29. Tag

Position 17.16 S, 098.30,4 W, Speed 4,5 Knoten, Kurs 260 Grad
Frage an die geneigte Leserschaft: Wieviel Strom bringen eigentlich die Solarzellen bei Vollmond und optimaler Ausrichtung? Hier im Suedmeer koennte man naemlich Zeitung lesen bei dem Licht, wenn man denn eine haette. Aber weiter Berichtenswertes gibt es zu erzaehlen. Der Wachhabende sass mit Kopflampe und einem Buch knapp am Ende der Sprayhood. Ploetzlich bemerkte er aus dem Augenwinkel eine Bewegung in Richtung seines Kopfes. Er zieht den Kopf etwas ein und hebt die Hand. In diesem Augenblick schlaegt torpedogleich ein fliegender Fisch an die Kopflampe. Mit der Hand befoerdert er den Fisch ins Gangbord, wo dieser fluegelschlagend liegen bleibt. Puhh! Das haette eine ganz schoene Beule oder ein blaues Auge gegeben. Noch lebend wird das Fischlein wieder seinem Element uebergeben. Also, ihr seht schon, wo die Hauptgefahren bei dieser Fahrt liegen:-) Nochmal zur Eingangsfrage: Natuerlich bringen die Solarzellen bei Vollmond absolut nullkommanix. Wuerden ja sonst auch Lunarzellen heissen! Bis denne!

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28. Tag

Position 16.50 S, 096.27,4 W, Speed 3,0 Knoten, Kurs 260 Grad
Bergfest haben wir hinter uns. Jetzt geht es bergab! Feinstes Segeln im Passat, zwar mit nur 3-4 kn, aber immerhin. Strahlend blauer Himmel mit kleinen weissen Wattebaeuschen um uns herum. Superfein. Also soweit alles zum Besten auf dem Meerbaer. Leider immer noch keinen Fischereierfolg zu vermelden. Sushi und Sashimi muessen noch warten. Verhungern tun wir trotzdem nicht. 3 Tomaten sind der bittere Rest vom Frischgemuese und der letzte Apfel verschwand gestern schon im Fruehstuecksmuesli. Jetzt geht es an die eingekochten Gemuesesorten und an das reichlich vorhandene Trockenobst. Mit der Butter haben wir uns etwas vertan, also ist die Kuchenbaeckerei bis auf Weiteres geschlossen. Ist ja auch fuer die Linie viel besser, schliesslich soll auf den Gambiers der neue Bikini getragen werden:-)

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27. Tag

Position 16.26 S, 094.49,4 W, Speed 4,0 Knoten, Kurs 260 Grad
So, Kurs 260 Grad liegt an, Gambier wir kommen! In den fruehen Morgenstunden, inzwischen waren wir schon auf fast 15 Grad Suedbreite, haben wir den Kurs geaendert und laufen nun vor schwachem Ost-Suedost. Die Wetterfroesche sagen uns zunehmenden Wind vorher, so dass wir jetzt direkt die Gambier-Inseln anlegen koennen. Einziger Wermutstropfen: wir laufen unter Autopilot, weil unsere Aries-Windsteueranlage es bei dem wenigen Wind nicht schafft, das Schiff zu steuern. Jetzt duerfen wir auch die Seemeilen runter zaehlen, naemlich noch ca 2300 sm to go. Der Fischfang gestaltet sich weiterhin sehr maessig, sprich es geht nix an die Angel. Ansonsten aber alles supi an Bord. Micheal, falls Dich unsere Geburtstagsmail nicht erreicht hat, hier nochmal alle lieben Glueckwuensche fuer Dich!

