Australien – Indonesien

Tag 1 und 2

Mit etwas Verspätung ging am Freitag um 14 Uhr der Anker hoch. Eigentlich wollten wir schon gegen 10 Uhr starten, aber die Tide war noch nicht passend. Unterhalb von Thursday Island strömt es gewaltig und das wollten wir nicht gegen uns haben, sondern uns lieber davon schieben lassen. So konnten wir total entspannt und ohne Stress oder Hektik die neue Etappe angehen.
Es lief prima.Bis Mitternacht hatten wir schon 60 sm hinter uns gebracht. Leider verließ uns dann so gegen 4 Uhr in der Frühe das Windglück. Für die nächsten 60 sm brauchten wir schon 18 Stunden. Ausgebremst. Bis sich der Seegang beruhigt hatte, dauerte es einige Zeit, in der wir ordentlich gebeutelt wurden. Der Autopilot durfte heftig arbeiten, obwohl wir schon vor dem Wind versucht haben zu kreuzen, damit wir nicht platt vor dem Laken fahren mussten. Der Erfolg war mäßig, aber es war auszuhalten. Zumindest konnten wir eine anständige Mahlzeit auf den Tisch bringen – Chili con carne. Das kann man auch bei Geschaukel zusammen rühren.

Tag 3

Kurz nach Mitternacht nahm der Wind langsam wieder etwas zu und wir kamen mit ca. 4 kn voran. Nicht üppig, aber der Mensch freut sich. Im Laufe des Vormittags ging es dann wieder abwärts mit der Windgeschwindigkeit. Wir dümpelten erneut mit 2 kn vor uns hin. Jetzt durfte endlich nach vielen Jahren der alte Gennaker (liebevoll „der alte Zampel“ genannt), wieder ans Tageslicht. Wir hatten schon befürchtet, dass er mittlerweile Lochfraß bekommen hätte, aber nein, er verrichtete seinen Dienst vorschriftsmäßig. Der Speed ging mit seiner Hilfe direkt rauf bis auf sagenhafte 4 kn!

Der „alte Zampel“ kommt zum Einsatz, zusammen mit dem Besan

Zur Nacht haben wir ihn dann vorsichtshalber wieder eingeholt und stattdessen die Genua gesetzt. Mit 3-4 kn ging es durch die sternenklare Nacht. So langsam kamen wir in das Gebiet der indonesischen Fischer. Jede Menge AIS-Signale um uns rum. Fischerboote und ihre mit AIS-Signalen gekennzeichnete Netze. Denen sind wir möglichst aus dem Weg gesegelt. Erstaunlich, wie viele Netze unterwegs sind. Da muss man sich wundern, dass es hier überhaupt noch Fische gibt. Die Fischerboote ankern in der nur 50 m tiefen Arafura-See und setzen ihre Fangutensilien von dort aus und sammeln sie wieder ein. Wir versuchten, uns so lange wie möglich auf der australischen Seite der Arafura-See zu halten, weil die Indonesier wohl hier nicht fischen dürfen.

AIS-Signale, soweit das Auge reicht

Tag 4

Nach einer entspannten Nacht mit Schleichfahrt ging am Vormittag der gute, alte Zampel wieder hoch und wir kamen tatsächlich mit 4-5 kn voran. Wir bewegten uns seit gestern auf dem 10. Breitengrad Richtung Westen. Heute zum späten Nachmittag konnten wir dann endlich auf „Zielfahrt“ gehen. Kurs 285 Grad, noch ca. 380 sm bis Saumlaki. Wir haben den Gennaker auch während der Nacht stehen gelassen. Squalls waren keine zu erwarten und der Wind blies mit ca. 12 kn schräg von achtern.

Eine Seeschwalbe macht eine kurze Rast auf unserem Solarpaneel

Tag 5

Die Nacht war entspannt, wie erwartet. Leider verließ uns der Wind dann doch noch im Laufe des Tages. Nachdem wir ein paar Stunden lang mit nur 2 kn dahin gedümpelt sind, war er dann ganz weg und der Strom auch noch gegen uns. Mr. Perkins musste doch tatsächlich für 2 Stunden für Vortrieb sorgen. Gegen 19 Uhr kam wieder ein Windhauch, Gennaker wieder hoch, Motor aus. Es lief wieder. Auch während dieser Nacht blieb der Gennaker ohne Probleme oben. Mit der Zielfahrt war das aber so eine Sache. Der Wind wechselte geringfügig seine Richtung und wir durften diverse Male schiften. Kreuzen vor dem Wind ist auf alle Fälle angenehmer als platt vor dem Laken von einer Seite auf die andere zu schaukeln. Macht die Strecke zwar etwas länger, aber was soll’s?

