatte der Wettergott mal wieder andere Pläne. Der Wind kam genau von vorne, und das nicht zu knapp. Also umdisponieren und segeln zur Isla Picton in die Caleta Banner. Das war eine gute Entscheidung, denn da war es wirklich super, total ruhig, der Wind hat überhaupt nicht gestört und die Nacht war ganz entspannt.
Um 9 Uhr heute früh sind wir wieder Anker auf gegangen – nicht ohne mal wieder jeder Menge Kelp mit der Machete zu Leibe zu rücken, das sich um die Kette und den Anker gewickelt hatte. Überraschenderweise konnten wir sogar im Beagle-Kanal segeln und waren ratzfatz in Puerto Williams. Hier liegen wir nun mal wieder an der „Micalvi“, haben Landstrom, Wasser, Internet (allerdings nur ganz schlapp) und planen die Weiterreise Richtung Puerto Montt.

Meerbaer vorm Kap

Meerbaer vorm Kap

Monument und Armada-Station Kap Hoorn

Monument und Armada-Station Kap Hoorn

 

 

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Es ist vollbracht…..

…. Meerbaer hat um 10:15 Cap Hoorn erreicht! Aufmarsch vor dem Cap Hoorn mit der Polarwind und der Loick zum grossen Fotoshooting. Einer von vielen Traeumen ist damit in Erfuellung gegangen. Leider war sehr wenig Wind und es stand eine sehr konfuse See, aber es hat ordentlich Spass gemacht. Jetzt liegen wir wieder in der Caleta Martial und der fuer morgen angesagte Wind aus West soll uns wieder nach Puerto Williams zurueck bringen.

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Zweite Etappe

Heute morgen um 5 Uhr beim ersten Buechsenlicht sollte es los gehen. Leider war die Buechse noch zu, soll heissen: stockdunkel. Um 6 Uhr war es dann endlich so weit. Leinen los und einen Schritt weiter Richtung Sueden zum beruehmten Kap. Null Wind, also Motorfahrt. Aber egal. Unterwegs hatten wir wieder viel Spass an den Spruengen und Kapriolen der Delfine. Und zur Kroenung gab es dann tatsaechlich auch mehrere Wale, etwa 100 m neben uns. Leider zu weit weg, um Fotos zu schiessen. Jetzt liegen wir auf der Isla Herschel in der Caleta Martial vor Anker und hoffen, dass morgen unser Wetterfenster fuer die Umrundung von Kap Horn passt. Falls ja, geht es um 6 Uhr frueh los. Wir sind schon ganz gespannt.

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