22. Tag

Position 222.03,5 S, 089.19,4 W, Speed 5 Knoten, Kurs 320 Grad
Jetzt ist es amtlich: wir sind tatsaechlich in den Tropen. Der Beweis: heute frueh lag der erste fliegende Fisch an Deck und hat vor sich hin gestunken. Und…. wir haben die Socken aus! Die Wassertemperatur liegt mittlerweile bei ueber 22 Grad und wir haben gerade schoenen Ostwind, der uns immer weiter nach NW schiebt. Heute haben wir zum ersten Mal die Angel raus gehaengt. Unsere Frischfleisch-Vorraete sind aufgefuttert und wir haben mal wieder Lust auf frischen Fisch. Mal sehen, ob sich einer erbarmt und unseren Koeder frisst und dabei die Leine ganz laesst.

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21. Tag

Position 23.26,9 S, 088.16,8 W, Speed 4 Knoten, Kurs 320 Grad
Wir sind wieder in den Tropen. Um 21 Uhr UTC haben wir auf 088.13,75 W den Wendekreis des Steinbocks gequert. Von Tropensonne ist aber nichts zu sehen. Der Himmel ist immer noch bewoelkt und die Temperaturen erinnern eher an einen schoenen Fruehlingstag in Deutschland. Thomas von der Walkabout sagte, ab den Tropen sind Socken absolut no go. Aber so ganz ohne geht es doch nicht. Nachts kuehlt man doch schnell aus, wenn man so nichts tuend im Cockpit sitzt. Aber dann ist es ja dunkel und niemand sieht die Socken.

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20. Tag

Position 24.32,6 S, 087.16,5 W, Speed 2 Knoten, Kurs 320 Grad
Drei Boote duempeln im Suedpazifik um die Wette. Walkabout, Illawong und der Meerbaer schaukeln im 50 sm Abstand langsam in die Tropen. Vermutlich muessen wir bis auf 20 Grad Sued hoch, um den Passat zu erwischen. Zumindestens sagen das die Gribfiles. Mit Gennaker machen wir so um die 2-3 kn Fahrt. Noch nicht mal der Windbagger macht Anstrenungen, sich zu drehen. Also haben wir unter 4 kn wahren Wind. Da ist Geduld angesagt. Heute hatten wir fuer ein paar Stunden Sonne und die Solarzellen konnten ordentlich Strom in die Batterien pfeffern. Das Meer um uns ist von einem noch nie gesehenen tiefen Blau. Sehr eindrucksvoll! Ein Drittel der Strecke haben wir hinter uns und wir hoffen, doch noch im Mai unser Ziel, die Gambierinseln zu erreichen. Wir haben bis jetzt fast die Strecke Kap Verden – Brasilien zurueck gelegt. Wahnsinn, diese Entfernungen hier im Pazifik.

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19. Tag

Position 25.20,6 S, 086.17,8 W, Speed 2,5 Knoten, Kurs 310 Grad
Wir haben schon wieder einen neuen Begleiter. Ein kleiner Fisch schwimmt seit Stunden in unserer Bugwelle und man hat den Eindruck, wenn man nach Backbord schaut, schwimmt er da und wenn man nach Steuerbord schaut, ist er auf einmal da. Als ob er darauf warten wuerde, dass man nach ihm sucht. Windmaessig tut sich immer noch nichts. Wir duempeln mit dem Blister mit gerade mal 2-3 Knoten dahin. Hauptsache, die Richtung stimmt. Ein gutes Drittel der Strecke haben wir in etwa geschafft. Wenn es so weiter geht, brauchen wir bestimmt noch 5 Wochen bis zu den Gambiers. Egal, wir haben keine Lust mehr auf Motorgerappel. Ausserdem wuerde der Diesel fuer die lange Strecke sowieso nicht reichen. Komisch ist, dass wir seit bestimmt 6 Tagen die Sonne nicht mehr gesehen haben. Der Himmel ist immer bewoelkt, aber es ist warm und trocken. Gut, dass wir nicht darauf angewiesen sind, unsere Position mit dem Sextanten zu bestimmen. Ohne Sonne geht da gar nix.