Ein kitschig-schöner Sonnenuntergang

Tag 6

Der Wind blieb weiter schwächlich. Mit Glück kamen wir auf 4 kn Speed. Dann am Nachmittag bei einem Kontrollblick rundum: Ganz oben am Gennaker bildete sich ein Riß! Das durfte doch nicht wahr sein! Das Teil brauchen wir dringend bei dem wenigen Wind! Der Riss war ganz oben im Topp, noch nicht allzu groß. Also runter das Ding, Genua statt dessen raus und versuchen zu reparieren. Gar nicht so einfach. Weil der Riss ganz oben war, musste das Segel ganz aus dem Bergeschlauch entfernt werden. Der Schlauch ist etwa 15 m lang und das Segel hat mehr als 100 qm. Die mussten erst mal bewältigt werden. Zuerst alle Utensilien für die Reparatur bereit stellen. Sobald das Segel im Boot verteilt ist, gibt es kaum noch eine Chance, irgend etwas heraus zu kramen. Sobald die Nähmaschine bereit war, musste das Segel aus der Wurst raus. Der Stoff im Schiff wurde immer mehr. Irgendwie haben wir es dann geschafft, die Schadstelle auf der Salonbank zu fixieren. Holzbrett drunter und mit Stecknadeln am Polster befestigen, damit es nicht verrutscht. Von beiden Seiten wurde Reparatur-Tape aufgeklebt und dann beidseitig und noch einmal kreuzweise mit Zickzackstichen vernäht. Nun musste der ganze Wust von Segel wieder in den Bergeschlauch gefriemelt werden. Nach einer halben Stunde war das Werk vollbracht. Genua rein, Gennaker hoch. Es konnte weiter gehen bei weiterhin mäßigen10 kn Wind.

Tag 7

Es ging weiter bei schlappem Wind. Unser schlechtestes Etmal: 83 sm in 24 Stunden. Sonst keine weiteren Vorkommnisse, nichts Berichtenswertes. Einfach nur gammeln, lesen, schlafen, faulenzen.

Tag 8

Von Mitternacht bis 5 Uhr in der Frühe kam schöner Segelwind mit ca. 15 kn. Meerbaer rauschte mit 5-6 kn ruhig durch die Nacht. Wir hatten die Hoffnung, doch noch am gleichen Tag vor dem dunkel werden anzukommen. Die Zufahrt nach Saumlaki soll vorsichtshalber nur bei Tageslicht angelaufen werden, weil dort etliche unbeleuchtete Bambus-Fischfallen schwimmen, die auch auf dem Radar nicht zu sehen sind. Unsere Hoffnung schwand schon um 6 Uhr. Der Wind wollte uns nicht weiter so flott schieben. Weil wir so recht keine Lust hatten, die Nacht so quasi vor dem Loch treibend zu verbringen, haben wir schweren Herzens Mr. Perkins geweckt. Die letzten 30 sm musste er nachhelfen. Am Nachmittag um 15 Uhr Ortszeit fiel der Anker vor dem Örtchen Saumlaki auf 20 m Wassertiefe. Ein Anruf über Kanal 16 bei Saumlaki Port Control blieb unbeantwortet. Dann eben nicht. Die gelbe Flagge Q ist gesetzt und wir sind standby auf Kanal 16. Wer was will, soll sich melden. Morgen Vormittag werden wir in aller Ruhe das Dinghi klar machen und an Land tuckern. Irgendwen werden wir schon finden, der unsere Papiere in Empfang nimmt und die Pässe stempelt.

Fazit

Für insgesamt 702 sm haben wir 7 Tage und 2 Stunden gebraucht. Dieselverbrauch insgesamt 20 Liter.

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Ausklarieren mit Hindernissen

Für heute war Behördengang angesagt. Wir müssen in Australien ausklarieren und uns eine entsprechende Bescheinigung für Indonesien ausstellen lassen, damit die uns da auch rein lassen.

Meerbaer am Anker vor Horn Island – gegenüber Thursday Island

Eine etwas rumpelige Überfahrt, aber flott

Also ging es um 9 Uhr mit der Fähre rüber nach Thursday Island. Zwei Personen, Hin- und Rückfahrt 52 AUS$. Als erstes das Wichtigste erledigen. Das Büro der Border Force ist nur ca. 200 m entfernt vom Fähranleger. Wir wurden direkt freundlich begrüßt und gefragt: „Meerbaer?“ – wir hatten gestern schon telefonisch nach den Öffnungszeiten gefragt. Leider gab es ein Problem, wurde uns dann heute mitgeteilt. Der Computer ist ausgefallen und auf keinen Fall während des Vormittags wieder einsatzbereit. Mit Glück am frühen Nachmittag. Da wollten wir eigentlich schon lange wieder zurück auf dem Meerbaer sein.

Nun ist Thursday Island nicht gerade eine Gegend, die viel Sehenswertes zu bieten hat, jedenfalls nicht zu Fuß und in der Hitze. Also trödelten wir die Hauptstraße rauf und runter und besuchten ein paar vollklimatisierte Läden. Beim Fleischer konnten wir das gewünschte Fleisch bestellen und portionsweise vakuumieren lassen. Toll war, dass wir das Fleisch so lange dort lassen konnten, bis wir wieder zur Fähre wollten. So kamen wir nicht in Gefahr, dass das Fleisch während unserer „Stadtwanderung“ schonmal vorgegart wurde. Im Supermarkt konnten wir noch etwas Obst und Gemüse erstehen, nur nach den Preisen darf man nicht fragen. Ist aber klar, alles muss hierher gekarrt werden, das sind weite Wege, die irgendwie auch bezahlt werden müssen.

