In Rio de Janeiro angekommen.

Nach einer Nachtfahrt mit angezogener Handbremse, um bei Tageslicht in Rio einzulaufen, haben wir es tatsächlich geschafft. Wir sind in Rio de Janeiro gelandet! Hätte uns das jemand vor 3 Jahren gesagt, wir hätten nur ungläubig geguckt.

Die Copabacana im ersten Morgenlicht

Hier wird der Meerbaer für einige Zeit Station machen, während wir in zwei Wochen unseren „Heimaturlaub antreten. Mal sehen, was der Sommer in Deutschland so drauf hat. Hier ist es Herbst und die Temperaturen liegen so zwischen 27 und 17 Grad. Wasser inzwischen wieder „schweinekalte“ 24 Grad. Ohne Neopren ging gestern beim Unterwasserschiff reinigen gar nix. Das war aber auch am „Cabo Frio“, auf deutsch „Kaltes Kap“, weil antarktische kalte Wasserströmungen dort an die Oberfläche kommen. Anyway, es war eine schöne Fahrt, die letzten 70 sm. Mit viel Mondschein, dramatischen Gebirgszügen an der Küste und nicht zuletzt das Einlaufen mit der ersten Sonne in Rio.

In voller Pracht: Der Zuckerhut

Blick von unserem Ankerplatz in Niteroi

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Internet? Fehlanzeige

Am Freitag ging es von unserer schönen lauschigen Ankerbucht aus zu Fuß über Stock und Stein Richtung Ort. Das Notebook wasserdicht im Rucksack verpackt wollten wir mal wieder einen kleinen Bericht ins Netz stellen. Ingrid von der „Pico“ erzählte von einem Internetcafe, das von 11 bis 23 Uhr geöffnet hat. Nur leider nicht, als wir ankamen. Es war Unabhängigkeitstag der Stadt Arraial do Cabo und auch die Lebensmittelläden waren kurz vor dem Schließen. So konnten wir wenigstens noch das Nötigste schnell einkaufen, dann war Ende im Gelände. Gut, gehen wir noch kurz ein Bier trinken und dann wieder zurück nach Hause. War auch nix. Die Vorbereitungen für die Festlichkeiten liefen auf vollen Touren und der Festumzug sollte gerade da starten, wo wir bei unserem Bier saßen. Kann man ja nicht einfach so weggehen. Alles nahm Aufstellung: Marine,  Musikgruppen, Schul- und Kindergartenkinder – alle in entsprechender Uniform, der Hubschrauber kreiste über dem Geschehen, nur anfangen tat nix. Es wird hier schon gegen 17.30 Uhr dunkel und wir wollten schon gerne noch im Hellen den holperigen Heimweg hinter uns bringen, also haben wir trotz allem das Spektakel verpasst. Na egal, wir hatten sowieso keinen Fotoapparat dabei.

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„Alarmstart“ von Vitoria

Nach dem letzten Wetterbericht hatten wir uns schon darauf eingestellt, ein paar Tage in Vitoria  bleiben zu müssen. Es gibt schlechtere Ankerplätze, also, was soll’s? Erst einmal ein wenig die Gegend ansehen. Nicht weit vom Yachtclub entfernt haben wir dann auch einen schönen großen und gut sortierten Supermarkt gefunden und ein paar Leckereien gekauft. Zurück an Bord war der Wetterbericht mal wieder total umgeschmissen. Ein Wetter- und Windloch für und, das wir uns nicht entgehen lassen wollten. Wer weiß, wann das nächste kommt. Noch schnell ein 3-Tage-Gulasch gekocht, das Boot seefest gemacht, alles für den Start vorbereitet, noch mal 60 l Diesel nachgetankt und Dienstag früh um 8 Uhr ging es los Richtung Rio. Natürlich erst einmal 30 sm nach SE raus auf See und dann auf Kurs, immer hoch am Wind. Wie versprochen, drehte der Wind auch im Laufe der Zeit tatsächlich immer weiter östlich, sodass wir automatisch unserer eigentlichen Richtung immer näher kamen. In der ersten Nacht dann – wir waren zum Glück schon vorgewarnt – die ersten Blitzlichter voraus: Fischernetze kurz unter der Wasseroberfläche. Da muss man erst einmal wissen, wo fangen die an und wo hören die auf. Ging ab er zum Glück gut, wir konnten sie recht gut umfahren. In der zweiten Nacht dann ging es vorbei an Brasiliens größtem Offshore-Bohrgebiet. Da ist ein Betrieb wie auf der Autobahn in der Rushhour. Tankschiffe, Versorger für die Plattformen, jede Menge Cargo-Schiffe und dazwischen noch ab und zu ein Fischer.