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26. Tag

Position 17.00 S, 093.32,4 W, Speed 4,5 Knoten, Kurs 310 Grad
2100 sm seit Abfahrt von Puerto Montt und 2500 sm liegen noch vor uns. Puhh! Hoert sich nach viel an, ist es auch. Der alte Slocum hat auf der gleichen Strecke seinerzeit auch 43 Tage von Juan Fernandez nach den Marquesas gebraucht. Er war ungefaehr zur selben Zeit unterwegs wie wir. Also liegen wir noch gut in der Zeit. Leider koennen wir bei dem schwachen Ostwind – die gribs sagen 12 kn, wir haben aber gemessene 6 kn – nicht direkt nach Westen fahren. Dafuer fehlen uns einfach die entsprechenden Leichtwindvorsegel. Wir haben es mit unserem Gennaker ausprobiert, aber der zappelt nur vorne rum und bringt so gut wie null Vortrieb. Die Wellen sind leider zu kurz und lassen den Dampfer ordentlich schaukeln. Westlich von uns ist immer noch ein Tief zugange, das uns auf direktem Kurs nur Wind aus der falschen Richtung bringen wuerde. Also fahren wir(immer noch)weiter nach Nordwest, um in den Bereich des Suedostpassat zu kommen.

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25. Tag

Position 18.18,5 S, 092.30,4 W, Speed 4 Knoten, Kurs 330 Grad
Nix Neues im Alltag auf dem Meerbaer. Gerade den Generator gestartet, um mal wieder etwas Wasser zu machen. Gleichzeitig das Abendessen vorbereitet und Anne schiebt gleich zwei Brote in den Backofen. Es bleibt bei unseren fast 100 sm Etmalen. Lange Zeiten troedeln wir mit 3,5 kn dahin, ab und an kommt ein Squall und treibt uns vorwaerts. Leider nicht oft genug, oder einfach gesagt: es koennte mehr Wind sein! Aber egal, wir haben Zeit und geniessen das gemuetliche Segeln unter den tropischen Gegebenheiten. Zum Glueck haben wir keine oder nur weit entfernte Termine, so dass wir sehr relaxt unseren Weg machen koennen. Heute den Koeder an der Angel ausgetauscht. Den roten Squid aus dem Atlantik kennen die wohl hier nicht. Jetzt haengt ein grosser Wobbler dran, schauen wir mal. Aber vermutlich sind wir einfach zu langsam und die Fische um uns herum bedenken uns mit einem mueden Grinsen.

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24. Tag

Position 19.21,5 S, 091.13,4 W, Speed 5 Knoten, Kurs 310 Grad
Der Tanz in den Mai hat tatsaechlich kurz auf Meerbaer stattgefunden. In einem schoenen Squall sind wir fuer fast 2 Stunden mit 7,5 Knoten durch die Nacht gesaust (getanzt). Dann war der Spass aber auch schon wieder vorbei und wir schaukelten (tanzten) in den zurueck gelassenen strubbelingen Wellen mit schlagenden Segeln dahin. Ist ja nix Neues. Noch ca. 150 sm nach NW, dann koennen wir hoffentlich endlich Richtung Gambier nach Westen abbiegen.

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23. Tag

Position 20.27,5 S, 090.123,4 W, Speed 5 Knoten, Kurs 320 Grad
Gestern hatten wir eine falsche Position hier drin, sorry! Wir sind immer noch auf der Suche nach dem Passat. Gehen weiter nach Nordwest und warten auf den Wind. Letzte Nacht hatten wir welchen und es war ein herrliches Segeln. Die Angel ist seit gestern draussen, aber es wird wohl bei Brathering aus der Dose bleiben. Das Meer hier ist erschreckend leer, kein Vogel, kein Schiff, kein Fisch. Unsere kanadischen Freunde haben sich gerade per mail von uns verabschiedet, sie gehen direkt ueber Taaha in Richtung Norden und nicht ueber die Gambier Inseln. Schade, schade, so sehen wir uns vermutlich erst irgendwann in Kanada wieder. So, jetzt erstmal gucken, wo heute Tanz in den Mai ist. Schliesslich darf das Vergnuegen bei aller ernsthaften Seefahrt nicht zu kurz kommen.

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