Nach einer Lunchpause ging es dann wieder zurück zur Border Force. Computer immer noch down. Ende offen. Aber die netten Beamten kamen dann auf die Idee, man könne ja die Papiere auch von Hand ausfüllen. Das hatten sie bisher noch nicht gemacht und zu Dritt wurde dann diskutiert, wie das denn funktioniert. Hinzu kam noch, dass der Kopierer ebenfalls an das Computersystem angeschlossen war und deshalb auch nicht funktionerte. Einer der Beamten machte sich deshalb auf den Weg zum Postamt, um dort die Papiere zu kopieren. Nach einer halben Stunde war dann alles erledigt und wir wurden mit vielen guten Wünschen für die Weiterreise verabschiedet.

Um 14 Uhr konnten wir endlich auf die Fähre klettern und eine halbe Stunde später waren wir wieder zu Hause.

Jetzt nur noch das Dinghi und den Aussenborder verstauen, noch schnell ein neues Spi-Fall einziehen, klar Schiff machen. Fertig. Morgen früh ab 10 Uhr soll es los gehen.

Bye bye Australien!!!

Indonesien, wir kommen!

In den nächsten Tagen werden wir noch ein Fazit von fast einem Jahr Australien schreiben. Vermutlich klappt das aber erst, wenn wir in Indonesien wieder Internet haben.

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Die letzten ca. 350 sm bis Thursday Island

Nach einer ruhigen Rest-Nacht ging es am folgenden Tag lediglich 20 sm weiter nach Norden. Der Wind war weiter ziemlich ruppig und wir waren doch noch recht müde, da sollten 20 sm ausreichend sein. Flattery Harbour war unser Ziel. Am frühen Nachmittag fiel der Anker und wir hatten einen netten Gammel-Nachmittag, konnten 2 Stunden Wasser machen und ein schönes Abendessen vorbereiten.

Für den kommenden Tag standen ca. 60 sm auf dem Plan und bereits um kurz vor 7 Uhr ging der Anker aus dem Schlamm. Der Passat hatte uns sofort im Griff und nur mit halber Genua konnten wir die 60 sm in 10 Stunden schaffen. Ein Schnitt von 6 kn je Stunde. Nicht schlecht.

Leider erwies sich die Wahl des Ankerplatzes in der Ninian Bay als Flop. Auf der Karte sah es recht geschützt aus und auch Zulu Waterways versprach einen ruhigen Ankerplatz. Leider weit gefehlt. Wir ankerten auf 3 m Wassertiefe mit fast 60 m Kette, weil der Wind und vor allen Dingen die Wellen so am Schiff zerrten, dass auch an eine entspannte Nachtruhe nicht zu denken war. Laut Ankeralarm hatte sich Meerbaer zwar keine 3 m vom Platz gerührt, aber das ruppige Auf und Ab und Hin und Her ließ uns nicht wirklich schlafen. Gar nicht so einfach, hier oben im Norden der Ostküste einen ruhigen Ankerplatz zu finden.

Die Sonne geht auf

Morgens den Anker einzuholen war dann auch ein Akt. Um die Ankerwinsch zu entlasten, musste gegenan gefahren werden, gleichzeitig die Kette gestaut und die Richtung zum Anker gehalten werden. Nicht gerade lustig, aber nach 15 Minuten hatten wir den Anker oben. Los ging es gleich mit nur zu einem Drittel ausgerollter Genua. Nachdem wir Cape Melville gerundet hatten, wurde der Seegang etwas ruhiger, der Wind blieb uns erhalten. Die Nacht konnten wir dann auch relativ ruhig an Flinders Island verbringen. Die Nacht war allerdings kurz. Nächstes Ziel: Morris Island, ca. 60 sm entfernt. Hier lagen wir hinter einem großen Riff, dem die kleine Insel Morris Island vorgelagert ist. Die Insel gibt Schutz vor den Wellen und das Riff hält die Wellen ebenfalls ab halber Tide fern. Hochwasser war um 20 Uhr, da konnten wir davon ausgehen, dass spätestens ab 23 Uhr für etwa 6 Stunden Ruhe einkehrt. Da wir sowieso wieder früh starten wollten, passte das ganz gut.

Wie erwartet, war die Nacht recht ruhig und morgens um 7.30 Uhr waren wir schon wieder startklar. Anker hoch, kurz darauf Genua raus und Motor aus. Geplant war ein Stopp hinter Cape Direction, etwa 45 sm entfernt. Vom Kap aus hätten wir allerdings noch zusätzliche 10 sm bis zum Ankerplatz vor uns gehabt. Es lief gerade so schön, da entschlossen wir uns, einfach noch weitere 20 sm weiter zu segeln. Aus den 20 sm wurden dann allerdings doch noch ein paar Meilen mehr. Luftlinie ist nun mal nicht beim Segeln. Es wurde dann 17.30 Uhr, bis wir am Ankerplatz Portlands Roads den Anker versenken konnten.Die Nacht war relativ ruhig. Lediglich die beiden Stunden um Hochwasser wurde es schubsig und platschig am Heck. Das war zum Glück erst gegen 6 Uhr morgens, da brauchten wir keinen Wecker.

