3. Tag auf See

Die schnelle Fahrt geht weiter. Kaum ging der Speed mal unter 7 kn. Zum Abend hin kam der Wind immer achterlicher und wir entschlossen uns, das Gross runter zu nehmen und statt dessen den Besan zu nehmen. Das Gross war eh schon im 2. Reff, von daher war der Verlust an Segelquadratmetern unerheblich. Und bei fast achterlichem Wind arbeiten Genua und Besan effektiver zusammen. Die Nacht war unter dieser Besegelung wesentlich entspannter ohne Speedverlust. Heute frueh um 8 Uhr erwischte uns dann der erste groessere Regenguss. 1 1/2 Stunden lang ergossen sich die Fluten aus den Wolken und haben dankenswerterweise das Deck vom Salz befreit. Der Wind hat seit dem Regen etwas nachgelassen und wir warten jetzt darauf, dass auch die Wellen so langsam kleiner werden. Die Stimmung an Bord ist bestens. Morgen gegen Mittag werden wir voraussichtlich am Havannah Pass ankommen – wenn die Bedingungen so bleiben.

Position am 21.09.2022, 0.00 Uhr UTC:21.28 S, 176,21 E
Speed 6 kn, Kurs 247 Grad, Etmal 161 sm

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für 3. Tag auf See

2. Tag auf See

Und es laeuft weiter wie geschmiert. Kaum geht der Speed mal unter 6 kn. Die Seebeine wachsen auch so langsam. Schade, dass wir schon bald da sind. Wenn sich das richtige Seefeeling eingestellt hat, ist es auch schon vorbei. Darum lieben wir die langen Strecken. Trotz Schlafentzug und staendiger Wachsamkeit stellt sich eine innere Ruhe ein. Naja, irgendwann kommt auch diese Zeit wieder. Jetzt freuen wir uns erst mal auf das „savoir vivre“ in Neukaledonien.
Nachdem wir am ersten Abend beide freiweillig auf ein warmes Abendessen verzichtet hatten – bei dem Seegang kein wirkliches Vergnuegen – gab es dann gestern Abend einen Auberginentopf à la Moussaka. Lecker und ausreichend fuer 2 Tage. Das Essen fuer heute ist somit auch schon gesichert.

Position am 20.09.2022, 0.00 Uhr UTC:20.21 S, 171,56 E
Speed 7 kn, Kurs 244 Grad, Etmal 157 sm

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für 2. Tag auf See

Start und 1. Tag auf See

Wir haben den Absprung von Fiji geschafft. Freitag Vormittag zum Ausklarieren mit dem Dinghi rein in die Marina. Um 9 Uhr hatten wir einen Termin bei Zoll und Immigration. Es waren noch 2 Boote vor uns abzufertigen und so konnten wir uns mal wieder einen Eindruck ueber die Arbeitsweise verschaffen. Eine Recourcenverschwendung ohne Gleichen. Alles, was bereit vor der Ankunft per Mail geschickt und beim Einklarieren noch einmal von Hand auszufüllen war, wurde jetzt noch einmal verlangt. Einiges davon wurde dann tatsaechlich auch noch in den Computer eingegeben, wo sicherlich alle anderen Angaben irgendwo im Nirwana bereits versteckt waren. 4 Fotos aus verschiedenen Perspektiven wurden ebenfalls noch verlangt. Die hatten wir natürlich auch nicht. Hat auch nirgendwo gestanden, dass die gebraucht werden. Zum Glück konnten wir die Fotos per WhatsApp schicken und so haben wir bei der Rückkehr zum Meerbaer noch eine Fotorunde ums Schiff gedreht.
Offiziell waren wir nun ausklariert und mussten innerhalb von 24 Stunden das Land verlassen. Deshalb Anker hoch und etwas weiter suedlich in die ruhige Momi-Bay verholt, um dort das Dinghi an Deck zu zerren, die Luft rauszupumpen und das gute Teil an Deck zu verzurren. Dann Brot und Kuchen backen fuer die Ueberfahrt, ein letztes gemütliches Abendessen im Cockpit, ein Video zur Nacht und dann ab in die Koje.
Gestern frueh dann gegen 9 Uhr ging der Anker hoch, wir motorten noch bis kurz vor die Riffdurchfahrt, dann gingen die Segel hoch und Mr. Perkins wurde zur Ruhe geschickt. Und die Luzie ging gleich ab. Entgegen den vorhergesagten 17 kn Wind gab es gleich mal ueber 20, spaeter auch locker 30 kn. Haben wir am ersten Tag eigentlich nicht so gerne, aber wir nehmen, was kommt. Mit zweifach gereffen Segeln rauschte Meerbaer mit 7-8 kn bei Halbwind durch den Pazifik. So ging das die ganze Nacht durch. Heute im Laufe des Vormittags wurde der Wind geringfuegig weniger, wir konnten das 2. Reff ausschuetteln und die Genua ganz ausrollen, aber leider bleiben uns die Wellen noch erhalten, die teilweise auch mal 4-5 m erreichen koennen und Meerbaer und uns ordentlich durchschuetteln. Bis jetzt ist es auf jeden Fall eine schnelle Fahrt. Mal sehen, was noch so kommt. Position am 19.09.2022, 0.00 Uhr UTC: 19.13 S, 174,22 E
Speed 7 kn, Kurs 244 Grad, Etmal 168 sm