Rushhour

Dank AIS und Radar kein Problem, nur die Wachen waren doch ziemlich anstrengend. Dazu schlief dann der Wind mal wieder total ein und Mr. Perkins musste ran. Donnerstag früh dann Cabo Frio voraus! In der Bucht dann die Motordrehzahl drosseln und: Motor aus! Sprang mal wieder nicht an. Hatten wir doch schon. Schöne Sch…! Kein Wind, ablaufend Wasser und wir treiben durch die Gegend. Also Dinghi runter, Außenborder dran und mit bärenstarken 2,5 PS die 15 Tonnen voran schieben bis auf ausreichende Wassertiefe zum ankern. Nach 2 Stunden Gematsche mit Diesel und Filtern geruhte Herr Perkins dann doch, seinen Dienst wieder aufzunehmen (irgendwo zieht das Ding sich Luft ins System, wenn der Motor warm ist dann die Drehzahl runter geht). Also wieder Anker auf und ab um die Ecke in eine wunderschöne ruhige Ankerbucht. Hier bleiben wir erst einmal ein paar Tage, bevor wir um Cabo Frio rum die 70 sm nach Rio segeln. Ingrid und Fritz mit der „Pico“ sind auch hier und so können wir hier Dienstag gemeinsam Käpt’n Rainers Geburtstag feiern.

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Im Sommer nach Süden, im Winter nach Norden…..

….so lauten die Empfehlungen der diversen Revierführer für die brasilianische Küste. Man bedenke, hier ist jetzt Herbst und wir steuern auf den Winter zu. Warum die Empfehlungen so lauten? Weil der Wind in dieser Jahreszeit überwiegend aus dem südlichen Quadranten weht. Also von Südost bis Südwest. Schön, sagten wir uns, endlich mal wieder Amwindkurse und nicht immer die „langweilige“ Downwind-Geschichte. Ja,ja! Die letzten 60 Seemeilen vor Vitoria hatten es in sich! Bis 30kn Wind, 4m Wellen und alles von vorne! Machten wir doch locker 120 Seemeilen daraus. Echt sportliche 28 Std. Von wegen „Kaffeesegler“. Ok, genug gejammert.

Ansteuerung von Vitoria

Vitoria ist eine nette Stadt, der Yachtclub mit freundlichen Menschen bevölkert. Der Ankerplatz davor sehr geschützt, und wenn nicht gerade das Pilotboot durchjagt, auch angenehm ruhig. Aber die Jungs vom Pilotboot kennen uns und nehmen schon mal das Gas weg. Gestern haben wir nämlich mitten in der Hafenzufahrt notgeankert. Unser Mister Perkins hatte wieder seine Mucken. Jetzt läuft er wieder. Der Skipper tippt allerdings auf „Schweinediesel“ und verstopfte Filter. Heute gleich mal 2 neue Filter beim Chandler gekauft. Morgen werden wir weiter nach Süden machen. Mal sehen, ob wir es bis Capo Frio schaffen.