7.30 Uhr scheint wohl unsere Startzeit zu sein. Nächster Step 44 sm bis Margaret Bay. Ein herrlicher Segeltag. Der Wind blies mit 12 bis 15 kn und die vorgelagerten Riffe hielten die Wellen weitestgehend ab. Meerbaer lief wie auf Schienen. Und mit dem Ankerplatz in der Margaret Bay hatten wir eine gute Wahl getroffen. Wir ankerten auf 4 m Wassertiefe, gut geschützt vor dem leichten Schwell, der üblicherweise um jede Ecke schleicht, egal, wie geschützt es auf der Karte aussehen mag.

Nur nicht drängeln

Nächster Morgen 8 Uhr Anker auf. Der Wind war etwas schlapp, aber mit Genua und Besan kamen wir auf einen Schnitt von ca. 4 kn. Es wurde ein ganz gemütlicher Segeltag,teilweise mit Delfin-Begleitung. 2 Stunden lang tobten mindestens ein Dutzend Delfine um das Schiff rum, unter lauten Begeisterungsrufen von uns. Man freut sich immer wieder wie ein Kind, wenn man die lustigen Burschen dicht vor dem Bug flitzen sieht. Ein Wunder, dass sie nicht vom Auf und Ab getroffen werden. Echt geschickte Tiere.

Little Boydong Island

Der geplante Ankerplatz in 65 sm war bei diesem Tempo leider nicht im Hellen zu erreichen, deshalb hatten wir uns rechtzeitig nach einer Alternative umgesehen. In ca. 40 sm Entfernung bot sich Boydong Island an. Der angepeilte Ankerplatz befindet sich auf der Rückseite der Insel, der außerdem noch von einem riesigen vorgelagerten Riff geschützt ist. Leider erwies sich der Platz als nicht wirklich geeignet. 2 Ankerversuche auf 10 m Wassertiefe bescherten uns Korallengrund. Keine gute Idee, da zu ankern. Die Gefahr, dass sich der Anker unter einem Bommy verhakt oder die Kette sich drum wickelt, war uns zu groß. Also ein kleines Stück weiter bis Little Boydong Island. Hier fand dann unser Anker bei 25 m Wassertiefe guten Halt im Sand zwischen den beiden Inseln. 25 m dürfte wohl für Korallen etwas zu tief sein. Erstaunlicherweise erwies sich dieser Ankerplatz als einer der ruhigsten seit Tagen, und das mitten im Nirgendwo, nur geschützt durch ein Riff. Und es hat die ganze Nacht durch mit mindestens 15 kn geblasen.

So langsam nähert sich das Ende unserer Reise in Australien. Noch einmal 11 Stunden segeln bei leichtem Wind fast von achtern, dafür aber gemütlich. Der Anker fiel in einer großen Bucht an Mount Adolphus Island. Auch hier war es angenehm ruhig. Natürlich nur, bis die Tide kenterte. Um Hochwasser rum fing es wieder an zu platschen, passenderweise um Mitternacht. Am nächsten Morgen haben wir erst überlegt, noch umzuankern, aber haben es dann doch gelassen. Wir haben den Tag genutzt, um 4 Stunden lang den Wassermacher laufen zu lassen und das Schiff innen auf Vordermann zu bringen.

Nach einer weiteren Platsch-Nacht ging es dann heute um kurz vor 8 Uhr weiter. Der letzte Rutscher in Australien. 25 sm bis Horn Island. Eigentlich sollte der Strom uns von Anfang an schieben, aber irgendwie passen Hoch- bzw. Niedrigwasser und Strom-Richtung nicht wirklich zusammen (oder sind wir zu blöd?). Erst nach halber Tide fing es endlich an zu schieben, aber da waren wir schon fast da. Und der Wind ließ uns auch im Stich. 10 kn von achtern bringen Meerbaer nicht wirklich in Wallung und so musste doch tatsächlich auf den letzten Meilen Mr. Perkins noch ran.

Kaum war der Anker vor Horn Island gefallen, wurden wir auch schon von den ersten Fliegen überfallen. Die hatten wir schon lange nicht mehr. Wir setzen uns mit allen verfügbaren Mitteln zu Wehr – Fliegenklatsche, chemische Dauerkeule und Klebefalle an der Decke (in die sich die Bordfrau gerne man mit den Haaren verheddert).

Morgen geht es an Land, um die Gegebenheiten zu erkunden. Wann geht die Fähre rüber nach Thursday Island zum Ausklarieren, wo ist der Supermarkt, wo kann man noch ein paar Liter Diesel und Benzin tanken. Wir werden sehen.Auf jeden Fall sind unsere Tage in Australien gezählt.

