Letzter Tag auf Mauritius

Die Würfel sind gefallen. Morgen Vormittag geht es zum Ausklarieren und dann ab Richtung Madagaskar.

Nachdem wir heute früh noch einmal Kontakt mit Des, unserem Wetterguru für den Indic hatten, war klar, morgen geht es los. Dann sollte es so passen, dass wir bei „relativ“ ruhigen Windbedigungen den Norden der Insel umrunden können. Unterwegs sollte es ähnlich werden wir auf dem Weg von Rodriguez nach Mauritius.

Gestern hatten wir schon soweit alles gebunkert, was nicht ganz frisch eingekauft werden sollte und heute dann ab auf den Markt, rein in den Trubel.

Der Hackenporsche war voll bis oben hin. Das sollte eigentlich ausreichen, bis wir wieder in menschliche Gefilde kommen werden.

Hoffentlich hält das Obstnetz

…und nochmal eins mit Gemüse

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Mauritius

Nun sind wir schon 5 Tage hier und haben den Luxus von Baguette, Fromage und Salami genossen,  Wein ist leider ähnlich wie in Neukaledonien ziemlich teuer, deshalb haben wir und da doch etwas zurück gehalten 🙁

Ansonsten tobt hier der Touristen-Bär. Menschenmengen, Shops, Restaurants, Straßenstände mit Futter und Schnippes, alles, was das Touristenherz begehrt. Die Geräuschkulisse ist für unsere Ohren betäubend, nachdem wir ein paar Tage die Stille des Ozeans genießen konnten.

Gestern haben wir dann einen Ausflug zum Botanischen Garten gemacht. Mit dem Bus eine Abenteuerfahrt. Erstmal durchfragen, bis man den richtigen Bus gefunden hat. Für kleines Geld ging es dann für eine Stunde Richtung Norden. Sobald der Bus aus dem Stadttrubel raus war, zeigte der Fahrer, was er drauf hatte. Hupe und Gaspedal waren die Hauptaggregate, ab und zu auch mal die Bremse. An den Haltestellen musste man flott sein, schon fast während der Fahrt auf- oder abspringen.

Jeder Busfahrer dekoriert sein Gefährt nach seinen Wünschen

Leider hat Google Maps die Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel nicht so wirklich auf dem Schirm. Dementsprechen sind wir dann auch tatsächlich am Eingang vom Botanischen Garten vorbeigerauscht. Nächste Haltestelle raus und zu Fuß zurück. (Der Käptn hatte da schon die Faxen dicke).

Hübsche Mosaik-Kugel

Eine der wenigen, schon blühenden Seerosen

Der Botanische Garten – der älteste auf der südlichen Hemisphäre – ist recht unspektakulär. Man kann aber dort wirklich schön und meist im Schatten der riesigen Bäume spazieren gehen. Nach zwei Stunden „Wanderung“ meldeten unsere Mägen „Hunger“. Also den Ausgang gesucht und draußen an der Straße, nicht weit weg von der Bushaltestelle, einen Imbiß geentert. War nicht schlecht und vom Preis her aus akzeptabel.

Der nächste Bus war unserer. Jetzt ging es genauso flott, aber wegen des geringeren Verkehrs wesentlich schneller zurück nach Port Louis. Einmal umsteigen – und dann wieder an „unserer“ Haltestelle vorbei gerauscht 😉

Diesmal war es dann doch etwas weiter bis zum nächsten Halt und wir mussten für den Rückweg den Gegenbus nehmen. Endlich hatten wir die richtige Haltestelle erwischt und durften wieder nach Hause.

 

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Überfahrt nach Mauritius

Das Ausklarieren gestaltete sich doch ziemlich nervig. Es  hieß zwar, ausklariert wird bis Samstag Mittag um 12 Uhr, aber scheinbar war die Arbeitslust der Herrschaften von Immigration und Zoll eher mäßig. Es dauerte fast zwei Stunden, bis sie sich endlich blicken ließen. Eigentlich wollten wir am Sonntag morgens früh starten, aber Pustekuchen: Nach der Abfertigung gestand man uns lediglich die Zeit bis um 18 Uhr zu. Spätestens dann mussten wir raus. Blöd, wir wollten gerne morgens starten und nicht gleich in die Dunkelheit rein. Was blieb uns anderes übrig. Also um 17.30 Uhr Anker hoch und weg. Leider war der Wind auch so gut wie weg. Was ein blöder Start! Es dauerte bis ca. um Mitternacht, bis der Wind dann endlich kam.

Meerbaer hat die 350 sm in ziemlich flottem Tempo hinter sich gebracht. Bei fast ständigen 20 kn Wind sausten wir mit fast 7 kn im Durchschnitt durch zwei Tage und 3 Nächte.

