Meerbaer-Crew auf Safari

Wenn man schon mal in Südafrika ist, muss man sowas auch gemacht haben. Auch wir, wo wir eigentlich nicht so die Touristentour-Fans sind.

Ein ganz besonderer Dank geht auf diesem Wege noch an unsere Freundin Heidi W., die uns mit ihrem großzügigen Beitrag in unsere Kaffeekasse bei dem Abenteuer unterstützt hat!!!

Am Montag haben wir uns für drei Tage ein Auto gemietet, einen kleinen Toyota, gut zu fahren und sparsam im Verbrauch.

Dienstag früh um 8.30 Uhr ging es los. Erst einmal ca. 80 km bis nach St. Lucia zum Syabonga Jetty. Hier ging um 10.30 Uhr die Flussfahrt zu den Hippos (Flusspferden) los. Der Kahn war mit nur 10 Gästen noch nicht einmal halb voll. Da stand auch niemand irgend jemandem beim Fotoshooting im Weg. Zuerst ging es ganz unspektakulär den Fluss entlang. Nach einem Abzweig kamen wir zu einem verfallenen Industriegebäude. Davor sausten im Schilf jede Menge kanarienvogelgelbe Webervögel bei der Arbeit hin und her. Was diese kleinen Vögel an kunstvoller Arbeit leisten, ist kaum zu glauben.

Der Anfang ist gemacht

Das Nest ist fast fertig

Eine letzte Inspektion, bevor die auserwählte Dame das neue Heim begutachten kann

Danach ging es weiter den Fluss entlang und nicht viel später kamen die ersten Hippos in Sicht. Sie standen oder lagen im seichten Wasser, um sich vor den lästigen Pferdebremsen zu schützen. Ab und zu kam ein Kopf hoch, um zu sehen, wer sich da nähert. Die Boote sind ihnen gut bekannt und sie lassen sich dadurch überhaupt nicht stören. Nachts sollen sie regelmäßig auf der Suche nach Futter durch die Straßen von St. Lucia laufen.

Kaum zu sehen, aber allzeit wachsam

Ein Familienverband mit ca. 10 Tieren aller Altersklassen

Auf Schmusekurs

Auf dem Rückweg konnten wir noch ein paar kleine Nilkrokodile und einige wunderschöne Vögel beobachten.

Ein Nilkrokodil lauert auf Beute

Kingfisher

Schlammspringer

Nach ca. zwei Stunden war die Tour vorbei und das nächste Abenteuer wartete. Noch einmal ca. 100 km waren zu fahren bis zum Eingang zum Hluhluwe-iMfolozi-Park, dem zweitgrößten Park nach dem Krüger Nationalpark und dem Ältesten in Südafrika.

Die Anfahrt von 15 km zum vorab für die Übernachtung gebuchten Resort war schon beeindruckend. Das Resort liegt auf 500 m über NN. Schon nach ein paar hundert Metern kamen wir an den ersten Rhinozerossen vorbei, die sich im Schlamm suhlten.

Rhino am Schlammloch

Impalas und Zebras waren alle Nase lang zu sehen. Im Resort laufen diese Tiere einfach so herum.

Zebras vor den Unterkünften

Die Impalas sind auch unterwegs

Oben auf dem Berg angekommen, haben wir eingecheckt und uns dann sofort wieder auf Entdeckungstour gemacht. Zuerst noch auf dem asphaltierten Weg, aber das war uns zu langweilig. Also runter von der Straße und raus auf die Buckelpiste. Der kleine Toyota schlug sich ganz prächtig, obwohl wie mit einem Geländewagen sicherlich komfortabler unterwegs gewesen wären. Wir haben es trotzdem genossen und wurden auch bald mit ein paar Tiersichtunge belohnt. Impalas, Zebras und als Highlight zum Schluss noch eine Giraffe direkt neben dem Weg.