Ansicht vom Ankerplatz

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Abrolhos und Caravelas

Am 29.4. konnten wir endlich in Ilheus den Anker lichten und uns Richtung Abrolhos aufmachen. Natürlich erst einmal wieder unter Motor, weil Wind nicht vorhanden war. Aber nachts um 1 Uhr war es dann endlich soweit, wir hatten den Ostwind eingefangen und endlich kehrte Ruhe ein, der Motor hatte Feierabend und die Segel zogen uns vorwärts Kurs SSO. Nach genau 48 Stunden und 212 Seemeilen waren wir da.

Die Abrolhos backbord voraus

Nur leider lag die Mooringboje, die wir angesteuert hatten, etwas zu sehr im Flachen. Wir sind glücklicherweise genau bei Niedrigwasser angekommen und hatten kurz vor der Boje schon Grundberührung – und das kurz vor Neumond. Also nix wie weg und eine andere Boje einfangen vor Isla Santa Barbara.

Marinestation auf Santa Barbara

Nachdem der Meerbaer fest lag, ging es erst einmal mit Schnorchel und Flossen ab  ins Wasser – herrlich. Nur leider war uns das Vergnügen nicht lange gegönnt. Der neue Wetterbericht versprach „Dickes“ aus Süden in den nächsten Tagen. Also was tun? Unser nächstes Ziel liegt genau im Süden und somit voll gegen den Wind. Keine schönen Aussichten, gegenan zu bolzen oder sogar Richtung Osten abzulaufen. Also gab es nur eine Alternative: Richtung Küste nach Caravelas. Und diese Entscheidung hat sich als Glückstreffer erwiesen. Wir liegen hier im Fluss total ruhig direkt vor der „Stadt“, die sich als wirklich netter kleiner Ort entpuppte, sogar mit einem großen und gut sortierten Supermarkt ganz in der Nähe von Anleger. Die Leute sind – wie bisher überall in Brasilien – total nett und freundlich, entspannt und hilfsbereit. Hier ist der richtige Ort, um das passende Wetter abzuwarten für die Weiterfahrt nach Süden.

Ankerplatzaussicht, Santa Barbara

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Ein wenig am Hausriff gearbeitet….

Vor der Weiterfahrt in Richtung Süden stieg der Skipper mal wieder in seine Tauchklamotten. Kaum im Wasser, besuchten ihn kleine Silberlinge mit gelben Flossen und Schwanzspitzen. Zu niedlich! Total neugierig, die kleinen Kerle. Leider war die Sicht sehr bescheiden und für ein Foto hat es nicht gereicht. Also ran an den Dampfer. So ein Langkieler hat ganz schön Fläche zum Säubern. Fast alles runter geschabt. Es waren doch schon einige Seepocken am Rumpf und vor allem am Propeller. Für den Propeller und die Opferanoden benutzen wir einen Schlachterhandschuh. Genial simpel und sehr wirkungsvoll! Zum Schluss verlor er noch eine seiner Bleitaschen mit etlichen Kilos Blei darin. Die Sicht war dermaßen bescheiden, das selbst der Einsatz von Adlerauge Anne – die extra in ihre Tauchsachen gehüpft war – nicht von Erfolg gekrönt war. Kommt also die Bleitasche auf die grosse, immer länger werdende Deutschlandliste!

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Wie wir zu Ostern doch noch an eine Portion Fleisch kamen…

Der Yachtklub von Ilheus

Wir liegen vor dem Iate Club Ilheus – zu deutsch Yachtclub – vor Anker. In unserem nautischen Handbuch werden die Einrichtungen und vor allem das Restaurant über den grünen Klee gelobt. Wir also kurzentschlossen das Gummimoped gesattelt und die halbe Meile rübergedüst. Netter Empfang und nette Bedienung erwarteten uns. Dazu ein sehr leckeres Osteressen.

Natürlich alles Filetsteaks, lecker, lecker

Nach dem folgenden Nachtisch blicken wir in sehr zufriedene Gesichter

Anne

Rainer

Und „Meerbaer“ schaukelt friedlich vor Anker.

Blick von der Terasse auf das Ankerfeld.

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