Vier Wochen Heimaturlaub.

Mal sehen was der Sommer in Deutschland zu bieten hat. Hier wird es langsam Winter und somit bricht die beste Zeit für den Heimaturlaub an. Heute heult der Wind aus südwest mit 6-7 Bft. Regen und die Temperaturen gehen in den Keller. Hoffen wir mal auf einen ruhigen Start des Fliegers morgen früh. Um 11.00 Ortszeit starten wir von Rio. 2 Stunden später sind wir in Salvador. Nach 6 Stunden Aufenthalt geht es denn weiter nach Frankfurt. Montag früh um 10.00 Ortszeit landen wir dann hoffentlich wohlbehalten in Frankfurt. Also sind wir insgesamt 18 Stunden unterwegs! Puh!

Gerade wurde die Rechnung des Skippers mit Endsumme 28 auf 18 korrigiert! Da kommt doch immer mal die Ex-Buchhalterin zum Vorschein!

Veröffentlicht unter Brasilien | Kommentare deaktiviert für Vier Wochen Heimaturlaub.

Sightseeing in Rio

Gestern war endlich mal ein Tag für eine Besichtungs- und Fototour nach Rio. Mit dem Dinghi rübergepaddelt zum Strand und am Zaun von der Marina fest angekettet. Dann zu Fuß (und natürlich mit nassen Schuhen) zum Fähranleger. Unser erstes Ziel war eigentlich der Zuckerhut, aber schon auf der Fähre nach Rio rüber trafen wir Susi, die gute Seele des Club Naval Charitas, und sie versorgte uns mit den nötigen Informationen für eine Tour mit dem Bus. Auf ihren Rat hin haben wir umdisponiert und haben uns aufgemacht Richtung Corcovado, wo die bekannte große Christusstatue in ca. 700 m Höhe steht. Der Bus kam gerade, als wir an der Haltestelle eintrafen und los ging es. Erst noch einmal fragen, ob wir auch im richtigen Bus sitzen, dann entspannt zurücklehnen. Naja, entspannt zurücklehnen war wohl nicht. Der Busfahrer heizte wie bekloppt durch die engen und rappelvollen Straßen, dass man sich auch im Sitzen möglichst mit beiden Händen irgendwo festklammern musste, um nicht aus dem Sitz katapultiert zu werden. Nach knapp einer Stunden waren wir am Ziel und wurden gleich von etlichen Taxifahrern angelabert, ob wir nicht statt mit der Zahnradbahn mit dem Taxi fahren wollten. Kostet das gleiche und geht sofort los, die nächste Bahn angeblich erst in 40 Minuten. Zum Glück haben wir uns nicht bequatschen lassen und sind mit der Bahn gefahren (die schon nach 5 Minuten losging).

Die Zahnradbahn zum Corcovado

 

Circa 20 Minuten lang ging es steil bergauf durch eine wunderschöne verwunschene  Regenwaldlandschaft. Oben angekommen noch einmal ca. 100 Treppenstufen aufwärts – für die Fußlahmen gibt es einen Aufzug – dann waren wir oben, mitten zwischen ca. 200 anderen Touristen, die alle versuchten, die riesige Statue am Stück aufs Bild zu bekommen.

Jupp auf dem 720m hohen Berg

 

Das ist gar nicht so einfach. Man ist einfach viel zu nah dran (die Plattform ist nun mal nicht größer) und die Hobbyfotografen saßen oder lagen auf dem Pflaster in der Hoffnung, zusammen mit dem „Jupp“ auch noch das eine oder andere Familienmitglied zumindest als Kopf mit aufs Bild zu bekommen.

Blick Corcovado auf den Zuckerhut

 

Der Blick von da oben ist einfach grandios. Man kann weit in alle Richtungen sehen, aufs Meer, auf Rio, auf die Copacabana, einfach toll. Nach einer ausgiebigen Fotosession ging es dann wieder abwärts. Geplant war dann mal wieder der Zuckerhut, aber dafür war es eigentlich schon zu spät. Wir wollten den nicht mal eben in einer Stunde abhandeln, sondern schon etwas ausgiebiger. Also was tun? Ab zur Copacabana! Der entsprechende Bus kam auch gerade angefahren und los ging es wieder mit Geholper und Geschüttel durch die Stadt.

