Arbeiten im Taucheranzug?

Doch lieber nur unter Wasser und nicht an Land! Seit heute früh schüttet es wie aus Eimern. Das ist aber auch das Einzige, was am Wetterbericht von gestern stimmt. Der versprochene Starkwind ist total ausgeblieben. Statt 44 Knoten nur 4. Man kann sich ja mal vertun. Natürlich hatten wir gestern Abend noch wegen des angekündigten Windes die Kuchenbude abmontiert, damit die Windangriffsfläche nicht so groß ist, wenn der Kahn aufgebockt ist. Dafür war das Cockpit dann heute früh auch so richtig schön nass und wir haben sie knurrend wieder aufgebaut. Nur wie soll das Cockpit trocknen, wenn draußen und drinnen die gleiche Luftfeuchtigkeit herrscht? Na egal, morgen soll die Sonne wieder scheinen und dann trocknet auch wieder alles – und wir können endlich mit den Arbeiten beginnen.

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„MEERBAER“ muss fliegen…

na ja, mit kleiner Unterstützung vom Travellift.

Eigentlich hatten wir ja erst für morgen Mittag einen Kran-Termin. Aber der Wettergott hatte etwas anderes vor. Morgen soll es regnen wie aus Kübeln und gleichzeitig kräftig winden mit bis zu 40 Knoten. Da ist kranen nicht gerade ein Vergnügen. Außerdem würde uns bei dem angesagten Nordwind das Wasser unter dem Hintern weggezogen und wir kämen nicht vom Liegeplatz weg. Also haben wir kurzerhand nachgefragt, ob wir nicht vielleicht doch einen Tag früher kommen dürften. Und siehe da: kein Problem. Heute früh um 10 Uhr gingen die Leinen im Club Barlovento los und wir tuckerten langsam die knapp 2 Seemeilen bis zum Yachtclub Argentino. Wir konnten direkt in die Liftbahn einbiegen und nach kurzer Zeit ging “Meerbaerchen“ in der Luft.

 

18 Tonnen hat der Kranführer gemeldet!

18 Tonnen hat der Kranführer gemeldet!

jetzt kann die Arbeit beginnen...

jetzt kann die Arbeit beginnen…

Ist echt ein doofes Gefühl! Ein Schiff gehört einfach nicht in die Luft oder auf’s Trockene! Aber die eine Woche werden wir mit viel Fleißarbeit überstehen.

Leider darf man hier im Club nicht auf dem Schiff schlafen, wenn es an Land steht. Also mussten wir uns noch um eine Unterkunft kümmern. Von Privat wurde uns ein schönes Zimmer mit Bad angeboten, das wir aber dann doch nach reiflicher Überlegung nicht annehmen werden, weil der Weg dorthin einfach zu weit ist. Wir werden nun in den sauren Apfel beißen und uns im Hotel direkt um die Ecke einquartieren, dummerweise haben die aber erst ab Freitag ein Zimmer frei. Da ist es dann schön, wenn man gute Freunde hat, die einem für eine Nacht Unterschlupf gewähren.

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Erdbeermarmelade für den Käpt’n

Hier ist gerade Erdbeerzeit. Ein Kilo für ca. 1,60 Euro!! Da muss Frau einfach zuschlagen. Und weil der Skipper ein Fan von Erdbeermarmelade ist, gibt es eigentlich auch gar keine Wahl. Es müssen ein paar Gläser gefüllt werden. Zuerst einmal haben wir es mit einem Pfund Erdbeeren ausprobiert. Die Erdbeeren hier schmecken total anders als in Deutschland. Die sind bei weitem nicht so lecker.

handgerührt!

handgerührt!

Aber das Ergebnis war zufriedenstellend und so wurden heute die nächsten 2 kg verarbeitet. Außerdem ist die Marmelade, die es hier zu kaufen gibt, für unseren mitteleuropäischen Geschmack einfach viel zu süß. Mal sehen, wenn wir noch ein paar leere Gläser ergattern können, werden wir noch mehr produzieren. Den Skipper freut es denn auch (und die Bordfrau natürlich ebenfalls)!

von Hand abgefüllt..

von Hand abgefüllt..

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Was der Bauer nicht kennt….

…bzw. was die Behörden in Argentinien nicht kennen….das zertifizieren sie auch nicht.