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Start und 1. Tag auf See

Der Abschied von Fiji naht

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge laufen unsere Vorbereitungen für die Abreise. Nächstes Ziel: Neukaledonien. Ca. 620 sm bis zum Canal Havannah  und dann noch einmal etwa 40 sm bis Nouméa.

Aber vor die Abreise hat der Meerbaer noch ein paar Punkte auf die To-Do-Liste gesetzt. Die sind aber zum Glück schnell abgearbeitet. Die Aries ist schon montiert. Morgen geht es zum letzten Mal auf den Markt und zum Supermarkt in Nadi. Dann muss der Dieseltank aufgefüllt werden und am Freitag geht es zum Ausklarieren. Eigentlich wollten wir die letzten 2 Tage in der Marina verbringen, auch um das Dinghi zu verstauen, aber leider haben die keinen Platz für uns. Also liegen wir draußen vor Anker und müssen das Dinghi einpacken, wenn wir vom Behördengang zurück sind.

Eine Arbeit hatte der Bordfrau noch Bauchschmerzen verursacht. Unser Gennaker, von dem wir letztens noch so stolz berichtet hatten, dass er nach Jahren mal wieder zum Einsatz gekommen ist, wurde natürlich mal wieder etwas zu sehr von uns beansprucht und hat es uns mit einem Riß im Vorliek gedankt. Das alte Segel zum Segelmacher bringen lohnt sich vermutlich nicht. Die nächsten Risse sind sicherlich schon vorprogrammiert, weil der Stoff im Laufe der Zeit doch mürbe wird. Um nicht ganz drauf verzichten zu müssen – beim nächsten Mal passen wir auf jeden Fall besser auf 😉 – haben wir ein Stück Spinnakertuch beim Segelmacher erbeutet und sind die Reparatur selbst angegangen. Wie gesagt, mit Bauchschmerzen ob der vielen, vielen Quadratmeter Stoff, die irgendwie unter Deck und an die Nähmaschine gebracht werden mussten. Aber alles lief viel besser als erwartet. Jetzt müssen die neuen Nähte nur noch halten, dann sind wir zufrieden.

100 qm Stoff müssen irgendwie gebändigt werden

Geht doch!!!

Veröffentlicht unter Fiji | 4 Kommentare

4 Wochen Entspannung in Fiji

Es ist tatsächlich schon wieder mehr als 4 Wochen her, dass wir etwas geschrieben haben. Die Zeit rennt.

Auf dem Weg zur Manta-Passage

4 Wochen lang haben wir die westlichen Inseln von Fiji erkundet. Nicht ganz bis zum nördlichen Ende der Yasaswas, aber doch bis zu den Sawa-I-Lau-Caves. Ein beeindruckendes Höhlensystem, das man selbstverständlich nur mit Guide und gegen Bezahlung besuchen kann. Da der Käptn „Ohr“ hatte und so nicht gerne ins Wasser wollte, durfte die Bordfrau alleine los. Kosten pro Person für den Besuch der Höhlen: 50 Fiji $. Da wir davon ausgegangen waren, erst einmal nicht mehr in die Verlegenheit zu kommen, Geld auszugeben, hatten wir den Besuch eines Geldautomaten auf später verschoben. Jetzt hatten wir nur noch 30 Dollar in bar und Kreditkarten wurden nicht genommen. Aber der gute Mann hatte wohl Mitleid und hat sich mit 30 Dollar zufrieden gegeben. Glück gehabt! Zuerst ging es ca. 20 Stufen aufwärts, rein in den Berg und dann noch einmal ein paar Stufen wieder nach unten. Da war dann der Einstieg ins Wasser. Mit Flossen, Brille, Schnorchel und Unterwasserelampe bewaffnet konnte man in der Höhle herumschwimmen. An zwei Stellen ging es dann tatsächlich mit dem Kopf unter Wasser und ca. 2 m tauchend in die nächste Höhle. Das hinderte schon einmal einige der Besucher, hier hinein zu kommen 😉

Einige Leute gebährdeten sich wie kleine Kinder. Sie klammerten sich an die angebrachten Schwimmflösse und hämmerten mit den Händen auf die Wasseroberfläche ohne Rücksicht auf evtl. vorbeischwimmende Leute, nur weil es so schön hallte. Ein Gejuchze wie im Kindergarten, wenn Bonbons verteilt werden.