Giraffe direkt am Wegesrand

Nach dem Abendessen im Resort-Restaurant fielen wir dann total erschöpft von der Fahrt und den vielen Eindrücken schon ziemlich früh ins Bett. Für den nächsten Tag hatten wir eine Jeep-Tour gebucht und dafür wollten wir fit sein.

Die Nacht war total ruhig und entspannt. Eigentlich hatten wir zumindest bei Sonnenaufgang mit ziemlichen Spektakel von den Vögeln gerechnet. Aber es war total ruhig. Lediglich das Geplapper der zur Arbeit gehenden Leute war so eben zu hören.

Nach dem Frühstück auschecken und dann ab in den Safari-Jeep. Die Tour sollte ca. drei Stunden dauern, es wurden letztendlich fast vier daraus. Der Fahrer hatte ein Auge auf dem Weg und eins links oder rechts im Gebüsch. Er wusste die Tiere zu entdecken und stoppte sofort.

Wasserbüffel, Elefanten, Rhinos, Impalas, Zebras, Giraffen und als Highlight ein Leopard. Nur die Löwen ließen sich nicht sehen. Das wäre noch die Krönung gewesen.

Elefant als Straßensperre. Vier Autos warteten in respektvollem Abstand, dass der Herr sich wieder in die Büsche schlägt

Wasserbüffel

Warzenschwein-Babys

Mutter mit Kindern

Nya

Nyala-Bock

Junge Impala-Böcke

Cheetah – Leopard. Ein seltener Anblick

Alles in allem haben wir es nicht bereut, diese Tour gemacht zu haben. Es war ein einmaliges Erlebnis, das wir nicht missen möchten.

Die ca. 100 km für die Rückfahrt waren zu Beginn noch einmal recht anstrengend. Die Straßenverhältnisse außerhalb der größeren Städte sind so mit Schlaglöchern übersät, dass man mit voller Aufmerksamkeit fahren muss. Manche Löcher sind so tief, dass man gerade bei einem Kleinwagen einen Achsenbruch riskieren würde, käme man da mit full speed rein.

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Angekommen in Richards Bay

Wir haben es  geschafft! Nach 3 Tagen und 21 Stunden haben wir morgens um 7 Uhr Meerbaer am Zollsteg festgemacht.

Seit unserem Start in Langkawi/Malaysia haben wir in 5 Monaten mehr als 6.300 sm  im Kielwasser. Von Malaysia über West-Sumatra/Indonesien, Rodriguez, Mauritius, Madagaskar und Mozambique bis Südafrika. Wir sind ganz stolz auf uns 😉

Die erwartete Schaukelei vor dem Wind hielt sich in Grenzen. Der Wind war gar nicht so stark, dafür hat uns der Aghulas-Strom so richtig vorwärts geschoben. Teilweise mit 8-9 kn segelten wir Richtung Richards Bay. Gemäß Anweisung von Des haben wir uns dicht unter der Küste gehalten. Er meinte, es sei schon einigen Yachten passiert, dass sie zu weit draußen waren und dann von der Strömung an der Hafeneinfahrt vorbei gespült wurden. Und einen Weg zurück gibt es kaum. Das wollten wir natürlich vermeiden und es hat auch super geklappt.

Alles nach Vorschrift: Gastlandflagge und Q-Flagge gesetzt

Bereits um 8 Uhr wurden wir ganz herzlich von Elmarie von der OSASA persönlich begrüßt und mit den Einreisepraktiken vertraut gemacht.

Die Immigration- und Quarantäne-Dame war schon um 9 Uhr an Bord, es ging ratzfatz und wir hatten unsere Visa-Stempel im Pass.

Der Zoll meldete sich nicht viel später. Die Beamten machten es sich einfach und beorderten direkt mehrere Bootskapitäne ins Restaurant für den Papierkram. Also alles ganz easy und entspannt.