Was war los?

Wir hatten ja vergangene Woche unsere Rettungsinsel zur turnusmäßigen Wartung gebracht und wollten sie heute wieder abholen. Um das amtliche Zertifikat zu bekommen, mussten wir heute noch unsere Seenotausrüstung vorweisen – alles, was man so in der Rettungsinsel benötigt, falls man sie tatsächlich auch mal benutzen muss, was keiner hofft. Deshalb hatten wir unseren wasserdichten Sack bepackt mit allen Dingen, die nach deutschen Vorschriften so notwendig sind. Unter anderem eben auch unsere Signalpistole mit der gerade aus Deutschland mitgebrachten frischen Munition. Und was war? Fehlanzeige. Hier in Argentinien kennt man keine Signalpistole, also wird sie auch nicht anerkannt. Wir müssen tatsächlich noch einmal 3 Fallschirmraketen extra kaufen, und noch ein paar Kleinigkeiten mehr (z.B. 6 Kotztüten, pro Person eine. Wir haben eine Rettungsinsel für 6 Personen). Ist auch Quatsch. Wenn ich kotzen muss, dann reichen auch keine 6 Tüten für mich alleine. Naja, egal, wat mutt, dat mutt. Und das alles ist nur ein Jahr gültig. In Deutschland gilt die Wartung 3 Jahre. Sollten im kommenden Jahr die Chilenen genauso penibel sein, dann müssen wir den gleichen Sermon dort noch einmal machen. Warten wir’s ab.

Trotzdem hatten wir heute noch ein Erfolgserlebnis.

Vor ein paar Tagen haben wir informationshalber bei einem Segelmacher, der Gebrauchtsegel verkauft, nach einer Genua in entsprechender Größe gefragt. Was er da hatte, passte nach seinen Maßangaben nicht für unseren Meerbaer. Das Segel wäre viel zu groß gewesen und der Segelmacher konnte keine Änderungen vornehmen. Segelmacher = keine Änderungen, wie das? Egal, also sind wir wieder abgedackelt. Einen Tag später kamen wir durch Zufall mit dem Rädern an einem kleinen Laden vorbei, der Gebrauchtsegel anpries. Wir also nix wir rein. Und siehe da, er hatte zwar gerade kein passendes Segel vor Ort, aber am kommenden Tag wollte er eins da haben. Wir also am folgenden Tag wieder hin und was sahen unsere entzündeten Augen? Genau das Segel, das wir uns zwei Tage vorher bei dem anderen Segelmacher angeschaut hatten. Nur jetzt hatte es auf einmal ganz andere Abmessungen. Es könnte passen, dachten wir. Über den Preis waren wir uns schnell einig (incl. kleiner Änderungen und Reparaturen) und abends noch kam der Segelmacher vorbei, um genau nachzumessen. Heute nun kam der Anruf: das Segel ist fertig. Und es passt!!! Als wäre es für Meerbaerchen gemacht. Der Skipper hatte glänzende Augen. Die Größe von ca. 55 qm fehlte uns gerade noch für schwächere Winde, die wir sicherlich spätestens im Pazifik haben werden. 

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Seglerleben in Barlovento..

…hier,  im Club de Velero Barlovento wird wie in allen Segelclubs viel Wert auf Nachwuchsförderung gelegt. Schon die Kleinsten erfahren das Segeln und die Ausbildung! Insgesamt gibt es hier 3 amtliche Segelscheine für die unterschiedlichen Segelbereiche. Spötter behaupten, dass die Segelausbildung um Längen besser sei wie z.B. die Autoführerschein-Ausbildung. Anbei ein paar Fotos, gemacht am Tag unserer Ankunft am Sonntag!

CVB1

auf gehts…

kleine Profis

kleine Profis

der Spass darf nicht zu kurz kommen

der Spaß darf nicht zu kurz kommen

alle an der langen Leine...

alle an der langen Leine…

...geht es raus auf den Rio Lujan..

…geht es raus auf den Rio Lujan..

 

 

 

 

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Nach zwei Stunden Zitterpartie sind wir in Barlovento!