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Out of Internet

So langsam nähern wir uns der internetlosen Gegend. Wir liegen etwa 15 sm oberhalb von Cooktown und haben nur noch ab und zu Zugang zum word wide web. Je weiter wir nach Norden kommen, umso schlechter bis gar nicht wird es. Dies ist also vermutlich der letzte Bericht, bevor wir die Nordspitze von Australien gerundet haben. Ab da sollte es wieder funktionieren.

Wer wissen will, wo wir uns gerade rumtreiben, kann das auf dem auf der rechten Seite direkt unter dem Kalender befindlichen „unser letzter Standort“ herausfinden. Wir haben unser inreach wieder aktiviert und den Tracker auf stündlich eingestellt. Ausserdem können wir, da wir ja zu den Wenigen gehören, die immer noch kein Iridium-go und PredictWind benutzen, auch hierüber unseren Wetterbereicht beziehen.

Letzten Freitag konnten wir, wie geplant, unsere Reise nach Norden fortsetzen. Von Cairns aus ging es bei leichten Wind langsam, aber stetig voran. Nach 35 sm konnten wir an der Marina-Tankstelle in Port Douglas anlegen, Diesel bunkern und unser ersehntes Paket abholen. Danach ging es nochmal eine Meile flußaufwärts zum Ankern für die Nacht. Leider haben wir dann doch immer noch kein Krokodil erspähen können. Kommt aber sicher noch. War uns ganz extrem aufgefallen ist: obwohl wir so quasi mit dem Hintern an den Mangroven lagen, hatten wir nicht eine einzige Mücke an Bord. Eigentlich sollen die gerade in Mangrovengebieten eine richtige Plage sein. Wir können zwar gerne auf die Plagegeister verzichten, aber trotzdem finden wir das irgendwie merkwürdig.

Samstag früh war das Public Dock frei und wir konnten noch schnell für eine halbe Stunde anlegen und etwas frisches Obst nachbunkern. Dann kurz nach 9 Uhr ging es endlich raus aus dem Fluß, die Genua raus und der Besan hoch – Motor aus. Der Wind ließ anfangs zu wünschen übrig und wir entschlossen uns, die Nacht durchzusegeln. Der Plan war gut, aber die Bedingungen später dann nicht wirklich.  Der Wind nahm im Laufe des Nachmitttags stetig zu, es kam eine „strong-wind-warning“ mit Böen von über 35 kn für unsere Gegend raus und der Wind kam dann schneller als erwartet. Zuerst wurde der Besan geborgen, dann die Genua stückweise immer weiter verkleinert. Die Wellen wurden sehr ungemütlich. Als dann das letzte Tageslicht verschwunden war, wurde es stockdunkel. Abnehmender Mond im letzten Viertel, da kommt der erst zum Vorschein, wenn die Sonne schon bald wieder aufgeht. Zum Glück gab es in erreichbarer Nähe einen geschützten Ankerplatz und es bedurfter keinerlei Diskussionen, ob wir nun pausieren oder nicht. Um 2.30 Uhr in der Nacht fiel der Anker bei 1,50 m  Wassertiefe bei Niedrdigwasser  hinter Cape Bedford.

Cape Bedford hat einen kleinen „Tafelberg“

Für heute, Sonntag, besteht weiterhin die Windwarnung, also bleiben wir noch eine weitere Nacht hier. Morgen soll es schon wieder weniger blasen, dann geht es weiter. Mal sehen, wie weit wir dann kommen.

Nächste Meldung vermutlich, wenn wir Cape York erreicht haben. Bis dann!!!

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Cairns – nicht wirklich unser Favorit

Nun hocken wir hier schon seit einer Woche in Lauerstellung. Wir warten auf das Ersatzteil aus England, damit wir endlich den Auspuff ordentlich reparieren können. Das Teil lassen wir nach Port Douglas schicken, weil hier in Cairns die Marina nicht bereit ist, ein Paket für jemanden anzunehmen, der nicht in der Marina liegt. Und in die Marina „dürfen“ wir nicht, weil wir keine Vollkaskoversicherung haben. Da ist man in Port Douglas viel entgegenkommender. Dort ist zwar kein Platz in der Marina – alles voll – aber das Paket nehmen sie gerne für uns entgegen. Die Ankermöglichkeiten im Fluß vor Port Douglas sind nicht wirklich gut, also hatten wir uns entschlossen, solange hier in Cairns vor Anker abzuwarten. Avisiert wurde die Lieferung für kommenden Montag. Wir hatten schon viel früher damit gerechnet, zumal  wir extra die höheren Transportgebühren gewählt hatten und mit vorherigen Lieferungen über FedEx gute Erfahrungen gemacht hatten. Diesmal leider nicht. Nach einer telefonischen Beschwerde gestern Nachmittag kam dann heute auf einmal wieder Bewegung rein. Plötzlich soll es noch heute ausgeliefert werden. Tolle Wurst! Wenn wir das gewußt hätten, wären wir schon heute Richtung Port Douglas aufgebrochen. Egal, dann eben morgen ganz früh.