Leider sind die Fotos alle nichts geworden. Es war einfach zu wackelig und zu dunkel, um vermünftige Aufnahmen zu fabrizieren. Schade.

Wie so oft, gingen mal wieder unsere Frischevorräte zur Neige und es zog uns erneut Richtung Zivilisation. Der Markt in Lautoka und die Supermärkte mussten geentert werden. Danach wieder raus! 3 Tage Malolo Lailai zum Ankern, Spaziergang inklusive mit Papaya-Ernte. Die Dinger wachsen da wild und niemand kümmert sich drum – ausser uns 😉

Waya Island

Der Wind kam relativ günstig und so ging es für uns wieder weiter Richtung Norden. Zuerst nach Navadra, wo wir uns vom Schwell gerade nachts ziemlich durchschaukeln ließen. Von da aus weiter zur Manta-Passage. Leider waren gerade zu der Zeit, zu der wir da waren, die Hochwasserzeiten, zu denen üblicherweise die Mantas durch die Passage ziehen, entweder morgens früh um 6 oder abends um 18 Uhr. Das eine zu früh und das andere zu Beginn der Dämmerung, also kein guter Zeitpunkt, etwas sehen zu können. Zum Glück hatten wir dieses irre Erlebnis bereits vor 5 Jahren und sind daher nicht ganz so enttäuscht, dass es nicht geklappt hat.

Ruckzuck waren wieder 2 Wochen rum und…. Vorräte gingen erneut zur Neige. Nun liegen wir vor Denarau Marina draußen vor Anker, waren gestern schon in Nadi zum Großeinkauf für die nächsten 2 Wochen, heute den Waschsalon heimgesucht und morgen sind wir dann wieder „frei“. Mal sehen, wo es uns hin treibt. Geplant ist ein Besuch von Likuri Island. Dort gibt es den berühmten Feuertanz zu sehen, angeblich eine der besten Vorstellungen in ganz Fiji. Wir sind gespannt.

Heute Abend gab es noch ein irres Spektakel. Wir saßen wie üblich nach dem Abendessen noch eine Weile draußen und betrachteten den Sonnenuntergang. Da kamen auf einmal hunderte von Flughunden aus Richtung untergehender Sonne auf uns zu. Sicherlich 10 Minuten lang flogen immer mehr von diesen Tieren über uns hinweg. Die Invasion nahm gar kein Ende. Ein wahnsinniges Schauspiel!!

Invasion der Flughunde

Veröffentlicht unter Fiji | Kommentare deaktiviert für 4 Wochen Entspannung in Fiji

Freiheit, die wie lieben

Seit mehr als einer Woche sind wir aus der Marina raus. Freitags mit dem  Taxi nach Nadi zur „medical examination“ für unser Australien-Visum. Vorher noch den Markt plündern und letzte Einkäufe im Supermarkt. Um 14 Uhr waren wir in der Klinik zu Stelle und um 16.30 wieder raus. Der Schriftkram hat wesentlich länger gedauert als die eigentliche Untersuchung. Alles paletti. Mit dem Taxi wieder zurück zur Vuda-Marina, ein letztes bzw. vorletztes Mal das Deck vom Dreck befreit (Samstag früh sah das wieder genauso dreckig aus wie am Abend vorher und durfte noch einmal gewässert werden), ab ins Marina-Büro zum Bezahlen und um 9 Uhr endlich raus aufs freie Wasser!!!

Kakerlakenjagd konnte beginnen. Sobald wir die Baumpersennige von den Segeln genommen hatten, fielen sie uns in Scharen vor die Füße. Und auch beim Segel hissen kam noch der eine oder andere zum Vorschein. Mittlerweile dürften wie weitestgehend Kaki-frei sein. Zumindest finden sich keine mehr in den aufgestellten Klebefallen und gesehen haben wir auch keine mehr.

Eine Woche lang haben wir erst einmal „Urlaub“ vor Anker in Musket Cove gemacht. Schwimmen, spazieren gehen, faulenzen. Herrlich!!!