Für sechs Uhr morgens war der Wecker gestellt – mitten in der Nacht für unsere Verhältnisse! Pünktlich um sieben Uhr haben wir in Nunez die Leinen los geschmissen und uns auf den Flachwasserweg in Richtung Rio Lujan gemacht. Nach Neumond hatten wir ein weiteres frühes Morgenhochwasser zu erwarten. An der rot-weißen Ansteuerungstonne vor dem Hafen Nunez hatten wir knapp einen Meter Wasser unter unserem Kiel, das sollte reichen, also Startschuss in Richtung Rio Lujan. Hätten wir diesen einen Meter nicht gehabt, hätten wir einen Umweg von zehn sm machen müssen. So fuhren wir zügig unter Motor die Tonnenreihe zum Rio Lujan ab. Bei teilweise null auf unserem Echolot war es mal wieder die übliche Zitterpartie. Freunde aus dem Club Centro Naval hatten uns zumindest annähernd die Route beschrieben. Vielen Dank dafür! Großes Aufatmen, als wir nach eineinhalb Stunden den Rio Lujan erreichten und die Wassertiefen wieder auf erträgliche vier bis fünf Meter fiel! Puh! Also kalt war uns nicht geworden auf dieser Fahrt! In Barlovento haben wir mit Unterstützung von Marcelo auf altbekannte Weise festgemacht!

Gleich kam Rainer vom Lojan angerudert und brachte zur Begrüßung eine ganze Schachtel  Medialunas fürs zweite Frühstück. Super! Strom und Wasser waren schnell gelegt und so liegt unser Meerbaer wie vor einem Jahr sicher und gut im Club de Velero Barlovento!

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Was stört uns unser Geschwätz von vor einem halben Jahr…

oder: man sollte sich nicht auf langfristige Zusagen verlassen.

Im März waren wir im Club CUBA (direkt hier gegenüber) und haben im Büro vereinbart, dass wir Mitte Oktober mit dem hiesigenTravellift aus dem Wasser gehen können.

Nun sind wir Dienstag rüber, um alles klar zu machen und einen konkreten Termin abzusprechen, aber da hieß es auf einmal: „kein Platz (soll wohl heißen: keine Lust)“. Da waren wir ganz schön angeschmiert. Auf Diskussionen braucht man sich erst gar nicht einzulassen, zumal unsere Spanisch-Kenntnisse eher rudimentär sind und bei solchen Gelegenheiten plötzlich auch niemand mehr englisch sprechen kann. Also sind wir ziemlich stinkig abgedackelt. Dafür haben wir uns hier die ganze Zeit in der Einflugschneise vom Flughafen und dem Dreck der Großstadt aufgehalten. o.k., es ist aufzuhalten. Der Dreck kommt nur bei Südwind rüber (leider hatten wir in letzter Zeit überwiegend Südwind) und an den Lärm kann man sich auch irgendwie gewöhnen) und der Liegeplatz ist recht komfortabel und erschwinglich (obwohl der Preis von April bis jetzt um 80 % gestiegen ist).

Der „Kriegsrat“ hat dann beschlossen: auf die Drahtesel, damit ab in den Zug nach San Fernando zum Yachtclub Argentino. Dort gibt es sogar 2 Travellifte und der Betrieb wird professionell geführt. Einzig die verschiedenen Informationen, dort aus dem Wasser zu gehen wäre sehr teuer, hatte uns bisher davon abgehalten, diesen Club überhaupt in Erwägung zu ziehen. Umso größer war die Überraschung, dass es dort sogar noch preiswerter ist als im Club CUBA, dazu noch besser und die Versorgung mit evtl. Ersatzteilen und Farbe usw. ist von dort aus noch viel besser, weil alles in erreichbarer Nähe zu finden ist. Eine Hürde war noch zu nehmen: wir mussten (zum Glück in englisch und nicht in spanisch) einen schriftlichen, formlosen Antrag an die Clubleitung stellen, uns und das Schiff vorstellen und unsere Papiere einschl. Versicherung vorlegen. Alles kein Problem. Nun warten wir nur noch auf eine Antwort und hoffentlich einen Termin Ende des Monats. Drückt uns mal die Daumen!

Auf jeden Fall werden wir morgen früh schon einmal Richtung Rio Lujan aufbrechen und uns in den Yachtclub Barlovento verholen. Sobald wir dann einen Krantermin haben, brauchen wir nur noch „um die Ecke“ zu fahren und müssen uns nicht mehr um den Wasserstand im Rio de la Plata kümmern.

 

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