Jetzt waren wir frei, wir konnten die gelbe  Flagge wieder runter nehmen und uns dem „Tagesgeschäft“ widmen, will heißen: auf in die Shopping-Mall. Wir brauchten Bargeld aus dem Automaten, SIM-Karten für die Telefone und vor allen Dingen ein paar Lebensmittel. Im Supermarkt wurden wir direkt am Eingang mit einem riesigen Obst- und Gemüseangebot empfangen. Was für ein Luxus! Wir haben natürlich viel zu viel eingekauft. Dagegen werden wir in den kommenden Tagen mit Freude anessen 😉 Und dann die Fleischabteilung! Es gibt wieder „richtiges“ Rind- und Schweinefleisch!! Um die Geflügeltheke haben wir einen großen Bogen gemacht. In den letzten Monaten war Huhn in allen Variationen unser einziges Fleisch. Davon haben wir erst einmal  genug.

Wir liegen immer noch am Zoll-Pier.  Die Marina ist rappelvoll  und auch der Ankerplatz ist gut bestückt. Blöderweise sind wir genau mit einem großen Teil der Flotte der World-ARC hier angekommen. Vorteil hier am Zollsteg: es kostet nichts. Mal sehen, wie lange es dauert, bis ein Platz für uns in der Marina oder an einer Mooring frei wird.

Das Frühprogramm startet

Heute früh um 5 Uhr gab es ein Gepolter an Deck. Die berüchtigte Affenbande ging auf Erkundungstour, ob nicht irgend etwas Essbares an Deck zu  finden ist. Glücklicherweise waren wir gewarnt und hatten alles Essbare rein geholt und die Luken nur so weit offen gelassen, dass auch die kleinen Affen keine Chance zum Reinklettern hatten.

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Von Linga Linga nach Richards Bay – Tag 3

GPS und Autopilot funktionieren wieder! Der Fehler war, wie so oft, eigene Dusseligkeit. Beim Umprogrammieren des GPS müssen wir vermutlich aus Versehen eine Funktion aktiviert haben ohne es zu merken. Die Sonne schien genau auf das Display und wir konnten die Anzeige nicht so richig ablesen. Heute früh dann neuer Versuch, Fehler gefunden. Alles wieder paletti!

Und so ging es dann wieder ganz entspannt weiter. Segeln hat wieder richtig Freude gemacht. Der Wind meinte es gut mit uns und die Strömung erst recht. Teilweise mit bis zu 9 kn sauste Meerbaer dahin. Leider hat sich jemand in unserer Logge eingenistet und so können wir blöderweise nicht sehen, wie stark der Strom schiebt. Es muss aber ganz ordentlich sein.

Seit einer Stunde laufen wir genau vor dem Wind. Wegen der Schaukelei nicht gerade unsere Lieblingsdisziplin, aber für ein paar Stunden ok.

Wir haben noch ca. 65 sm vor uns, bis wir Richards Bay erreicht haben. Morgen im Laufe des Vormittags sollte es soweit sein. Wir freuen uns schon riesig.

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Von Linga Linga nach Richards Bay – Tag 2

Heute hatte Murphy seinen großen Tag – wir dagegen überhaupt nicht.

Der Tag fing ganz normal an. Wir hatten zuerst genug Wind zum Segeln, Der Kurs stimmte und die Geschwindigkeit ebenfalls. Später dann mussten wir den Motor zu Hilfe nehmen. Der Wind ließ nach und wir sind unter Zeitdruck. Wir haben Zeit bis Dienstag Abend. Ab der Nacht auf Mittwoch ist ab Richards Bay nach Norden hin Südwind angesagt und den sollte man tunlichst  nicht erwischen. Also, alles was unter 5 kn ist, muss mit Maschinenerkraft ergänzt werden. So weit, so gut. Im Laufe des Tages fing der Autopilot an zu spinnen. Der steuerte 20-30 Grad links und rechts vom Sollkurs hin und her. Wir haben dann versucht, die Ruderdämpfung über das GPS besser einzustellen. Das Ergebnis: Das GPS-Display ist seitdem eingefroren. Es zeigt immer das Gleiche an. Zum Glück funktioniert die Datenübertragung zum Computer und zur Funke. Aber das Problem ist, dass wir nun bei Motorfahrt auf Handsteuerung angewiesen sind, weil ja der Autopilot wohl auch durch das GPS beeinträchtigt ist.