Eine der Touristen-Attraktionen. 3 Hubschrauber sind scheinbar voll ausgelastet

Aber zum Thema Cairns: Cairns ist in unseren Augen eine reine Touristen-Stadt. Ein Klamotten-Shop reiht sich an den nächsten, unterbrochen von Restaurants und Fastfood-Lokalen. Der einzigen fußläufige Supermarkt ist nicht wirklich gut. Also haben wir uns entschlossen, uns für 2 Tage ein Auto zu mieten. Wir sind auch zu einem akzeptablen Preis fündig geworden und wurden sogar an der Marina abgeholt bzw. nach Ende der Mietdauer auch wieder zurückgebracht (allerdings gegen Gebühr – nichts ist umsonst).

Wir müssen Proviant für die kommenden 3 Wochen bunkern. Ab Port Douglas (30 sm nördlich von hier) gibt es kaum noch Möglichkeiten zum Einkaufen. Zwei Tage Einkaufs-Marathon liegen jetzt hinter uns. Beide Kühlschränke quellen über, die Konserven-Bilge ist gut gefüllt, verhungern werden wir sicherlich nicht.

Ein dickes Problem hatten wir gar nicht erwartet. Wohin mit dem Auto zwischen den Einkäufen und über Nacht? Alles, in der Nähe vom Wasser wird stundenweise zu horrenden Preisen abgerechnet. Und die Parkzeit ist sowieso begrenzt. Weiter weg gibt es zwischen den Fahrspuren Parkmöglichkeiten zu diversen Konditionen. Je weiter weg von Wasser, umso günstiger. Wir haben mit viel Glück für die Nacht einen Platz gefunden. Von 18 Uhr abends bis morgens um 8.30 Uhr ist dort das Parken frei. Über die EasyPark-App kann man die Parkdauer recht einfach steuern und bezahlen. Also einkaufen, an der Marina ausladen, einer wartet im Dinghi und bewacht die Einkäufe, der (die) andere fährt los mit der Hoffnung, einen Parkplatz nicht allzu weit weg zu ergattern. Und dann wieder zurück latschen. Und morgens umgekehrt. Zum Auto latschen, zur Marina fahren und Einkaufsutensilien (und Käptn) einsammeln.

Der Ankerplatz draußen  im Fluß ist nicht gerade komfortabel. Morgens und abends donnern alle Nase lang die Ausflugsboot und -Fähren vorbei ohne Rücksicht auf die Ankerlieger. Selten, dass mal jemand erst nach dem Ankerfeld full speed fährt. Also muss alles an und unter Deck gesichert sein. Fast schon schlimmer als auf See. Wir sind froh, dass wir morgen ganz früh endlich hier weg kommen. 30 sm bis Port Douglas, dort an die Tankstelle in der Marina. Während Rainer tankt, werde ich zum Marinabüro gehen und das Paket einsammeln. Dann wieder raus. Vermutlich zum Ankern an Low Isles. Wenn es da schön ruhig ist, werden wir den Auspuff dort reparieren. Dann können wir beruhigt die letzten 500 sm bis Thursday Island zum Ausklarieren angehen. Es wird langsam Zeit. Wir sind ziemlich spät dran für Indonesien. Hoffen wir mal, das El Nino uns in die Hände spielt und wir den richtigen Wind bekommen.

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Cairns – inclusive Rutschpartie

Wie versprochen, kam der Wind am Samstag und wir konnten weiter nach Norden starten. Die Reparaturstelle schien dicht zu sein, allerdings roch es im Motorraum immer noch ein ganz klein wenig nach Auspuffgasen. Es war aber weder Qualm zu sehen noch irgendein leichter Luftzug am System zu bemerken. Auch Rußspuren waren nirgendwo zu sehen. Konnte also nicht so schlimm sein und wir brauchten bei diesen Windbedigungen sowieso den Motor lediglich zum Anker auf gehen und für die Ansteuerung des Ankerplatzes bzw. zum Einfahren des Ankers. Also weiter, keine Panik! Nach 38 sm fingen wir uns in der Little Pioneer Bay an Orpheus Island eine Mooring und verbrachten eine relativ ruhige Nacht, allerdings mit teilweise heftigen Fallböen.

32 sm weiter hatten wir uns einen Ankerplatz in der Missionary Bay ausgesucht. Laut Zulu Waterways soll es sich hier um einen ruhigen, vor Schwell geschützten Ankerplatz handeln. Leider weit gefehlt. Die ganze Nacht über hat Meerbaer geschaukelt und gebockt, sodass wir kaum ein Auge zu bekamen. Zum Glück hatten wir uns für den  nächsten Tag lediglich eine Strecke von ca. 20 sm ausgeguckt und diese paar Meilen bescherten uns ein wunderschönes Segeln. Da vergißt man die schlechte Nacht dann doch wieder. Der Ankerplatz auf der Westseite von Dunk Island war dann zum Glück ruhig und wir konnten entspannt schlafen.