Letzten Freitag sind wir dann nach Lautoka gesegelt, um noch einmal frische Sachen auf dem Markt zu besorgen. Wir wollen für ca. 2 Wochen Richtung Yasawas, da gibt es nicht wirklich was zu kaufen. Samstag den Markt geentert, dann eine Nacht vor der Vuda-Marina – bloß nicht drinnen! – geankert und am Sonntag ziemlich früh auf nach Waya. 3 Stunden durfte Mr. Perkins ran, weil null Wind. Aber dann kam der Wind, und zwar immer stärker. Zuletzt konnten wir mit 5-7 kn dahin sausen. Ein Traum.

Der Käptn beim happy sailing

Und dann ging die Angel raus in der Hoffnung, ein kleines Fischlein zu ergattern. Keine 10 Minuten hat es gedauert, da rauschte die Leine schon aus.

Ein Tuna – wir glauben, ein Bluefin-Tuna oder Red Tuna

Kurz hinter Waya kam der Wind dann leider ziemlich vor vorne und mit etlichen Fallböen, die von den relativ hohen Bergen fegten. Die restliche Strecke bis zum Octopus-Resort mussten wir wieder motoren.

Waya Island vom Süden aus kommend

Gestern Abend gab es dann die erste Portion Fisch:

Sushi

Nach einer entspannten Nacht fiel die Entscheidung: heute bleiben wir noch hier und relaxen. Der Wind bläst aus NE, das ist die Richtung, in die wir wollen. Morgen soll es wohl günstiger werden. Wir haben zum Glück keine Termin.

Ach ja, bereits am Mittwoch bekamen wir unsere Australien-Visa. Das ging ja ratzfatz. Die gemachten Pläne können angegangen werden.

Veröffentlicht unter Fiji | Kommentare deaktiviert für Freiheit, die wie lieben

Vuda Marina

Wider Erwarten sind wir immer noch in der Marina. Sonntag angekommen, Montag Schiff aufgeklart, Dienstag in die Stadt zum Markt, Mittwoch (gestern) Dinghi einsatzbereit gemacht und noch mehr Schiff aufgeklart, heute auch. Das geht eigentlich nur früh am  Vormittag, solange die Sonne noch nicht rum ist. Danach ist es einfach zu heiß.

Der Grund, warum wir immer noch in der Marina liegen, hängt damit zusammen, dass wir für morgen (Freitag) Nachmittag einen Arzttermin haben. Wir brauchen für unser Australien-Visum noch eine „medical examination“. Allgemeine Befragung, Blutuntersuchung mit – ganz wichtig – Aids, Sypillis, Hepatitis A und B und der andere normale „Sch…“. Dazu noch Röntgenaufnahme der Lunge wegen TBC. Der Spaß kostet pro Nase mal eben 340 FIji-Dollar, ca. 150 €. Wofür auch immer das gut sein soll. Die gleichen Untersuchungen hatten wir bereits von knapp 2 Jahren in Neuseeland über uns ergehen lassen müssen wegen der Visa-Verlängerung. Wird aber in Australien nicht anerkannt, weil die lediglich Untersuchungsergebnisse von nicht länger als einem Jahr akzeptieren. Also morgen Mittag mit dem Taxi nach Nadi, zahlen und fröhlich sein 🙂 . In dem Zuge können wir auch gleich noch den Markt heimsuchen und uns mit Obst und Gemüse für die nächsten 2 Wochen eindecken.

Was uns am meisten hier in der Marina stört, ist der Staub und die Kakerlaken, die man sich unweigerlich einhandelt. Das Deck sieht eine Stunde, nachdem wir es abgespritzt haben, wieder aus wie Sau. Wir haben schon unsere Kaki-Fallen platziert und hoffen, dass wir uns keine Eier für später einhandeln. Wir können nicht verstehen, dass viele Segler hier wochenlang ausharren und das auch noch toll finden. Liegt vermutlich an der Keipe, die jeden Abend rappelvoll ist. Wir sind jedenfalls froh und happy, wenn wir uns Samstag Vormittag so schnell wie möglich verpieseln können. Es geht nix über einen schönen, ruhigen Ankerplatz!!! Wenn da mal unser Nachbar, falls überhaupt einer in der Nähe ist, einen Pups lässt, fallen wir nicht gleich aus der Koje. Diese Enge in der Marina ist einfach so gar nichts für unseren Geschmack. Der Nächste Nachbar ist gerade mal eine Fenderbreite – ca. 20 cm – entfernt. Nix mit Privatsphäre.

Abendimpression

Das war vorhin noch sauber

Veröffentlicht unter Fiji | 1 Kommentar