Behörden-Odyssee

Heute waren Behördengänge angesagt. Wir müssen im Bundesstaat Rio einklarieren, das heißt, zur Einwanderungsbehörde, zum Zoll und zum Hafenkapitän.

Wir also extra früh aufgestanden und mit der Schnellfähre rüber nach Rio. Da per pedes ca. 1 km weit zur Immigration am Hafen. Nur leider waren die für die fällige Verlängerung unserer Aufenthaltsgenehmigung nicht zuständig. Das geht nur am internationalen Flughafen. Ist ganz einfach (sagte man uns), da fährt ein Bus hin, direkt gegenüber. Nur welcher? Da fahren im Minutentakt alle möglichen Busse ab. O.k., wir haben einen Mund zum Fragen (und Hände und Füße dazu). Nur wusste leider auch hier niemand, welcher Bus zum Flughafen fährt (ein blauer Bus war die einzige Information, die wir definitiv bekommen konnten). Kurz entschlossen haben wir uns ein Taxi heran gewunken und wurden für umgerechnet 15 Euro zum Flughafen kutschiert. Natürlich – wie sollte es anders sein – waren wir im falschen Terminal. Also mal wieder Fußmarsch quer durch den Flughafen bis zum Immigrations-Büro. Da war es rappelvoll und wir ahnten schon Böses. Der Beamte war einrichtiger Kotzbrocken und an Langsamkeit kaum zu überbieten. Nach 4 Stunden waren wir tatsächlich fertig (unsere Pässe und wir auch) und konnten weiter zur nächsten Station, dem Hafenamt. Wieder mit dem Taxi zurück in die Stadt. Beim Hafenamt – wird von der brasilianischen Marine gemacht – fehlte mal wieder ein Dokument. Das gab es da, wo wir zuerst waren, bei der Immigration ganz in der Nähe. Also noch einmal hin gedackelt. Da ging es sogar ganz schnell, wir waren in 5 Minuten wieder draußen und auf dem Weg zurück zum Hafenamt. Auch hier war plötzlich alles kein Problem mehr, kurz vor Feierabend waren wir in 10 Minuten fertig. Geht doch! Nur leider reichte jetzt die Zeit nicht mehr, um noch den Zoll zu besuchen. Dafür hätten wir innerhalb von einer Stunde in Niteroi gegenüber auf der anderen Seite der Bucht sein müssen, das war nicht zu schaffen. Dafür konnten wir die Rushhour in Rio genießen. Schlange am Fährschalter, Schlange an der Fähre, Schlange beim Ein- und Aussteigen und Gedränge an den Fußgängerampeln. Das alles ohne Essen und Trinken seit dem Frühstück. Wie liefen fast auf dem Zahnfleisch. Mit knurrendem Magen haben wir noch kurz einen Supermarkt geentert, um für das Abendessen einzukaufen und dann ab in den Bus zurück zur Marina. Für heute reicht’s.

Dieser Beitrag wurde unter Brasilien veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten auf Behörden-Odyssee