Das Ausklarieren gestaltete sich doch ziemlich nervig. Es hieß zwar, ausklariert wird bis Samstag Mittag um 12 Uhr, aber scheinbar war die Arbeitslust der Herrschaften von Immigration und Zoll eher mäßig. Es dauerte fast zwei Stunden, bis sie sich endlich blicken ließen. Eigentlich wollten wir am Sonntag morgens früh starten, aber Pustekuchen: Nach der Abfertigung gestand man uns lediglich die Zeit bis um 18 Uhr zu. Spätestens dann mussten wir raus. Blöd, wir wollten gerne morgens starten und nicht gleich in die Dunkelheit rein. Was blieb uns anderes übrig. Also um 17.30 Uhr Anker hoch und weg. Leider war der Wind auch so gut wie weg. Was ein blöder Start! Es dauerte bis ca. um Mitternacht, bis der Wind dann endlich kam.
Meerbaer hat die 350 sm in ziemlich flottem Tempo hinter sich gebracht. Bei fast ständigen 20 kn Wind sausten wir mit fast 7 kn im Durchschnitt durch zwei Tage und 3 Nächte.
Port Louis auf Mauritius ist von 18 Uhr abends bis 6 Uhr morgens geschlossen. Wir nutzten die Zeit, um noch einmal zwei Stunden den Wassermacher laufen zu lassen. Um 8 Uhr baten wir dann Port Control um Genehmigung zum Einlaufen und Einklarieren. Wir wurden gebeten, beim Zoll anzulegen für die Formalitäten. Nett gesagt, nur leider ist beim Zoll nicht wirklich eine gute Möglichkeit zum Anlegen. Eine dicke, hohe Mauer, oben auf ein Geländer. Dort sollten wir festmachen. Aber erst einmal hoch kommen. Wir hatten gerade Niedrigwasser und der Platz zwischen Kante und Gitter war mal eben 10 cm. Zudem war es äußerst unruhig im Hafenbecken und Meerbaer hoppste an der Mauer auf und ab. Wir waren begeistert. Nachdem wir Meerbaer dann endlich vernünftig angebunden hatten, hieß es warten auf Health. Komisch, wir dachten, Rodriguez und Mauritius sind ein Land, trotzdem der ganze Zirkus mit Health, Immigration und Zoll. Der ganze Papierkram entspricht dem gleichen wie bei der Berufsschifffahrt. Zettel ohne Ende, wo niemand weiß, was das soll. Nix ausfüllen bis auf die erste Seite, nur unterschreiben. Nach geschlagenen zwei Stunden waren wir dann endlich fertig und durften ablegen. Da man sich hier bei jeder Aus- und Einfahrt im Hafen bei den Behörden an- und abmelden muss, haben wir uns entschlossen, dem ganzen Theater zu entgehen und die paar Tage, die wir hier sind, in der „Marina!“ zu bleiben. Marina ist nett gesagt. Zwei dicke Hafenmauern, das innere Becken belegt. Wir machten außen fest und bekamen den Schwell vom Hafenverkehr mit voller Breitseite mit. Glücklickerweise fuhren alle recht moderat und das Geschaukel hielt sich in Grenzen. Nachts ist ja eh Ruhe.

Unser dicker, alter Fender hat das Auf und Ab an der ziemlich ramponierten Mauer leider nicht überlebt.
Ganz klar Michael, danke fuer die Ausfuehrung. Auf einen einfachen Nenner herunter gebrochen: Politik wird auch hier nicht fuer das…