Port Louis auf Mauritius ist von 18 Uhr abends bis 6 Uhr morgens geschlossen. Wir nutzten die Zeit, um noch einmal zwei Stunden den Wassermacher laufen zu lassen. Um 8 Uhr baten wir dann Port Control um Genehmigung zum Einlaufen und Einklarieren.  Wir wurden gebeten, beim Zoll anzulegen für die Formalitäten. Nett gesagt, nur leider ist beim Zoll nicht wirklich eine gute Möglichkeit zum Anlegen. Eine dicke, hohe Mauer, oben auf ein Geländer. Dort sollten wir festmachen. Aber erst einmal hoch kommen. Wir hatten gerade Niedrigwasser und der Platz zwischen Kante und Gitter war mal eben 10 cm. Zudem war es äußerst unruhig im Hafenbecken und Meerbaer hoppste an der Mauer auf und ab. Wir waren begeistert. Nachdem wir Meerbaer dann endlich vernünftig angebunden hatten, hieß es warten auf Health. Komisch, wir dachten, Rodriguez und Mauritius sind ein Land, trotzdem der ganze Zirkus mit Health, Immigration und Zoll. Der ganze Papierkram entspricht dem gleichen wie bei der Berufsschifffahrt. Zettel ohne Ende, wo niemand weiß, was das soll. Nix ausfüllen bis auf die erste Seite, nur unterschreiben. Nach geschlagenen zwei Stunden waren wir dann endlich fertig und durften ablegen. Da man sich hier bei jeder Aus-  und Einfahrt im Hafen bei den Behörden an- und abmelden muss, haben wir uns entschlossen, dem ganzen Theater zu entgehen und die paar Tage, die wir hier sind, in der „Marina!“ zu bleiben. Marina ist nett gesagt. Zwei dicke Hafenmauern, das innere Becken belegt. Wir machten außen fest und bekamen den Schwell vom Hafenverkehr mit voller Breitseite mit. Glücklickerweise fuhren alle recht moderat und das Geschaukel hielt sich in Grenzen. Nachts ist ja eh Ruhe.

Unser dicker, alter Fender hat das Auf und Ab an der ziemlich ramponierten Mauer leider nicht überlebt.

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Ein paar Tage auf Rodriguez

Nachdem die Reparatur der Lichtmaschine erfolgreich abgeschlossen war und auch die unterwegs zerbröselten Rutscher am Großsegel in mühevoller Fummelarbeit wieder angenäht waren, konnten wir uns endlich mal ein wenig auf der Insel umsehen. Den Ort Port Mathurin hatten wir schon so ziemlich zu Fuß abgelatscht, nun wollten wir uns wenigstens etwas weiter außerhalb umsehen. Die Wahl fiel auf die Riesenschildkröten.

Eigentlich hatten wir vor, uns ein Moped zu mieten, um die Tour eigenständig zu machen. Zum Glück fiel die Wahl dann doch auf ein Taxi. Die Strecke ist sehr kurvenreich und es geht ständig bergauf und bergab. Für wenig geübte Mopedfahrer doch ziemlich anstrengend. Da wären wir schon bei der Ankunft ko gewesen 🙂

Gekrault werden mag wohl jeder gerne

Nachdem wir durch etliche Populationen unterschiedlicher Größe vonSchildkröten gelaufen waren, gelangten wir zu der dort berühmten „großen Höhle“. Eine Tropfsteinhöhle mit interessanten Formationen.

Stalaktiten (wachsen von oben nach unten)

Stalaktiten

Nach zwei Stunden war die Führung zu Ende und wir gönnten uns ein kleines Mittagessen im zum Park gehörigen Restaurant.

Wand-Deko im Restaurant

Zurück an Bord wurde es dann auch schon wieder Zeit mit den Vorbereitungen für die Weiterfahrt. Nächstes Ziel: Mauritius, ca. 350 sm weiter nach Westen.

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Kampf mit den Elementen…

Vor ziemlich genau zwei Tagen gab unsere Lichtmaschine keinen Mucks mehr von sich. Wurde sehr warm und zog sogar 2,5 Ampere, wenn die Zuendung aus war. In Verbindung mit dem Powerregler gestaltete sich die Fehlersuche ziemlich kompliziert. Internetrecherche, Fachgespraeche usw ergaben kein schluessiges Fehlerbild. Ist es die Lichtmaschine, ist es der Regler? Oder sogar der Powerregler der bekannten englischen Firma? Anyway, Loesungen mussten her. Garnicht so einfach vor Anker und auf einer Insel mit sehr limitierten Moeglichkeiten. Zum Glueck hatte der oertliche Autozubehoerladen wenigstens Gluehlampen, passend zu unserer Fassung der Erregerlampe. Einen Regler oder gar eine 24 Volt Lichtmaschine gibt es auf der gesamten Insel leider nicht.

Die defekte Lichtmaschine

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Glueck hatten wir noch die erste Lichtmaschine –  eine originale Bosch – an Bord. In Neuseeland vor X Jahren mal zum Umbauen auf zweipolig abgegeben. Mir war ziemlich suspekt, was ich damals zurueck bekam. Das ist aber ne andere Storry. Also, ran an die Geraete. Bordnetz komplett abklemmen. Die nicht mehr arbeitende Lichtmaschine ausbauen. Die neue – alte – einbauen. Die Halterung erwies sich als sehr tricky und kostete Schweiss, Blut und Traenen. Aber kurz bevor es ganz dunkel wurde und die Stirnlampenladungen sich dem Ende neigten, war es gluecklich geschafft.Alle Kabel an der richtigen Stelle – Kabelschuhe mussten gegen Kabelringe getauscht werden. Es werde Licht. Klasse, erstmal alles gut. Beim Ladetest mit laufendem Motor heute morgen stellte sich leider eine Fehlfunktion des Powerreglers heraus. Also abklemmen das Ding und nur mit dem internen Lichmaschinen Regler direkt aus die Batterie. Und siehe da, es klappt. Lichtmaschine funktioniert wie sie soll und bleibt bei voller Batterie exakt auf 28,8 Volt stehen.