Gegen Nachmittag kam dann zum Glück wieder etwas mehr Wind auf und wir konnten ohne Motorunterstützung die 5 kn  halten. Die Aries leistet seitdem ihren Dienst gut wie immer.

Ach so: da war ja noch was. Gegen Mittag (noch vor dem Theater mit dem Autopiloten) hatte Rainer auf einmal  keine Ruderwirkung mehr. Das Ruder ließ sich locker drehen, ohne dass der Kurs sich änderte. Glücklicherweise geht der Autopilot direkt auf den Ruderquadranten und so konnte der erst einmal die Steuerung übernehmen. Dann ging die Suche los: Ist ein Steuerseil eventuell gerissen? Nein, alles fest. Auch am Runderquadranten war alles in Ordnung. Es kann also nur ein Fehler im Bereich des Ruders sein. Auf der Rückseite vom Besanmast ist unten eine Klappe, über die man von innen an die Ruderverankerung gelangen kann. Also auf dem Bauch liegend die Klappe abschrauben und mit der Taschenlampe ins Dunkel leuchten. Und da hatten wir den Übeltäter. Das Kettenritzel drehte frei. Es wurde durch drei Schrauben gehalten, von denen zwei abgegammelt waren und die Dritte hing lose in den letzten Windungen. Wer weiß, wie lange diese eine Schraube die ganze Mimik schon festgehalten hat. Nach 16 Jahren und 60.000 Seemeilen Dauerbelastung darf man sich nicht wundern. Die beiden abgerissenen Schrauben konnten wir auf See leider nicht ersetzen. Die Reste müssen erst ausgebohrt und dann ein neues Gewinde  geschnitten werden. Das geht bei dem Gewackel nicht wirklich. Die eine Schraube haben wir durch eine neue ersetzt und hoffen nun, dass die bis Richards Bay durchhält.

Ach ja, vor ein paar Tagen ist uns schon die Steuerbord-Schot von der Fock ca. 2 m hinter dem Schothorn gerissen. In der Position konnten wir sie zum Glück zusammenknoten,  ohne dass das dicht nehmen und fieren beeinträchtigt sind.

Gerissen und wieder zusammen geknotet: Die Fockschot

Der Einkaufszettel für Richards Bay wird immer länger. Ob das Geld noch ausreicht für eine kleine Safari, steht in den Sternen. Falls sich jemand an dem  einen oder anderen Meter Schot beteiligen möchte: die Kaffeekasse darf gerne etwas gefüllt werden 😉

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Von Linga Linga nach Richardsbay – Tag 1

Der Start verlief planmäßig. Heute früh um 10 Uhr wurde Mr. Perkins aufgeweckt. Anker hoch, Großsegel gesetzt und erst einmal  mit Motorkraft raus aus der Lagune. Diesmal hatten wir den richtigen Zeitpunkt gewählt und sind von dem restlichen ablaufenden Wasser nach Norden aus der Lagune gespült worden. Bis zu3 kn Schiebestrom.

Sobald wir nach 8 sm aus dem Flachwasserbereich raus waren, wurde der Kurs auf Ost geändert. Der Wind kam leider, aber wie erwartet, für  uns ungünstig. Er blies aus Südost und wir wollten nach Süden. Also erst einmal fast gegen den Wind ein paar Seelḿeilen raus, bis der Winkel stimmte. Die Küste von Mozambique verläuft hier ziemlich genau nach Süden, da ist es leider nicht möglich zu kreuzen. Aber gleich sind wir an der „Ecke“ und dann frei.

Der Winddreher auf Ost soll wohl in der Nacht, spätestens morgen früh kommen. Dann kann Meerbaer wieder rennen.