Copacabana

 

Die Copacabana zeigte sich von ihrer rauen Seite. Die Brandung war ziemlich heftig und von Schwimmern oder Badenden war nichts zu sehen. Nur ein paar gut gebaute und durchgestylte Strandjogger (und auch –innen). Der Strand ist einfach grandios. Ganz weißer, feiner Sand, der weite Atlantik und im Rücken die Skyline der Hotels und Hochhäuser.

Anne an der Copacabana

 

Um 15 Uhr wurde es dann so langsam Zeit, uns auf den Heimweg zu machen. Wir wollten nicht unbedingt wieder in die Rushhour geraten. Und prompt kam auch schon der Bus, der durch fuhr bis Charitas, wo wir noch kurz den Supermarkt entern wollten. Nur leider war kein Sitzplatz frei. Blöd, wie wir waren, dachten wir, na ja, irgendwann wird ja wohl mal wieder jemand aussteigen und dann können wir uns auch setzen. Weit gefehlt, der Bus wurde immer voller und voller. Niemand machte Anstalten, das Ding zu verlassen. War ja auch klar: hier in Rio gibt es in den Bussen Einheitspreise. Busse, die kurze Strecken fahren, kosten wenig und Busse, die lange Strecken fahren, eben mehr. Dies war ein „Langstreckenbus“ und da sind natürlich auch nur Leute eingestiegen, die erst mal nicht mehr raus wollten. Pech gehabt. Wir haben uns fast eine Stunde lang irgendwo festgeklammert und bis zur Endstation vor uns hin geschnattert, weil die Klimaanlage im Bus, wie hier allgemein üblich, auf „tiefgefrieren“ stand.

Veröffentlicht unter Brasilien | Kommentare deaktiviert für Sightseeing in Rio

Forte do Pico

Blick von der Festung auf unseren Ankerplatz und die Bucht von Niteroi

Auf dem Berg gegenüber von unserem Ankerplatz liegt die alte Festung Forte do Pico, gegründet 1775 von den Portugiesen und bis nach dem 1. Weltkrieg  1918 immer wieder ausgebaut. Unter anderem mit 4 riesigen Kanonen von Krupp, die in der Lage waren, 345 kg schwere Granaten bis zum 12 km weit zu feuern.

Am Eingang zu Festung mit Monika und Hermann von der Gräfin 5

Mit Monika und Herrmann von der „Gräfin V“nahmen wir den Gelegenheit wahr, an einer Führung mit einem englisch sprechenden Führer teilzunehmen. Abgesehen von dem fantastischen Ausblick auf die Einfahrt zur Bucht von Rio, dem Zuckerhut und dem Corcovado mit der berühmten Christus-Statue erfuhren wir auch einiges über die Beteiligung der brasilianischen Armee im 2. Weltkrieg.

Blick auf die Einfahrt, mit Zuckerhut im Vordergrund, links hinten der Corcovado

Veröffentlicht unter Brasilien | Kommentare deaktiviert für Forte do Pico

Schon 2 Jahre unterwegs…

… und noch immer nicht die Nase voll, im Gegenteil. Wir fühlen uns immer noch am Anfang unserer Reise und freuen uns darauf, weitere neue Länder und Menschen kennen zu lernen. Wir genießen das Leben auf unserem „Meerbaer“ in vollen Zügen.

Unser Ankerplatz in Charitas

Wunderschöne Blüte

Dem ist wenig hinzu zu fügen. Wir haben bisher sehr viel Glück gehabt. Haben fast immer Traumwetter gehabt. Sind fast immer auf sehr nette und freundlich Menschen getroffen. Wenige Schäden bisher am Schiff. Immerhin haben wir seit Hamburg 7200 sm – das sind 13428 km – zurück gelegt.

Ganz wichtig sind für uns die vielen neuen Freunde, die wir in diesen beiden Jahren gefunden haben.

Veröffentlicht unter Brasilien | 2 Kommentare

Der Zuckerhut…..

….hatte heute Morgen einen Schal angelegt! Es ist Herbst hier und die Nachttemperaturen liegen um die 20 Grad, plus natürlich. Wir haben die Bettbezüge mit leichten Decken gefüllt. Und sitzen am Abend draussen mit langen Hosen und Socken! Tagsüber wird es denn aber immer wieder 27-29 Grad warm. Rio und Umgebung ist wirklich sehenswert.