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Angekommen ist Rodriguez

In der Nacht um 3 Uhr fiel der Anker in der Bucht vor Port Mathurin auf Rodriguez. Ein Ankommensdrink, dann ab in die Koje. Wir waren beide ziemlich k.o.

Insgesamt 6 Schiffe liegen an der Kaimauer

Irgendwie waren wir immer noch im 4-Stunden-Rhythmus, Um 8 Uhr waren wir schon wieder wach. Da hatten wir auch genügend Zeit zum Schiff aufklarieren.

Blick auf den Ankerplatz – da geht es Samstag früh hin

Gegen 10 Uhr wurden wir über die Funke angesprochen, wir könnten jetzt zum Einklarieren in den Hafen und an der Kaimauer anlegen. Die Offiziellen würden da auf uns warten. Ok, Anker hoch und rein. Die Jungens standen schon an der Kaimauer. Nur mit dem Leinen annehmen hatten sie es nicht so. Wäre nicht ein anderer Segler zum Helfen gekommen, wäre es schwierig geworden, mit den Leinen an Land zu gelangen. Einklarieren ging kurz und schmerzlos. Morgen müssen wir nur noch ein paar Euro für die Gesundheitsinspektion berappen, dann sind wir fertig.

Eigentlich wollten wir noch ein paar frische Sachen einkaufen, wir sind nämlich ziemlich leer gefuttert, was Obst und Gemüse angeht. Außerdem hatten wir uns schon gefreut auf leckeren Käse, Wurst und Baguette. Zu unserem Leidwesen ist heute irgend ein Feiertag und alles geschlossen. Dann eben morgen.

Samstag früh müssen wir die Pier verlassen und auf den Ankerplatz wechseln. Das Versorgungsschiff kommt und dann muss die Kaimauer frei sein.

FAZIT der Überfahrt:

Wir waren 21 Tage und 17,5 Stunden unterwegs. Zurückgelegte Meilen: 2.551. Schlechtestes Etmal: 61 sm, bestes Etmal: 160 sm, Durchschnittsgeschwindigkeit: 4,89 kn.

Die Überfahrt war anspruchsvoll, wie erwartet. Meerbaer und Crew haben es bestens gemeistert. Starlink Mini hat gut funktioniert. Die Verbindung war relativ fix hergestellt und der Datenaustausch rasend schnell.

Jetzt bleiben wir erst einmal ein paar Tage hier, bis es dann weiter geht nach Mauritius.

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Sumatra nach Rodriguez – Tag 21

Die Nacht wie gehabt. Ab und zu erwischte uns ein Squall, aber alle halb so wild und gut zu beherrschen. Tagsüber drömelten wir mit 4-5 kn unserem Ziel entgegen.

9 sm vom Kurs abgewichen 🙁

Um 17 Uhr zog sich der Himmel komplett zu. Vorsichtshalber haben wir schonmal die Fock etwas weggerollt in Erwartung von dicken Böen. Kam aber nix. Der Wind wurde eher schwächer und drehte nach ONO. Für uns recht ungünstig, unser Sollkurs lag bei 252 Grad.Wir hätten genau vor den Wind gehen müssen, bei dem Seegang sehr ungemütlich. Wir dachten, ok, bei dem Tempo machen ein paar Grad Abweichung vom Kurs nicht viel aus. Kaum gedacht, legte der Wind zu und wir bretterten mit 7 kn nach 200 Grad.

Mehr als eine Stunde dauerte der Spuk, dann war der Wind auf einmal total weg. Und das bei dem strubbeligen Seegang. Meerbaer trieb zum Glück in die richtige Richtung, der Strom war zu unseren Gunsten und schob uns Laut GPS mit 1 kn vorwärts. Kurs durchs Wasser: Null. Fock weggerollt, Großsegel festgezurrt gegen Schlagen, Ruder mittschiffs festgelascht und abgewartet. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam der Wind so ganz langsam wieder und blies erneut aus der gewohnten Richtung Südost. Wir konnten wieder auf Kurs gehen.

Wie haben noch gut 40 sm vor uns und werden wohl in der Nacht ankommen. Der Hafen ist während der Nacht gesperrt und wir müssen im Außenbereich ankern. Ist uns ganz recht, wir wollen noch ein paar Liter Wasser machen, ausschlafen und dann alles vorbereiten zum Anlegen im Hafen und zum Einklarieren. (Vielleicht auch noch etwas  aufräumen und sauber machen. Das  war unterwegs eher  schwierig).

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