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3 Tage Linga Linga

Von Linga Linga waren wir echt überrascht. Man ankert zwar tief und voll in der Strömung, aber das läßt sich gut aushalten. Wenn die Tide kippt oder der Wind um 180 Grad dreht, liegt Meerbaer auch mal quer und es platscht ganz ordentlich am Heck, aber das ist nur für eine kurze Zeit, dann ist wieder Ruhe.

Gestern war einkaufen angesagt. Weil der Pickup vom Castelo do Mar-Resort nur über drei Sitze verfügt und einer natürlich dem Fahrer überlassen werden muss, konnten lediglich zwei Personen mitfahren. Zusammen mit Kate von der amerikanischen Yacht Second Sun machte ich mich auf den Weg. Verabredet waren wir mit dem Fahrer um 11.30 Uhr. Los ging es dann tatsächlich erst zwei Stunden später. Die Fahrt war echt abenteuerlich. Für die ca. 7 km brauchten wir fast eine ganze Stunde. Von Straße konnte keine Rede sein. Lediglich eine ausgefahrene Sandpiste lag vor uns. Der Pickup rüttelte und schüttelte sich, vom Armaturenbrett war schon lange nicht mehr viel übrig. Alles, was irgendwie angeschraubt oder angeklemmt war,  hatte sich schon vor langer Zeit verabschiedet. Der Fahrer war ganz locker. Weil er kein Englisch konnte und wir des Portugiesischen auch nicht mächtig sind, beschäftigte er sich halt mit seinem Smartaphone. Eine Hand locker am Lenkrad, die andere mit dem Smartaphome am Ohr, holperten wir dahin.

Hier ein paar Bilder:

Das Abenteuer beginnt

Der „gute“ Teil der Wegstrecke

Bergauf schlingerte der Pickup wie auf einer Rüttelbank

Endlich auf der Hauptstraße

Zwischendurch begegneten uns immer wieder Leute, die um Mitfahrgelegenheit fragten. Da wir ja die Fahrt bezahlen mussten, fragte der Fahrer uns zuvor, ob er die Leute mitnehmen dürfe. Klar, kein Problem. Also alle hinten drauf auf die Ladefläche. Die wurde immer voller. Zuletzt standen zwei Frauen am Wegesrand mit je zwei großen Plastikschüsseln auf dem Kopf. Die Schüsseln waren voll bis oben hin mit kleinen Fischen und wurden ebenfalls auf die Ladefläche geschoben. Alle machten mit ihren Füßen Platz und es wurde geschnattert und gelacht. Erstaunlicherweise blieben die Fische trotz des Gerappels alle brav in den Schüsseln.

In der Stadt Morrumbene angekommen, ging es erst einmal zum Geldautomaten. In den wenigsten Geschäften werden Kreditkarten angenommen, auf dem Markt schon mal gar nicht. Der Supermarkt war etwa so groß wie zwei Doppelgaragen, dafür aber dreimal so hoch. Das Angebot war wie erwartet bescheiden, aber das Nötigste war vorhanden. Der Markt erstreckte sich entlang der Hauptstraße. Das Angebot war überschaubar, aber die Qualität prima. Kartoffeln, Süßkartoffeln, Gurke, Kohl, Möhren, Tomaten,  Paprika, Frühlingszwiebeln, Äpfel, Birnen, Orangen, Papaya wechselten den Besitzer. Kate hatte noch von ihrem Mann den Auftrag bekommen, Motoröl zu kaufen. Bei der Gelegenheit konnten ich auch noch 5 l Motoröl und 1 l Getriebeöl auftreiben. Das Getriebeöl war echt Zufall, Seit Jahren schon fahren wir mit dem „falschen“ Öl im Getriebe durch die Gegend, weil es seit Chile nicht möglich war, die richtige Sorte zu finden. Und hier, am Ende der Welt, steht so eine Flasche im Regal! Die war dann sofort mein!

Die Rückfahrt gestaltete sich ähnlich wie der Hinweg. Holper, holper, rüttel, rüttel, ab und zu  Leute aufsammeln und wieder absteigen lassen.