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18. Tag

Position 26.04,6 S, 084.47,8 W, Speed 4,5 Knoten, Kurs 280 Grad
Nachtbesuch von blinden Passagieren. Um 1:30 in stockfinsterer Nacht setzen zwei kleine Reiher zum Landeanflug auf unseren Meerbaer an. Und tatsaechlich landen sie auf unserem Achterdeck. Die steckten sofort die Koepfe unter den Fluegel und fielen in den Tiefschlaf. Liessen sich selbst vom Kamerablitz nicht wecken oder gar vertreiben. Der Morgen daemmert, die beiden Kerlchen immmer noch da. Das Achterdeck sieht aus wie Huehnerhof, denn die Verdauung schlaeft bei denen natuerlich nicht. Irgendwann schwingt sich einer der beiden in die Luefte und weg ist er. Der andere aber bleibt an Bord und macht erstmal einen Rundgang ueber Deck. Kommt dann ins Cockpit und steht in 1 m Abstand von uns auf der Bank. Guckt dumm aus der Waesche und rueckt naeher ran. Wir starten das Reiherrettungsprogramm: Zuerst Koellnflocken, werden verschmaeht genauso wie Apfelstueckchen und Banane. Ein kurzer Picks mit dem langen Schnabel und es wird sich angewidert abgewendet. Hmm! Reiher fressen wohl nichts vegetarisches. Aus den Tiefen der Bilge kramt die Bordfrau eine Dose Oelsardinen. Mal sehen, ober er darauf anspringt. Aber wieder wird nach einem kurzen Testpicker der gute Fisch verschmaeht. So langsam machen wir uns echt Sorgen. Zwischendurch wird der Vogel immer zutraulicher. Als wir kurz in der Kajuete sind, steht er doch echt am Niedergang und guckt, was wir da so treiben. Unglaublich! Irgendwann so am fruehen Nachmittag wird es ihm wohl zu langweillig mit uns, er schwingt sich in die Luft und verschwindet in Richtung Westen. Kurs vermutlich die Osterinsel. Die ist aber 1400 sm entfernt. Guten Flug, koennen wir da nur wuenschen.

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17. Tag

Position 28.12,6 S, 083.19,8 W, Speed 5,5 Knoten, Kurs 330 Grad
Die Bananen sind reif. Alle auf einmal, wie man es schon von anderen Seglern gehoert hat. Erst gruen, dann gelb, dann braun, dann matschig. Heute gab es zum ersten Mal einen Bananen-Kokos-Kuchen. Damit waren dann schon mal 4 olle Bananen verarbeitet. Jetzt haben wir nur noch 6. Die kriegen wir auch noch verarbeitet. Zum Glueck hatten wir nicht so viele gekauft.
Wir segeln gerade ca. 150 sm suedlich von der Schatzinsel und haben schon ueberlegt, ob wir nicht dort einen kleinen Zwischenstopp machen sollen, um uns als Schatzsucher zu ueben. Damit koennten wir vielleicht unsere Bordkasse ein wenig aufbessern.

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16. Tag

Position 28.59,3 S, 083.24,8 W, Speed 5 Knoten, Kurs 350 Grad
Der stille Ozean! Eine ungefaehre Vorstellung bekammen wir letzte Nacht, wie der Pazifik zu diesem Namen kam. Fuenfzehn Stunden ohne einen Windhauch! Die Restduenung liess unsere Segel erbaermlich schlagen, so dass wir irgendwann entnervt den Motor starteten. Mit Schleichfahrt ging es weiter, geschlagene fuenfzehn Stunden lang. Denn, ploetzlich, als haette jemand einen Schalter umgelegt, kam leichter Ostwind auf und wir konnten und koennen immer noch in Richtung Nordnordwest segeln. Ansonsten ist es doch sehr einsam und verlassen hier auf diesem Riesenteich. Die erste Schiffsbegegnung hatten wir in der Nacht, als ein chinesischer Frachter hinter uns durchging. Schon fruehzeitig war auf dem AIS zu verfolgen, dass er seinen Kurs minimal aenderte, um bei uns achtern durch zu gehen. Unsere Freunde sind alle mehr oder weniger in der Naehe und wir haben ab und zu Funkkontakt ueber Kurzwelle mit der Walkabout.

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