Schwimmende Inseln

Nach einer ruhigen Überfahrt – leider konnten wir nur gut eine Stunde segeln, dann war der Wind mal wieder weg – sind wir in der Zufahrt zum Kanal nach Ensenad rein. Vorher fiel uns schon auf, dass jede Menge Grünzeug und Müll auf dem Wasser schwamm. Je weiter wir in den Kanal rein kamen, umso dichter wurde das Zeug. Zuletzt mussten wir Slalom fahren, um den schwimmenden grünen Inseln auszuweichen. Es war kaum ein Durchkommen. Hinzu kam noch, dass das Wasser total mit einem öligen Film überzogen war. Wir hatten Ensenada zwar als „nicht so ganz sauber“ in Erinnerung, aber so schlimm war es vor einem Jahr nicht.

schwimmende Inseln

schwimmende Inseln

Als Meerbaer dann am Anker hing, haben wir das Dinghi in die Brühe geworfen. Wir mussten die Behördengänge – Immigration, Zoll und Prefectura – erledigen. Zuerst noch ein Besuch im Büro vom Club Regatas, die uns vor gut einem Jahr ganz unbürokratisch einen Liegeplatz verschafft hatten, als wir kurzfristig nach Deutschland mussten, um Senora Fernanda zu begrüßen. Sie hat uns dann auch gleich erzählt, dass hier gestern ein fürchterliches Unwetter getobt hat mit Tornados und Regengüssen. Es gab mehr als 40 Tote in der Nachbarstadt La Plata, die Straßen standen unter Wasser und in der Raffinerie gab es eine Explosion (deshalb auch das verschmutzte Wasser). Es war alles zusammengebrochen, Srom, Telefon, Internet usw. Man war gerade dabei, alles wieder halbwegs zu reparieren. Die Leute standen noch alle unter Schock. Auch in Ensenada waren die Banken und etliche Geschäfte geschlossen. Wegen der fehlenden Internetverbindungen konnten keine Handys aufgeladen werden, keine Einkäufe mit Kreditkarte bezahlt werden usw.

Ensenada2

Dieser Beitrag wurde unter Argentinien veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.