Kurz vor dem Resort dann war auf einmal Schluß. Da, wo vorher die „Straße“ war, stand nun Wasser. Es war King-Tide, das höchste Hochwasser des Jahres, und da schwappte es auch hier hoch. Da hieß es dann aussteigen, Einkäufe buckeln und zu Fuß weiter. Wenn ich das voher gewußt hätte, hätte ich weniger eingekauft 😉

Da, wo vorher noch „Straße“ war, steht nun Wasser

Ca. 300 m stampften wir mit dem ganzen Gelumpe durch weichen, feinen Sand. Die Arme wurde immer länger und die Beine immer wackeliger. Ich glaube, ich bin für so was doch etwas zu alt ;-(  Auf der anderen Seite des „Tümpels“ rief unser Fahrer dann seinen Kollegen an, der uns dann zum Glück einsammelte und wir konnten den Rest der Strecke doch noch halbwegs bequem zurücklegen. Das ganze Zeug musste im Dinghi gestaut werden und dann ab nach Hause zum Meerbaer. Der Käptn wartete schon.

Heute gab es dann mal wieder das allseits beliebte Spiel „wir reparieren unsere Toilette“. Da lief schon seit ein paar Tagen so gut wie nichts mehr. Die Pumpe tat sich immer schwerer, den Inhalt der Schüssel, sei es fest oder flüssig, in den Tank zu befördern. Also ran an den geliebten Schweinkram. Nach 3 Stunden hieß es dann endlich „Feuer frei, es darf wieder gek… werden“.

Zur Belohnung gab es das Mittagessen im Resort. Zusammen mit den Besatzungen von insgesamt 5 Booten, die mittlerweile hier eingetroffen waren, war es super lustig und informativ.

Pool und Terasse vom Castelo do Mar

Der Strand. Alles super gepflegt und sauber.

Morgen geht es dann für fast alle weiter – auch für uns. Noch ca. 350 sm liegen vor uns bis Richards Bay. Dort wollen wir am Dienstag eintrudeln. Vom Wetter und Wind her sieht es bisher super aus.

Wir werden berichten.

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Nach Richards Bay – Tag 9

Der stärkere Wind blieb uns erhalten. Weiter hoch am Wind mit viel Schräglage. Zum Glück drehte er dann doch noch etwas östlicher und wir mussten nicht mehr so Höhe kneifen. Sofort nahm die Geschwindigkeit zu und wir waren mit 5-6 kn unterwegs. Unser Wunsch war eigentlich, bis in die Bucht von  Maputo zu kommen, aber die Vorhersage für die Strecke versprach ein zu knappes Zeitfenster. Wir hätten auf den letzten Meilen den Wind genau auf die Nase bekommen, und das nicht zu knapp. Also: Auf nach Linga Linga. Wie so oft, waren wir zur falschen Zeit am falschen Ort. Bevor wir die Ansteuerungstonne erreicht hatten, war es dunkel und der Mond war auch nicht besonders hilfreich. Dazu kam noch, dass wir genau zur Mittzeit des auslaufenden Wasser an der Barre ankamen und der Wind voll erst von hinten und später voll von der Seite kam. Meerbaer wurde von einer Seite zur anderen gerissen. Handsteuerung war angesagt und auch die war nicht ohne! In der engen Fahrrinne durfte man sich keine Unachtsamkeit erlauben. Nach gut zwei Stunden war es überstanden. Es war mittlerweile 21.30 Uhr und wir hatten noch nicht zu Abend gegessen. Deshalb heute ausnahmsweise Dosenfutter. Wir hatten noch eine Dose Linsensuppe mit Würstchen in der Bilge. Die wurde geschlachtet.

Linga Linga Anchorage

Nun sind wir ungeplant in Mozambique gelandet.

Die Nacht war wunderbar ruhig, nur der Vollmond war etwas nervig – speziell für die Bordfrau, die gerne dann mal Schlafstörungen hat.  Egal, wir sind gut motiviert und hoffen, dass es zum Wochenende endlich weitergehen kann, Diesmal direkt bis Richards Bay

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