Fitzroy Island

23 sm weiter ging es für die Nacht in den Moresby River. Eine enge, schnurgerade Einfahrt, die erst kurz vorher zu erkennen ist, führt in eine Art Rundbecken, wo sich eine Zucker-Verladestelle befindet, Da war allerdings nichts  los. Nur zwei Schlepper lagen arbeitslos an der Pier. Südlich von diesem Becken, in dem Ankerverbot herrscht für den Fall, dass ein Frachter kommt und dort drehen muss, geht es von 8 m Wassertief ganz schnell bis auf unter 2 m. Die Karten stimmen nicht im Ansatz und so steckten wir dann auch mal  eben im Schlick fest. Zum Glück kurz nach Niedrigwasser und so kamen wir nach 5 Minuten wieder frei. Der nächste Platz, den wir uns ausgesucht hatten, war dann auch nicht wirklich prickelig, aber ausreichend von der Wassertiefe. Rundum – genau da, wo es eine angenehme Tiefe gibt, liegt natürlich alles voller privater Moorings. Egal, die Nacht war einigermaßen und am nächsten Morgen ging es schon um 8 Uhr wieder weiter. Wir hatten 44 sm vor uns. Die haben wir dann auch in gut 7 Stunden nur unter Segeln geschafft und den Anker an Fitzroy Island versenkt. Wir ahnten es schon: der Ankerplatz war alles andere als ruhig. Der Wind kam von der einen Seite und der Schwell von der anderen. Ein Fest für unser Schaukelpferd Meerbaer 🙂

Meerbaer rennt

Jetzt waren es nur noch 16 sm bis Cairns. Die letzte Stunde musste Mr. Perkins dann doch noch ran, der Wind kam ziemlich vorlich und der Strom uns schon mit einem halben Knoten entgegen. Direkt gegenüber der Einfahrt zur Marina fanden wir dann einen Ankerplatz, nicht optimal, aber es sollte wohl reichen. Es waren Böen  bis 30 kn angesagt.

Irre Wolkenformationen

Unsere Obstvorräte waren aufgefuttert und weil wir (vornehmlich die Bordfrau) gerne das Frühstücksmüsli mit frischem Obst garnieren, wurde das Dinghi zu Wasser gelassen und Frau tuckerte Richtung Marina. Von da aus zum Woolworths ist es nur ein kleiner Spaziergang und gerade richtig zum Beine vertreten nach ein paar Tagen Bordarrest. Etwa 30 m vor dem Dinghianleger fing dann der Außenborder an zu spinnen. Er pröttelte noch ein paar mal, dann ging er aus und ließ sich nicht wieder starten. Gut, dass das innerhalb der Marina passiert ist. Nicht auszudenken, wenn es draußen im River passiert wäre. Gegen 2 kn Strom und zusätzlich 25 kn Wind gibt es kein gegenan paddeln. Zum Dinghianleger paddeln ging soweit ganz gut. Dann erstmal den Käptn angerufen: Ich weiß noch nicht, wann und wie ich wieder nach Hause komme. Jetz geh ich erstmal einkaufen, dann seh ich weiter.

Gesagt,  getan. Zurück dann mit telefonischen Anweisungen versucht, den Motor wieder zu starten. Fehlanzeite. Dann bemerkte ich, dass der Spritschlauch am Tankanschluß locker war. Vielleicht war das die Ursache? Leider nicht. Dann die nächste Entdeckung: am Anschluß zum Motor war ein kleiner Riß. Ob der das wohl war? Möglich. Aber erstmal musste eine Gelegenheit gefunden werden, wieder zurück zum Meerbaer zu kommen. Denn da gibt es Reparaturmöglichkeiten – und den Käptn, der weiß, wie es geht 🙂

Glück braucht der Mensch! Zwei nette Australier nahmen mich ins Schlepp und buchsierten mich wohlbehalten nach Hause. Noch nicht mal ein Bier als Dankeschön wollten sie haben. Danke!!!

Wie vermutet, war der kleine Riß im Schlauch tatsächlich die Ursache. Rescue Tape drum, dicht! Rainer hat noch vorsichtshalber neue Zündkerzen eingesetzt und siehe da: Der Motor brummt wieder!!!

Die letzte Nacht war dann endlich ruhig und entspannt.

Am Anker vor Cairns

Für heute war noch kein Landgang angesagt. Es waren über 30 kn Wind angesagt und unter solchen Bedingungen im Fluß mit starken Gezeitenströmungen wird Meerbaer nicht alleine gelassen. Gut so. Denn bei einem Blick nach draußen stimmte die Perspektive irgendwie nicht mehr. Wir sind gerutscht!!! Und zwar ganz ordentlich! Wir lagen doch tatsächlich schon neben dem  Segelboot, das vorher ca. 50 m hinter uns ankerte. Bereits dreimal hatten wir uns in der wechselnden Strömung gedreht und der Anker hatte gehalten. Und dann auf einmal nicht mehr. Also Motor an, Anker hoch und einen neuen Ankerplatz suchen. Als der Anker hoch kam, konnte man sehen, warum er nicht gehalten hat und er sich auch nicht wieder eingraben konnten. Er war so voll mit dickem Schmodder, dem war nur mit einem Stechbeitel und heftigen Stichen und Schlägen beizukommen. Wenn der trocken ist, ist der sicher wie Zement. Und zu unserer Schande müssen wir gestehen, dass wir doch beim Kette stecken etwas nachlässig waren. Es hätten bei dem angesagten Wind, der Strömung und dem Tidenwechsel doch ein paar Meter mehr sein dürfen ;-(