Der Zuckerhut mit weißem Wolkenschal

Ankommen in Rio, von der Pico fotografiert

Veröffentlicht unter Brasilien | 2 Kommentare

Aufruhr in Charitas.

Kurz vor Sonnenuntergang tobt hier in der Ensenada de Charitas der Bär! Die Fischer werfen ihre Netzte von den Kuttern und kreisen grosse Fischschwärme ein. Wie auf ein geheimes Zeichen ist die Luft mit allen Arten von Wasservögeln gefüllt. Die Marina und unser Ankerplatz sind sehr nahe am Geschehen, so daß der Meerbaer und alle umliegenden Schiffe als Aussichtspunkt missbraucht werden.

Fischkutter, am Netzrand haben sich schon jede Menge Reiher niedergelassen

Da ist ein Schlagen und Flattern in der Luft, unglaublich. Natürlich ist unser Deck hinterher endsprechend dreckig. Aber so ist eben die Natur und wir sind mittendrin.

Alles ist von Reihern belagert

Veröffentlicht unter Brasilien | 1 Kommentar

Behörden-Odyssee

Heute waren Behördengänge angesagt. Wir müssen im Bundesstaat Rio einklarieren, das heißt, zur Einwanderungsbehörde, zum Zoll und zum Hafenkapitän.

Wir also extra früh aufgestanden und mit der Schnellfähre rüber nach Rio. Da per pedes ca. 1 km weit zur Immigration am Hafen. Nur leider waren die für die fällige Verlängerung unserer Aufenthaltsgenehmigung nicht zuständig. Das geht nur am internationalen Flughafen. Ist ganz einfach (sagte man uns), da fährt ein Bus hin, direkt gegenüber. Nur welcher? Da fahren im Minutentakt alle möglichen Busse ab. O.k., wir haben einen Mund zum Fragen (und Hände und Füße dazu). Nur wusste leider auch hier niemand, welcher Bus zum Flughafen fährt (ein blauer Bus war die einzige Information, die wir definitiv bekommen konnten). Kurz entschlossen haben wir uns ein Taxi heran gewunken und wurden für umgerechnet 15 Euro zum Flughafen kutschiert. Natürlich – wie sollte es anders sein – waren wir im falschen Terminal. Also mal wieder Fußmarsch quer durch den Flughafen bis zum Immigrations-Büro. Da war es rappelvoll und wir ahnten schon Böses. Der Beamte war einrichtiger Kotzbrocken und an Langsamkeit kaum zu überbieten. Nach 4 Stunden waren wir tatsächlich fertig (unsere Pässe und wir auch) und konnten weiter zur nächsten Station, dem Hafenamt. Wieder mit dem Taxi zurück in die Stadt. Beim Hafenamt – wird von der brasilianischen Marine gemacht – fehlte mal wieder ein Dokument. Das gab es da, wo wir zuerst waren, bei der Immigration ganz in der Nähe. Also noch einmal hin gedackelt. Da ging es sogar ganz schnell, wir waren in 5 Minuten wieder draußen und auf dem Weg zurück zum Hafenamt. Auch hier war plötzlich alles kein Problem mehr, kurz vor Feierabend waren wir in 10 Minuten fertig. Geht doch! Nur leider reichte jetzt die Zeit nicht mehr, um noch den Zoll zu besuchen. Dafür hätten wir innerhalb von einer Stunde in Niteroi gegenüber auf der anderen Seite der Bucht sein müssen, das war nicht zu schaffen. Dafür konnten wir die Rushhour in Rio genießen. Schlange am Fährschalter, Schlange an der Fähre, Schlange beim Ein- und Aussteigen und Gedränge an den Fußgängerampeln. Das alles ohne Essen und Trinken seit dem Frühstück. Wie liefen fast auf dem Zahnfleisch. Mit knurrendem Magen haben wir noch kurz einen Supermarkt geentert, um für das Abendessen einzukaufen und dann ab in den Bus zurück zur Marina. Für heute reicht’s.

Veröffentlicht unter Brasilien | 2 Kommentare