Wir hängen am Anker und das Wasser rauscht mit mehr als 2 kn vorbei

Nun ankern wir ca. 200 m weiter weg und hoffen, dass der Ankergrund hier besser ist. Zum Glück ist ab morgen für die nächsten Tage wenig Wind angekündigt.  Trotzdem: der Ankeralarm wurde für alle Fälle gesetzt, damit uns das nicht wieder passiert.

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Pech oder Glück im Unglück?

Da denkt man, jetzt ist genug mit Reparaturen, da geht es schon wieder weiter. Diesmal ist es ein Loch im Mischer vom Motor zum Wassersammler. Es roch im Boot nach Auspuffgasen, das sollte eigentlich nicht sein. Am Anschluß zum Wassersammler hatte sich eine Salzkruste gebildet und als Rainer diese wegmachen wollte, kam ein ca. 1 cm im Durchmesser großes Loch zum Vorschein. Gar nicht gut!

Ein Loch ist im Eimer 🙂

Der erste Reparaturversuch mit Stahl-Epoxy-Knete schlug fehl. Das Zeug hat nicht abgebunden und nach 2 Minuten Motorlauf pustete es schon wieder raus aus dem Loch. Die Stelle ist aber auch doof zu reparieren. Alles krumm und schief und auf der einen Seite dazu noch kein Platz. Warum sollte es auch mal einfach gehen?

Von Les und Marc bekamen wir dann die beiden richtigen Tipps. Wir haben beide miteinander kombiniert und hoffen jetzt, dass das zumindest bis Port Douglas hält. Dorthin lassen wir das Ersatzteil aus England schicken.

Bierdosenblech mit Epoxy aufgeklebt und Rescuetape drumherum, zusätzlich gesichert mit einem Kabelbinder, das sollte erstmal halten.

Es ist gar nicht so einfach, sich etwas herschicken zu lassen. Die Marina in Cairns z.B. ist nicht bereit, ein Paket anzunehmen, wenn man nicht in der Marina liegt. Dort sind wir aber nicht erwünscht, weil wir nur eine Haftpflichtversicherung haben und keine Vollkasko. Auch der Hinweis, dass es sich um einen Notfall handelt, konnte die Dame in der Rezeption nicht umstimmen. Zum Glück ist die Marina in Port Douglas nicht so pingelig. Sie sind zwar ausgebucht, haben also keinen Platz für uns, aber das Pakete werden sie für uns annehmen. Geht doch!!

Ab Airlie Beach hatten wir, wie vorhergesagt, eine paar wunderschöne Segeltage. Zuerst kam der Wind etwas zögerlich, aber gegen Mittag am Freitag nahm er beständig zu und blies mit 20 kn schräg von achtern. Nur mit Genua und Besan haben wir die 43 sm in 7 Stunden geschafft. Die Nacht haben wir in der Queens Bay verbracht. Am nächsten Tag weitere 36 sm nur unter gereffter Genua in gut 6 Stunden bis zum Shark Bay. Angeblich ein rolliger Ankerplatz, der sich uns aber von seiner ruhigen Seite zeigte. Kein Schwell, kein Geschaukel, total entspannt. Weiter ging es, diesmal 38 sm in 7 Stunden bis Cape Bowling Green. Diesmal hat und der Seegang dann doch ordentlich durchgeschaukeln. Meerbaer wurde von den schräg von achtern anrollenden Wellen von einer Seite auf die andere geschubst – und wir ebenfalls. Der Ankerplatz ist durch eine lange, ziemlich flache Sandzunge geschützt und wir haben trotz Wind super ruhig auf 3 m Wassertiefe geankert.

Ankerplatz Cape Bowling Green – das sind keine Kamele, das sind Bäume, die von den vorherrschenden Winden nach Lee gebogen wurden.

Die bis jetzt letzte Etappe brachte uns nach weiteren 37 sm bis Magnetic Island. Die Insel liegt direkt vor Townsville und dort konnten wir mal schnell 100 l Diesel nachtanken. Tja, und hier passierte es dann, dass wir das Loch entdeckten. Eigentlich können wir froh sein, dass das hier passiert ist und nicht weiter im Norden. Denn nach Port Douglas, das ist ca. 150 sm entfernt, kommt nicht wirklich mehr eine Ortschaft, wo man Ersatzteile bekommen kann. Also nicht jammern, sondern sich freuen 🙂

Bis Freitag ist hier noch totale Flaute angesagt, aber ab Samstag soll der Passat wieder einsetzen. Dann geht es weiter. Schließlich müssen wir ja unser Paket in Port Douglas einfangen.

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